Kapitel 77.

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Jungkook

Langsam lief ich die Treppen runter, bis ich mich auf genau die selbe Stufe setzte, wie Yoonji, die vor dem Haus saß und einfach nur nach draußen sah. Taehyung hatte mich eigentlich nach Hause fahren wollen, doch ich musste mit Yoonji reden. Und wusste, dass ich mich auch erst einmal von Tae fern halten musste. Wenn nicht sogar... Für immer. Was ich nicht nur wegen meiner Freundschaft zu Yoonji tun müsste, wäre sie dagegen. Sondern auch, weil ich ihre Beziehung zu ihrem Dad nicht zerstören konnte.

Ich hatte schon genug dummes Zeug getan, mit ihrem Vater geschlafen und mich dann auch noch in ihn verliebt, was ich niemals hätte tun sollen. Was mir am Anfang auch noch bewusst war, bis ich mich so besonders und unglaublich gut nach unserem ersten Mal fühlte und auch diese eigenartige, aber so schöne Verbindung zu ihm spürte, was womöglich nicht nur daran lag, dass er mein erster Alpha war.

"Yoonji.... Es... Es tut mir wirklich leid, ich wollte mich... Ich wollte nie... -" "Ihr liebt euch, richtig? Das zwischen euch ist nicht nur Sex oder sowas. Du liebst ihn" unterbrach sie mich auch schon, aber ich wusste sowieso nicht, was ich sagen sollte, ohne sie noch mehr zu verletzen. Sie schien unglaublich frustriert und enttäuscht, was ich definitiv verstehen konnte. Und doch konnte ich auch nicht leugnen, wie stark dieses Stechen in meiner Brust war alleine daran zu denken, Taehyung verlassen zu müssen. Die Person... Die ich so sehr liebte, zu verlassen.

"Jungkook kannst du... Einmal darüber nachdenken was du tust, wenn du mit meinem Dad eine Beziehung führst?" fragte sie dann auch schon irgendwann und klang wirklich verdammt verletzt, doch als sie mich ansah, musterte sie mich fast schon sanft, als würde sie mich auch nicht verletzen wollen da sie gemerkt hatte, dass ich nicht nur von ihrem Vater flach gelegt wurde. Sondern den Kerl liebte, den ich nicht lieben sollte.

Das ganze musste auch für sie eine unglaublich beschissene Situation sein, in die ich sie niemals bringen wollte. Ich konnte meine Gefühle nicht verhindern, aber genau deswegen hätte ich früher mit ihr reden sollen. Tae und ich hatten alles falsch gemacht und jetzt endete es womöglich darin, dass ich gar keine andere Wahl hatte... Als den Alpha zu verlassen.

Was ich nicht wollte. Ganz und garnicht, alleine der Gedanke ließ mein Herz in mehrere kleine Teile zerspringen und am liebsten würde ich den ganzen Tag nichts anderes tun, als zu heulen. Weil ich Taehyung liebte und wusste, dass ich nie wieder jemanden so lieben würde, wie ihn. Aber ich müsste es womöglich. Da ich weder Yoonji, noch ihre Beziehung zu ihrem Vater verletzen konnte. Gerade weil ich Tae liebte und auch wusste, wie er seine Tochter liebte...

"Zwar wäre es... Definitiv auch komisch hättest du nur mit inm geschlafen aber du liebst ihn, willst irgendwann sicher Kinder mit ihm, die dann meine halbgeschwister wären." erklärte sie mir, doch dem war ich mir sicherlich bewusst. Ich war ein Omega und konnte sehr wohl schwanger werden, was hieß, dass die Kinder, die Tae und ich vielleicht irgendwann haben würden, ihre Halbgeschwister wären. Und alleine daran zu denken, war auch für mich irgendwie komisch. Ich war gerade mal ein paar Jahre älter als sie...

"Ich... Liebe dich wirklich, als meinen besten Freund aber... Bitte, denk... Da einfach mal drüber nach. Und... Gott ich weiß garnicht was ich sagen soll weil ich weiß, dass du ihn liebst aber ich... Weiß nicht..." seufzte sie am Ende, schaffte es auch nicht mehr mich anzusehen, was auch mich verletzte. Ich wusste, dass ich es nicht schaffen würde, mich von Tae fern zu halten oder ein Leben ohne ihn zu führen, das wusste ich. Niemand anderes gab mir all das, was Tae mir gab, ließ mich fühlen, was er mich fühlen ließ und ich würde niemals wieder jemanden so lieben, wie ihn.

Und mir war auch sehr bewusst, dass ich Tae damit verletzte. Da ich ja jetzt wusste, wie schlimm seine Beziehung zu Yoonjis Mutter war, hätte er es verdient, glücklich zu sein... Mit mir. Ich hätte es genau so verdient, aber ich konnte nicht mit dem Gedanken weiter machen, Yoonji mit all dem hier zu verletzen. Denn das tat ich. Sehr sogar... Auch wenn sie es wohl noch nicht wirklich zugab.

"Ich... Kann mich von ihm fern halten. Nein ich... Werde... Es okay ich... Ich will dich nicht verletzen. Er ist dein Dad und ich... Es tut mir leid" meinte ich selbst, doch taten mir meine eigenen Worte mehr weh, als ich gedacht hatte. Weshalb ich garnicht anders konnte, als selbst meinen Blick zu senken, musste meine Tränen aber zurück halten, da ich jetzt nicht vor Yoonji heulen konnte, nur weil ich Idiot mich in ihren Dad verliebt hatte. Sie machte so viel mehr durch und ich... Musste das hier tun.

Ich liebte Tae. Gott ich liebte diesen Alpha so sehr und daran zu denken, ihn zu verlassen... Ich würde es niemals wirklich schaffen, aber ich hatte gar keine andere Wahl.

Ich hasste diese Situation, wollte einfach nur in Taes Arme rennen und weinen, wie zuvor, ihn nie wieder los lassen aber ich musste es. Ich musste... Das mit ihm beenden.

"Lass mir einfach etwas Zeit. Vielleicht... Findest du jemand besseren, als meinen Dad ich... Ich weiß nicht, ob ich das mit ansehen kann, egal wie sehr ich euch beide liebe" meinte sie und doch lehnte sie sich etwas zu mir herüber, legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab und sah weiter in die Dunkelheit, da es schon so spät war und immer dunkler wurde.

Mir war Yoonji wirklich wichtig und ich würde es versuchen, mich von Tae fern zu halten aber auch jetzt, in diesem Moment mit ihr konnte ich garnicht anders, als nur an ihn zu denken. Weil ich mich so sehr in diesen Alpha verliebt hatte. Gott ich hatte mir eine Beziehung, eine Zukunft mit diesem Mann vor gestellt, nur um ihn jetzt zu verlassen.

Ich würde es nie schaffen. Womöglich... Würde ich doch irgendwann wieder zu ihm zurück gehen, weil ich Taehyung mehr als alles andere auf der Welt liebte.

Daddy Issues // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now