Larry

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Bisschen spät, aber besser als nie... Merry Christmas! Oder Happy Boxingday!

Harry P.o.v

«Harry, beeil dich, wir kommen zu spät zur Messe!», rief meine Mum von unten und ich seufzte, als ich mich aus meinem ehemaligen Bett quälte. Es war Jahre her, seit ich zuletzt mit meiner Mum und Gemma in der Mitternachtsmesse unserer Kirche war. An normalen Sonntagen gingen wir sehr selten in die Kirche, doch an Heiligabend war es doch was anderes. Da gehörte die Mitternachtsmesse einfach irgendwie dazu. Doch die letzten Jahre, hatte ich diesen Tag nun mal nicht mit meiner Familie verbracht. Ich war immer erst am Weihnachtstag hergekommen, weil ich Heiligabend mit Lou bei seiner Familie verbracht hatte. Dieses Jahr war es zum ersten Mal wieder anders und es fühlte sich komisch an. «Harry!», rief meine Mum erneut, weshalb ich mich nun doch erhob und die Treppe runter schlurfte. Motiviert war anders, doch meine Familie erwartete dieses Jahr auch nichts anderes von mir. Ich schlüpfte in meinen Mantel und meine Boots und harkte dann bei meiner Schwester ein, die schon ungeduldig ihren Ellbogen in meine Richtung hielt. Meine Mum stellte sich an meine andere Seite und so liefen wir zu Fuss den kurzen Weg zur Kirche. Als wir dort ankamen waren nur noch die hintersten paar Reihen leer, also setzten wir uns schnell hin, bevor auch diese besetzt waren. Meine Mum hatte schnell jemanden zum Plaudern gefunden, während ich bloss schweigend da sass und vor mich hin starrte. Den Blick meiner Schwester spürte ich deutlich auf mir, doch ich ignorierte es einfach. Sie sah mich schon den ganzen Tag so bemitleidend an. Das Offensichtliche hatte sie aber nicht angesprochen und dafür war ich ihr sehr dankbar. Ich wollte nicht darüber reden, dass Louis heute nicht hier war. Oder besser gesagt, dass ich nicht bei ihm war. Eigentlich wollte ich auch gar nicht daran denken, doch da kam ich gar nicht drumherum. Meine Gedanken schweiften sofort zu Louis ab, wenn nicht jemand direkt mit mir sprach. Und so bekam ich auch die Hälfte der Messe gar nicht mit. Nur wenn Gemma mir den Ellbogen in die Seite rammte und mir das Gesangbuch unter die Nase hielt, kam ich zu mir und sang halbherzig die Weihnachtslieder mit.

Die Messe verging relativ schnell und somit machten wir uns wieder auf den Heimweg. Es war von Anfang an klar, dass wir das eine oder andere Mal aufgehalten wurden, da Fans mich erkannten und ein Foto mit mir machen wollten. Da ich ihnen meinen Frust nicht zeigen wollte, setzte ich mein gefälschtes Lächeln auf, das ich nun schon seit Monaten in der Öffentlichkeit trug, und wechselte ein paar Worte mit ihnen. Todmüde kam ich dann endlich wieder zu Hause an. Während Mum und Gemma noch aufblieben und einen Tee tranken, ging ich auf direktem Weg nach oben. Ich putzte mir die Zähne und warf mich dann ins Bett. Mein Blick schweifte durch mein altes Kinderzimmer. Noch heute war es für mich unglaublich, dass ich in meinen Jugendjahren bereits hier ausgezogen war. So sah mein Zimmer auch immer noch aus. Es war nicht das Zimmer eines jungen Erwachsenen, es lagen sogar noch Schulbücher auf meinem Schreibtisch. Das letzte, was ich zu meinem Zimmer hinzugefügt hatte, war das Bild von Louis und mir, das auf meinem Nachttisch stand. Wie jung wir da doch noch waren. Es war unser erstes gemeinsames Bild. Wer hätte damals noch gedacht, dass wir über zehn Jahre lang zusammen sein würden. Mit einem traurigen Blick sah ich auf das eingerahmte Bild, ehe ich es in die Schublade des Nachttisches legte, um nicht nochmal daran erinnert zu werden. Der altbekannte Druck auf meiner Brust machte sich bemerkbar und ich liess mich seufzend ins Kissen fallen. Ich wollte nicht schon wieder weinen, doch beim Gedanken daran, wie glücklich wir damals doch waren, konnte ich es gar nicht aufhalten. Die Tränen sammelten sich in meinen Augen und meine Unterlippe zitterte leicht. Ich gab mein Bestes, sie zurückzuhalten, doch anders als bei meinen letzten Konzerten, brachte ich es nicht hin. Sie strömten mir stumm über die Wangen, bis mein Körper anfing zu beben und ich mein Schluchzen nicht mehr bremsen konnte. So müde wie ich allerdings war, dauerte es nicht lange, bis ich mich in den Schlaf weinte und ich in denselben Alptraum verfiel, wie die letzten Monate jede einzelne Nacht.

One Direction One Shots BoyxBoyWhere stories live. Discover now