Larry

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Sorry, schon wieder Larry...

Louis P.o.v

Summend richtete ich die Kissen auf dem Sofa und warf einige Kuscheldecken dazu. Ich hatte das Sofa zum Bett ausgezogen, damit wir es bei unserer Filmnacht so bequem wie nur möglich hatten. Vielleicht waren Harry und ich etwas zu alt, um die Nacht mit Filme schauen durchzumachen, doch wir hatten endlich wieder mal beide ein Wochenende frei und da wir uns wegen der Arbeit leider nicht mehr so oft sahen, wie während unserer Schulzeit, wollten wir das natürlich mal ausnutzen. Die Pizza hatte ich bereits bestellt, dazu durften aber verschiedene Snacks nicht fehlen. Ich hatte den kompletten Couchtisch vollgestellt mit Chips, Gummibärchen und Popcorn. Die Getränke hatte ich noch im Kühlschrank gelassen, die würde ich dann holen, sobald Harry da war. Ich freute mich unglaublich darauf, mal wieder ein ganzes Wochenende mit meinem besten Freund zu verbringen. Wann gab es das denn das letzte Mal? War schon mehr als ein Jahr her... vermutlich sogar mehr als zwei Jahre. Klar, wir hatten uns immer mal wieder getroffen, aber da war immer Eleanor dabei. Jetzt wo ich mich von ihr getrennt hatte, würde ich Harry wieder mal ganz für mich haben.

«Nicht erschrecken, ich bin es nur!», hörte ich plötzlich Harrys Stimme vom Flur. Als ob ich mich erschrecken würde, wenn er hier reinspazierte, er hatte schliesslich nicht umsonst einen Wohnungsschlüssel von mir. Mit einem breiten Lächeln kam ich ihm entgegen und wartete geduldig, bis er sich die Schuhe und Jacke ausgezogen hatte, um ihn dann innig zu umarmen.

«Wie geht's dir, Boo?», wollte er wissen und sah mich leicht besorgt an. Ich verdrehte die Augen. Mir war klar, dass er damit auf die Trennung von El anspielen wollte, doch das interessierte mich nicht mehr. Damit hatte ich längst abgeschlossen, auch wenn es erst zwei Wochen her war.

«Besser denn je.», antwortete ich daher und schloss ihn nochmal in die Arme, ehe ich ihn ins Wohnzimmer führte.

«Uhh, romantisch.», grinste Harry und wackelte mit den Augenbrauen, als er meine Fairylights sah, die den Raum in ein sanftes Licht tauchten. Ich kicherte leicht und schlug ihn in die Schulter, wobei er sich überdramatisch aufs Sofa fallen liess und so tat, als würde ihm die Stelle nun schrecklich wehtun. Dramaqueen. Gott, wie ich das vermisst hatte. Ich streichelte sanft seine Schulter und entschuldigte mich, solange bis er aufhörte zu schmollen.

«Willst du was trinken?», fragte ich schliesslich und zog ihn vom Sofa hoch, um ihn ohne seine Antwort abzuwarten mit in die Küche zu ziehen. Dort angekommen öffnete ich den Kühlschrank und lug Harrys Arme voll mit Getränken, bis ihm alles fast runterfiel. Die letzte Dose Cola schob ich ihm oben noch in den Ausschnitt, weshalb Harry zischend die Luft einzog.

«LOUIS!», quietschte er. Ich lachte aber bloss und schob ihn zurück Richtung Wohnzimmer. In der Zeit, in der er die Getränke ablud, machte ich noch schnell zwei Drinks für uns. «Hast du Eiswürfel da?», fragte Harry als er zurück in die Küche kam. Ich nickte bloss, denn Harry würde ja wohl selbst herausfinden, dass die im Gefrierfach waren.

«Kannst du mir auch noch ein paar dalassen?», fragte ich, während ich den Vodka in die Gläser abfüllte.

«Sehr gerne.», gab Harry zurück und der Klang seiner Stimme gefiel mir dabei schon mal gar nicht. Jedoch konnte ich gar nicht rechtzeitig reagieren, als plötzlich seine Hände von Hinten um mich griffen und er mir mindestens drei Eiswürfel vorne in die Jogginghose schüttete. Schreiend sprang ich hoch und spürte, wie die Dinger meine Oberschenkel hinab rutschten. Harry rannte währenddessen bereits kichernd aus der Küche.

«Harold Edward Styles! Komm sofort her!», schrie ich ihm hinterher. Ich schüttelte die Beine so lange, bis die Eiswürfel unten aus meiner Hose fielen. Ich liess sie einfach da liegen, während ich ins Wohnzimmer stampfte und Harry dort ziemlich offensichtlich unter einem Haufen Decken versteckt vorfand. Die Decken zitterten total, weil er sich darunter das Lachen einfach nicht verkneifen konnte. Mit viel Schwung liess ich mich auf ihn fallen, was ihm ein Keuchen entlockte, und zerrte die Decke, die seinen Kopf bedeckte von ihm. Entschuldigend lächelte er mich an und hielt die Hände bereit, um sich zu verteidigen. Das hätte ich an seiner Stelle auch gemacht, denn im nächsten Moment schlug ich mit einem Kissen auf ihn ein. Harry schrie auf und versuchte, mir das Kissen aus der Hand zu reissen, während er immer wieder eins auf den Kopf kassierte. Irgendwann hatte er es dann geschafft, schmiss das Kissen weit weg und packte meine Hände, damit ich nicht gleich nach dem nächsten greifen konnte. Ich versuchte mich, aus seinem Griff zu befreien, doch Harry war einfach zu stark. Somit sass ich dann einfach auf ihm drauf und wir starrten uns nur noch in die Augen, als ich aufhörte mich zu wehren. Ich war etwas ausser Atem von unserem kleinen Kampf, aber ihm ging es auch nicht anders. Eine seiner Hände löste sich von meinen Handgelenken, was für ihn aber kein Problem war, denn seine Hände waren gross genug, um beide von mir festzuhalten. Er strich mir meine Haare aus dem Gesicht, die mir vor die Augen gefallen waren und zog mich etwas näher an sich heran. Was war denn jetzt los? Seine Augen fixierten meine und zum ersten Mal in all den Jahren, fiel mir auf, wie schön seine Augen doch waren. Ich meine, ich wusste immer, dass sie grün waren, aber nicht wie wunderschön sie waren, wenn man genauer hinsah. Ich wollte schon was sagen, da lagen auf einmal seine Lippen auf meinen. Für einen Moment blieb mein Herz stehen und ich riss die Augen auf. What the fuck? Der Kuss dauerte nicht lange an, es waren vielleicht nur zwei Sekunden, bis Harry sich wieder von mir löste und mich anlächelte. Ich jedoch starrte immer noch mit weit aufgerissenen Augen auf ihn runter. Ich hatte keine Ahnung, was das gerade war und warum ich mich nicht davor ekelte, dass ein Mann mich gerade geküsst hatte. Ich wusste auch nicht, was ich dazu sagen sollte oder wie ich jetzt reagierten sollte. Zu meinem Glück klingelte es aber im nächsten Moment an der Tür. Gott sei Dank! Oder eher Pizza sei Dank! Schnell löste ich mich aus Harrys Griff, welcher sich jetzt eh gelockert hatte, und rannte zur Tür, um die Pizza entgegenzunehmen. Mit rasendem Herz kam ich schliesslich zurück ins Wohnzimmer, wo Harry sich unter dem Deckenberg hervorgetraut hatte und nun normal auf dem Sofa sass. Er spielte nervös mit den Ringen an seinen Fingern. Was er sich jetzt wohl dachte? War das eben ein Ausrutscher von ihm? Etwas, das er eigentlich gar nicht wollte und einfach so passiert war oder wollte er das schon lange tun? Hatte Harry etwa Gefühle für mich? Hatte ich welche für ihn? Nein, jedenfalls nicht auf die Art und Weise. Ich liebte Harry, aber als meinen besten Freund. Wir waren schon seit dem Kindergarten die besten Freunde und das würde auch so bleiben, auch wenn Harry mich gerade einfach geküsst hatte. Also entschied ich mich, kein grosses Ding daraus zu machen und so zu tun, als wäre nichts passiert.

One Direction One Shots BoyxBoyWhere stories live. Discover now