Zouis

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Zayn P.o.v

Nervös spielte ich mit meinen Fingern und kaute auf meiner Unterlippe herum. Ich hatte solche Angst vor dem heutigen Abend, doch meine Familie und meine Therapeutin hatten recht, ich musste es tun. So konnte es nicht weitergehen. Ich ging daran kaputt. Heute Nachmittag hatte ich bereits mit dem Management gesprochen, hatte sie aber gebeten, den Jungs noch nichts zu sagen. Genau das wollte ich nämlich heute Abend tun. Ich hatte keine Ahnung wie sie reagieren würden. Vermutlich ahnten sie nichts davon, denn bisher hatte ich nie etwas in der Art angedeutet. Ich hatte mich nie getraut, ihnen zu sagen, wie ich mich wirklich fühlte. Ich hatte Angst, dass sie mich anschreien würden, dass sie mich für meine Gefühle hassen würden. Das hatte ich auch jetzt noch. Doch die Angst, an dem ganzen Druck kaputt zu gehen, war grösser.

Tief atmete ich durch, als mich die Klingel aus meinen Gedanken riss. Kurz darauf hörte ich auch schon, wie meine Haustür geöffnet wurde. Ich vermutete, dass es Liam war. Er war meistens der erste, wenn wir uns verabredeten. Meistens auch der Einzige, der pünktlich war, zusammen mit Harry. Ich verliess das Wohnzimmer, um in den Flur raus zu treten. Wie erwartet, war es Liam, der sich gerade die Schuhe und Jacke auszog und dann in meine Richtung kam. Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss er mich in die Arme. Das Lächeln würde ihm wohl noch vergehen.

«Alles klar?», fragte er nach, als wir uns wieder voneinander lösten. Ich presste meine Lippen aufeinander und nickte leicht. Den Blick richtete ich auf den Boden, da ich ihm nicht in die Augen sehen konnte. Liam merkte einem schnell an, wenn etwas nicht gut war. Er sollte mich nicht jetzt schon fragen, ich wollte noch nicht weinen, das würde schon früh genug der Fall sein. In dem Moment öffnete sich die Tür erneut und Harry betrat mein Haus.

«Hey», lächelte er und schlüpfte aus seinen Schuhen. Er schloss uns beide kurz in die Arme, dann lief ich zurück ins Wohnzimmer, gefolgt von Harry und Liam. Sie setzten sich direkt aufs Sofa, nahmen sich je ein Bier vom Tisch und fingen eine lockere Unterhaltung an. Ich lehnte mich einfach gegen den Sessel und knabberte abwesend auf meiner Lippe herum. In Gedanken versuchte ich, die Worte zu ordnen. Das hatte ich heute Nachmittag auch versucht, bevor ich mit dem Management gesprochen habe, doch als es dann Zeit war zu reden, vergass ich alles wieder. Vermutlich würde es dieses Mal nicht anders sein.

«Hallo!», riss mich Louis' laute Stimme aus den Gedanken und liess mein Herz für einen Moment aussetzen. Zusammen mit Niall betrat auch er nun das Wohnzimmer, begrüsste uns alle, ehe er sich auf den Sessel fallen liess, gegen welchen ich mich anlehnte. Niall hatte zwei Pizzakartons auf dem Arm, welche er auf den Couchtisch legte.

«Bedient euch, Jungs.», grinste er und öffnete direkt beide, ehe auch er sich ein Bier nahm und sich setzte. Obwohl ich heute noch nichts gegessen hatte, hatte ich keinen Hunger, also liess ich die Pizza für die anderen. Ich sah ihnen dabei zu, wie sie sich bedienten und direkt anfingen, über die freien Tage zu sprechen, die wir gerade hatten. Anders als sie, hatte ich nicht so viel Spass gehabt. Ich war jeden Tag für mehrere Stunden in Therapie, hatte mich bei meiner Familie ausgeheult, bis ich endlich den Entschluss gefällt hatte.

«Ich verlasse die Band.», spuckte ich es direkt aus, unterbrach somit ihre Unterhaltung. Schockiert landeten alle Blicke auf mir, doch ich sah bloss auf den Boden. Ich konnte ihre enttäuschten Blicke nicht ertragen.

«Erzähl nicht so einen Mist.», lachte Louis und schlug mir gegen die Seite, nachdem für einen Moment Ruhe eingekehrt war. Auch die anderen lachten in einer Mischung aus Erleichterung und Unsicherheit mit, doch ich blieb still. Mir war nicht zum Lachen zu Mute. Ich meinte es ernst.

«Jag uns doch nicht so einen Schrecken ein.», seufzte Harry und auch Liam schubste mich spielerisch, wobei ich bei Louis auf dem Sessel landete. Er rutschte etwas zur Seite, damit ich richtig platznehmen konnte.

One Direction One Shots BoyxBoyWhere stories live. Discover now