Kapitel 53.

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Jungkook

"Wo warst du?" kam es leicht streng aus dem Alpha, der nicht weit weg von mir an der Kücheninsel saß und tatsächlich noch weiter an seinem Laptop tippte und nicht einmal schaffte, mich anzusehen. Was mir eigentlich gleich klar machte, wieso er in diesem Ton mit mir gesprochen hatte. Und auch wenn ich versuchte, ihn zu verstehen war es unglaublich schwer, wenn er nicht mit mir redete, sondern einfach seiner Eifersucht freien Lauf ließ. Er versuchte nicht einmal, es zu unterdrücken und mir zu vertrauen, weshalb ich bloß seufzte, mit den Augen rollte und mich erschöpft auf das Sofa in der Nähe fallen ließ, da ich einfach nur müde war.

Der Tag war anstrengend und das letzte, was ich jetzt noch wollte war ein erneuter Streit mit Tae, weil ich mich mit einem Alpha getroffen hatte, der auf meinen besten Freund stand. Auch wenn sie momentan noch eine ziemlich offene Beziehung führten und auch Jin noch etwas mit seinen Sugardaddys hatte, wollte ich nichts von Namjoon. Wirklich rein garnichts.

"Ich war bei Namjoon, um Englisch zu lernen" seufzte ich also und starrte zu dem Alpha, der es anscheinend immernoch nicht schaffte, mich anzusehen. Er schien genervt, dabei hatte er keinen Grund dazu, im Gegenteil. Ich war derjenige, der jeden Grund dazu hatte, genervt zu sein. Er konnte anscheinend niemals damit aufhören und wollte wohl auch nichts dagegen tun. Mich einfach nur immer wieder verletzen, da es wirklich scheisse weh tat. Zu merken, wie wenig Taehyung mir anscheinend vertraute.

"Ach ja? Und hat er dich angefasst, Jungkook?" kam dann auch schon das aus Tae, womit ich gerechnet hatte. Also war ich dieses Mal derjenige, der ihn nicht mehr ansah. Ich hatte keine Lust mehr auf diese Eifersucht, weshalb ich dann auch schon nach kurzer Zeit wieder aufstand, meinen Rucksack aber vor dem Sofa liegen ließ. Eigentlich freute ich mich den ganzen Tag schon auf den Abend mit ihm, aber er schaffte es tatsächlich wieder, es mit seiner Eifersucht zu zerstören. Dabei war es so unnötig und dumm, was er anscheinend nicht sah.

Zudem redete er auch nicht mit mir. Wenn er mir einfach sagen könnte warum er so war, aber nein, er konnte es nicht. Alles was er tun konnte, war mich mit seinen Worten zu verletzen und das anscheinend auch noch ohne, dass es dem Alpha überhaupt auffiel.

Also lief ich genervt auf ihn zu, ballte meine Hände zu Fäusten und schlug sie fast schon auf die Kücheninsel, sodass ich direkt gegenüber von Tae stand und in seine selbst wütenden Augen sehen konnte. Dabei hatte er nicht das Recht dazu, wütend zu sein.

"Was? Was redest du, Taehyung. Wieso endet es immer in dem hier, wenn ich mich mit einem Alpha treffe, der mein Freund ist, der auf meinen besten Freund steht. Taehyung ich habe da echt keinen Bock drauf" brummte ich fast schon, schüttelte dabei unverständnissvoll mit dem Kopf und entfernte mich wieder ein wenig von der Theke. Ich verstand den Alpha einfach nicht. Er machte mich so wütend, verletzte mich mit seinen Worten und seinem fehlenden Vertrauen in mich, dabei könnte er all das hier beenden, diesen dummen, nutzlosen Streit, der mir meinen Abend versaute.

Tae müsste mir ja nicht einmal alles sagen. Ich würde ihn verstehen, dass wusste ich und er tat das auch. Nur sah er es anscheinend nicht oder er hatte gar keine Lust, etwas daran zu ändern.

"Kein Alpha kann sich von dir fern halten, Jungkook." meinte er mal wieder nur, so wie immer. Es war anscheinend seine Ausrede für sein dummes benehmen, dass sich ja kein Alpha von mir fern halten konnte. Dem war ich mir auch mehr als nur bewusst. Ich war nicht unerfahren, auch wenn Tae der erste gewesen war, mit dem ich Sex gehabt hatte. Vor ihm gab es genug Kerle auf meiner Schule, die nur all zu gerne etwas mit mir angefangen hätten und manche auch das Privileg bekamen.

Aber Namjoon war erstens mein Freund, zweitens stand ich nicht auf ihn und er auf Seokjin und drittens... Hatte ich Gefühle für diesen dummen Alpha vor mir, der mich gerade einfach nur verletzte. Und ich ihn mal wieder machen ließ. Denn auch wenn ich wütend war, war ich so müde und erschöpft, sodass ich eigentlich einfach nur in seine Arme fallen und seine Nähe genießen wollte.

In diesem Moment verfluchte ich meine Gefühle für ihn wirklich.

"Und trotzdem lasse ich nicht jeden an mich heran." versuchte ich ihm zu erklären, denn so war es ja auch. Bevor ich das mit Tae angefangen hatte, war ich sicher nicht die ganze Zeit alleine gewesen, aber niemand hatte mir jemals das geben, was Tae mir gab. Auch wenn ich das hier eigentlich niemals anfangen sollte, diese Beziehung mit ihm, wollte ich es so sehr. Von Anfang an wollte ich nur eine Sache, nämlich den älteren. Und fuck wie sehr... Auch in diesem Moment, egal wie wütend ich war, da sich auch nichts in seinem strengen Blick änderte und er mich einfach weiterhin so ansah.

"Ist das so?" provozierte er fast schon, womit er dann auch einen Punkt erreicht hatte, an dem ich keinen Bock mehr hatte, weiter zu machen. Ich packte meine Jacke, warf sie mir ziemlich hektisch über und griff nach einem Schlüssel, damit ich später nicht klingeln oder am Ende noch Yoonji bei Jimin frage musste, ob sie mir ihren Schlüssel leihen könnte, da ich mich mit ihrem Vater gestritten hatte und dieser dafür sorgte, dass ich einfach wieder zurück zu meinen besten Freund und seinem Lover gehen würde.

"Fick dich, Taehyung. Fick dich einfach. Ich dachte du meintest, was du letztes Mal gesagt hast aber nein, alles was du tust, ist mich zu kontrollieren. Also geh mir aus dem Weg, ich habe keine Lust mehr auf deinen Scheiss. Und lass mich... Einfach in Ruhe, bis du darüber nachgedacht hast, was du mir hier eigentlich für einen Bullshit an den Kopf wirst. Und... Wie sehr du mich damit verletzt, Arschloch" brummte ich und erst jetzt erkannte ich eine Veränderung an seinem Ausdruck. Er wurde etwas weicher als zuvor, als ich ihm all diese Sachen an den Kopf warf, aber sie stimmten auch.

Und... Fast hätte ich auch mehr gestanden, als ich wollte. 

Daddy Issues // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now