Kapitel 88.

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Taehyung

"Verdammt... Es stürmt zu stark, wenn ich jetzt weiterfahre kann ich uns auch gleich umbringen" murmelte ich etwas unzufrieden und parkte im nächsten Moment auch schon in einer kleinen Einfahrt, die zu einem Wald führte, die womöglich sowieso keiner nutzte. Da es gerade so stark am regnen und Gewittern, sowie winden war, sodass es lebensmüde war, weiter zu fahren, tat ich es auch nicht.

Auch wenn das hieß, dass ich mit dem Omega, den ich so sehr vermisst hatte und liebte, in meinem Auto eingesperrt war, der neben mir immernoch aus dem Fenster sah. Er musterte mich kein einziges Mal, womöglich weil er Angst davor hatte, was er tun würde, würde er mich ansehen. Aber ich konnte es ihm nicht verübeln. Am liebsten würde ich ihn einfach auf mein Schoß ziehen, durch seine weichen Haare fahren und in sein Ohr flüstern, dass alles gut werden wird.

Denn so war es ja auch. Obwohl er dachte, sich zurück halten zu müssen.

"Jungkook du... Willst du... Darüber reden?" fragte ich irgendwann, immerhin hatte er mir zuvor noch erzählt, wie sein Date... Mit jemand anderem erwischte und er deswegen doch etwas... Enttäuscht und verletzt war. Was ich verstehen konnte, definitiv, dennoch konnte ich auch nicht verhindern, eifersüchtig zu werden. Weil ich ihn liebte und daran zu denken, wie jemand anderes ihn auch nur ansah, machte mich wütend.

"Worüber? Dass mein Date gerade, auf den Schultoiletten irgend eine männliche Omega Schlampe gevögelt hat?" murmelte er, etwas unzufrieden und sah weiterhin seufzend aus dem Fenster. Und zum ersten Mal fiel es mir schwer, in seiner Nähe nicht der Egoist zu sein, der ich am Anfang auch gewesen war, indem ich mir nahm, was ich wollte, ohne an die Konsequenzen zu denken.

Nur hatte es jetzt keine Konsequenzen mehr. Ich könnte ihn in meine Arme nehmen, küssen und als meinen Mate bei mir haben, aber dafür... Müsste er von dem Gedanken loslassen, meiner Tochter mit unserer Beziehung weh zu tun. Ja, sie gewöhnte sich immernoch daran, auch an den Anblick, aber sie war niemals dagegen gewesen, nur verletzt. Dass wir es nicht früher gesagt hatten. Und ich wusste, dass es nicht einfach für beide war zu wissen, dass ein geringer Altersunterschied zwischen ihnen bestand und all das... Was in Jungkooks und meiner Zukunft passieren würde, erst einmal gewöhnungsbedürftig für beide war.

"Es tut mir leid." fügte er aber schnell hinzu, obwohl ich nicht einmal genau wusste, wofür er sich entschuldigte. Und auch kaum nachdenken konnte, als er sich zu mir umdrehte und in mein Gesicht sah. Er hatte sich schon längst abgeschnallt, musterte mich aufmerksam und doch erkannte ich auch in seinen Augen die selbe Sehnsucht, die ich nach ihm hatte.

"Ich... Fuck, wieso muss das alles so scheisse sein. Wieso... Gott Tae ich... -" fing er an, doch beendete seinen Satz nicht einmal. Bevor er das konnte, tat er etwas ganz anderes. Schneller als ich reagieren konnte bewegte er sich von seinem Sitz, kam zu meinem rüber und setzte sich breitbeinig auf mein Schoß, was es mir nurnoch schwerer machte, meine Hände bei mir zu behalten. Ich atmete etwas offensichtlicher und lauter, was wohl auch der Omega bemerkte, aber ihm auch ziemlich egal war.

Dabei hatte er ja keine Ahnung, was er in mir tat. Als Alpha... Als sein Alpha fiel es mir so schwer, ihn nicht zu packen, zu küssen aber vorallem... Aufgrund seines süßen Gerüche zu markieren. Es war ein Verlangen, dass sich erst richtig aufgebaut hatte, als Jungkook gegangen war. Seitdem konnte ich kaum aufhören darüber nachzudenken und es zu wollen. Ihn als meins zu markieren.

"Kannst du mich... Vergessen lassen? Ich will einfach nur bei dir sein und... Alles vergessen. Nur... Heute Nacht" hauchte er auf einmal und brachte mich damit nurnoch mehr durcheinander. Denn natürlich wollte ich... Ihn anfassen, so, wie er es sich gerade in seinem Kopf ausmalte. Auch wenn er es nicht genau sagte, wusste ich, was er meinte. Was er... Von mir wollte und ich ihm auch überaus gerne geben würde. Auch wenn er meinte, es nur heute Nacht zu wollen.

Ich brauchte ihn immer. Und ich würde ihn mir auch zurück holen, um mein Leben mit ihm und nur ihm zu verbringen.

"Jungkook... Ich will nicht... Dass du morgen etwas bereust" seufzte ich also, legte meine Hände dennoch an seine Taille und sah tief in diese wundervollen und hübschen Augen des Omegas, den ich so sehr liebte. Er wusste, wie sehr ich das tat, ich hatte es ihm vorallem in der Zeit, wo wir zusammen weg waren oft genug gezeigt und gesagt. Ich liebte ihn. Und am Anfang war es eine sehr egoistische Liebe gewesen, da ich alles in dem Wissen tat, dass er seiner besten Freundin damit weh tat.

Aber jetzt... Wusste ich, dass er es nicht mehr tat. Es war okay für Yoonji, es war okay für mich, ihn zu lieben. Und genau so... Auch für ihn.

"Ich bereue nur... Dich verlassen zu haben" kam es aber auf einmal aus ihm, doch ich konnte nicht. Zumindest nicht in diesem Moment, in dem ich offensichtlich merkte, dass es Jungkook nicht gut ging. Kein bisschen sogar.

"Gott was... Was mache ich hier eigentlich. Es tut mir leid Tae, ich sollte... Nichts hiervon tun und trotzdem tue ich es" wimmerte er, nur kurz nach seinen Worten und brach auch schon zusammen, bevor ich etwas sagen konnte. Er schlang seine Arme um meinen Körper, ließ sich schluchzend nach vorne fallen und wimmerte gegen meine Schulter, während ich ihn einfach nur besorgt und seufzend in meine Arme nahm. Was wohl genau das war, was er eine Weile gebraucht hatte.

Aber mir ging es nicht anders. Obwohl ich wusste, dass wir beide uns nicht voneinander fern halten konnten und irgendwann wieder zusammen gekommen wären, hatte ich niemals gewollt, Jungkook so zu sehen. Wie er all das... Durchmachen musste, aufgrund seiner Liebe zu mir.

"Es ist okay, Jungkook. Du bist... Verletzt ich... Hey, sieh mich an, du musst dich nicht für deine Liebe zu mir fertig machen. Du musst es wirklich nicht. Versprich mir... Dass du dir aufhörst, Sorgen darum zu machen, andere zu verletzen. Denn das tust du nicht. Du bist... Perfekt. Also... Komm zurück zu mir"

Daddy Issues // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now