Kapitel 89.

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Taehyung

Etwas unsicher stand der jüngere vor mir, da er gewollt hatte, dass ich ihn, nachdem der Sturm dann auch vorbei war und wir nur etwas reden konnten, zu seinen Eltern fahren würde. Was ich auch getan hatte, auch wenn es etwas neues war, ihn hier her zu bringen. Zu seinen Eltern, die ich noch nicht einmal kennen lernen konnte. Aber... Es wäre wohl auch für ihn schwer zu erklären, warum er sich in einen Alpha verliebte, der fast so alt war, wie sein eigener Vater. Womöglich hasste mich genau dieser noch mehr, als seine Mutter.

Natürlich würde ich Yoonji nichts verbieten, aber würde sie... Mir ihren Freund vorstellen, der doppelt so alt wäre wie sie, wüsste ich nicht, wie genau ich mich als Vater fühlen sollte. Es war also... Eine verständliche Reaktion als Eltern, nur hoffte ich, dass sie den jüngeren vor mir dennoch akzeptierten, der unsicher auf seine Lippe biss.

"Was machen Sie hier, Mr. Kim?" hörte ich dann auch schon meinen Namen und drehte mich zu der ziemlich jungen Frau um, die mir gerade die Tür geöffnet hatte. Zwar wusste ich ja, dass Jungkook immernoch wirklich jung war, aber seine Mutter sah selbst unglaublich jung aus. Jedoch merkte ich auch ziemlich schnell, wie skeptisch und unzufrieden sie mich musterte. Obwohl Jungkook meinte, nicht viel Zeit mit seinen Eltern verbringen zu können, war seine Mutter dennoch jemand, mit dem er reden konnte. Und das auch tat.

Und das auch über mich. Weshalb ich die Art, wie sie mich ansah definitiv nachvollziehen und verstehen konnte, nur auch nicht genau wusste, was ich gerade sagen sollte, sie also einfach nur musterte.

"Mom... Er hat mich nach Hause gefahren. Jinyoung hat mich sitzen gelassen" erklärte Jungkook, weiterhin etwas unsicher und schaffte es kaum, mich wieder anzusehen. Was aber auch an dem liegen konnte, was zuvor in meinem Auto passiert war, während wir aufgrund des Sturms nicht weiterfahren konnten. Der Omega hasste es, seine Kontrolle zu verlieren, vorallem wenn es um mich ging und es nicht im Schlafzimmer war. Zudem schien er mir, nicht einmal sich selbst zeigen zu wollen, wie sehr er mich tatsächlich wollte und vermisste.

Jedoch musterten wir beide gerade seine Mutter ziemlich aufmerksam, die etwas skeptisch zwischen uns hin und her sah, bis sie seufzend etwas von der Tür weg trat.

"Ich warte drinnen auf dich." meinte sie, drehte sich dann auch schon um und ging zurück in das eher kleine Haus, was ja aber keine Rolle spielte. Nicht für mich. Mir war es egal, wie viel Geld Jungkook hatte, alles was ich wollte, war ihn. Und irgendwie gefiel es mir, ihn mit Geschenken zu überhäufen, ihm teure Reisen mit mir zu schenken und ihm die Welt zu Füßen zu legen, wenn er das wollte. Auch wenn ich warten musste, ich würde mein ganzes Leben auf ihn warten, wenn ich müsste.

"Tut mir leid sie..." "Sie weiß davon. Ich... Habe an ihrem Blick erkannt, wie wenig sie mich wohl leiden kann. Aber verübeln kann ich es deiner Mutter sicherlich nicht" erklärte ich nur und konnte mir ein kurzes Lachen nicht verkneifen. Ich verstand seine Mutter tatsächlich. Zu sehen, dass sich ein Kerl an ihren Sohn heran machte, der wie ein reicher, ekelhafter Macho aussah und viel älter war, als der Omega vor mir. Dennoch... War mir diese Differenz egal. Ich liebte Jungkook nicht wegen seinem Alter oder dem Fakt, dass er jünger war, als ich.

"Danke... Für heute, Taehyung. Und ich..." wurde ich von Jungkook aus meinen Gedanken gerissen, der sich langsam zu mir drehte, etwas auf mich zu kam und nach meiner Jacke griff, um sich noch etwas enger an meinen Körper zu schmiegen. Doch ich sagte nichts, sah ihm einfach dabei zu, wie er langsam immer näher kam, konnte aber nicht verhindern, ihn mit meiner Hände, die ich an seine Taille legte, noch etwas näher an mich heran zu ziehen. Da auch ich den Omega vermisst hatte.

Und wie sehr... Ich ihn vermisst hatte.

"Danke. Für alles" fügte er noch hinzu, schluckte einmal schwer, doch überbrückte dann auch noch den letzten Abstand zwischen uns, um mich langsam und sanft zu küssen. Vielleicht auch, weil er sich nicht wirklich traute, mehr als das zu tun, was ich spüren konnte. Er war unsicher, weswegen ich das ganze doch etwas in die Hand nahm, es aber nicht eskalieren ließ, egal wie sehr ich den jüngeren gerade wollte, weil ich ihn vermisste.

Alles was ich tat war eine Hand, die ich zuvor an seine Taille gelegt hatte, an seine Wange zu legen, um den Kuss zu intensivieren. Immer wieder legte ich meine auf seine, steuerte den Kuss und genoss, wie Jungkook sich in meinen griff langsam entspannte, den Kuss genoss und sich nicht mehr in meine Jacke krallte, sondern seine Hände einfach sanft auf meine Brust legte. Er genoss es, genau so sehr wie ich und spürte womöglich auch, wie gut es sich anfühlte.

Ich hatte ihn so sehr vermisst und es war unglaublich, jetzt wieder seine Lippen auf meinen zu spüren. Wie er sie langsam, immer wieder auf meine legte und den sanften Kuss genoss, als würde die Zeit gerade stillstehen, nur für uns beide. Damit wir diesen Moment, diesen unglaublich intimen und romantischen Moment genießen konnten.

Der wohl aber nicht nur mir zeigte, dass wir zusammen gehörten. Auch der Omega schaffte es kaum, sich von mir zu lösen und wimmerte fast schon etwas unzufrieden, als ich mich irgendwann dann doch etwas von ihm löste, es aber langsam tat, um ihm weiterhin in die Augen sehen zu können. Seine so perfekten und wunderschönen Augen. Und ich hatte es so sehr vermisst, so von ihm angesehen zu werden, wie gerade.

Sodass ich erkannte, wie sehr auch er mich liebte. Er war die Person, auf die ich mein ganzes Leben gewartet hatte. Und ich war alles, was Jungkook jemals wollte.

"Ich liebe dich, Jungkook. Du hast alle Zeit der Welt, ich werde dich niemals drängen, zu mir zurück zu kommen, aber ich liebe dich. Du musst davor nicht weg laufen. Pretty, du musst nicht vor mir weg laufen. Komm... Zurück zu mir"

Daddy Issues // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now