Kapitel 54.

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Jungkook

"Ist Jin hier?" fragte ich genervt und schnappte mir schon bei meinen Worten ein Bier aus dem Kühlschrank, um es fast im nächsten Atemzug meinen Rachen herunter zu kippen. Gerade wollte ich einfach nur vergessen, was zuvor passiert war und mit dem Kerl, der gerade vor mir stand könnte ich das vielleicht. Denn da mir Namjoon, statt Jin die Tür öffnete, da ich meinen Schlüssel vergessen hatte war mir eigentlich schon klar, dass Jin gerade, wieso auch immer nicht hier war.

"Nein er ist... Noch kurz einkaufen, aber was... Machst du hier?" kam nur eine Gegenfrage aus dem älteren, die mich seufzen ließ. Ich lehnte mich, mit einem unzufriedenen seufzen gegen den Kühlschrank und kippte das nächste Bier meinen Rachen herunter, wusste natürlich, worin es enden würde. Bei mir ging es sowieso ziemlich schnell, was meinen betrunkenen Zustand anging. Was aber auch genau mein Ziel war. So schnell wie möglich in diesen Zustand des betrunken seins zu kommen, sodass mir egal wäre, was der Alpha zuvor zu mir gesagt und mich damit verletzt hatte.

"Ich wohne hier, Joon. Aber wo... Jin nicht da ist, kannst du mir... Sicher einen Gefallen tun" erklärte ich, schon etwas angetrunken, da ich das Bier auf leeren Magen herunter gekippt hatte und mich jetzt schon schwummrig fühlte. Nur war der Alpha vor mir wohl etwas verwirrt und runzelte mit der Stirn, als ich ihm etwas näher kam. Auch wenn ich tatsächlich nichts von Namjoon wollte, könnte ich Tae eins Auswischen. Und gerade vergessen, wie verdammt sehr ich diesen blöden Alpha liebte.

"Jungkook was... Machst du? Du bist schon seit ein paar Tagen komisch drauf und immer bei Yoonji. Seid ihr zusammen? Bist du deswegen... So?" kam es verwirrt aus Namjoon, doch ich schüttelte mit dem Kopf, ging noch etwas näher auf ihn zu, legte meine Hand auf seine Brust und tippte mit meinen Fingern abwartend gegen diese. Ich spürte schon, wie der Alkohol meine Sinne in kürzester Zeit benebelte. Und obwohl ich mir weiterhin im klaren war, was ich tat da ich nicht vor hatte, mich vollkommen abzuschießen, reichte es, zumindest diese Enttäuschung nicht mehr zu spüren.

"Ich will... Ihn vergessen. Er war ein Arschloch, ist einfach nur... Ein eifersüchtiger Idiot und denkt, ich... Ficke mit dir." murmelte ich vor mich her und gerade, als ich seinen Lippen näher kommen wollte, stoppte mich jemand anderes. Denn als mir jemand grob in die Haare griff, ich deswegen etwas erschrocken wimmerte wurde ich in meinem Tun aufgehalten, um tief in die Augen meines besten Freundes zu sehen, der sich anscheinend schon denken konnte, was zwischen Tae und mir passiert war. Hatte den Rest gerade anscheinend sowieso mitbekommen von dem, was ich meinte.

"Ihr seid beide Idioten. Du und... Taehyung. Also geh zurück zu ihm und bring ihn dazu, mit Dir zu reden, anstatt so ein Idiot zu sein, Jungkook. Du hast keine Ahnung, wie gerne ich dir dafür gerade eine klatschen will" brummte Jin, zog mich an meinen Haaren noch weiter von Namjoon weg, der das ganze nur amüsiert mit ansah, bis er wohl merkte, warum ihm der Name so bekannt vor kam und mit großen Augen dabei zusah, wie Jin mich 'zwang', mich zu setzen und mir ein Wasserglas, statt mein Bierglas vor die Nase stellte.

"Trink das. Du bleibst so lange hier, bis du zumindest ein wenig klarer denken kannst und später nicht noch irgendwelche Dummheiten machst. Ehrlich, wie ein kleines Baby, Jungkook." meinte mein bester Freund, doch klang bei seinen Worten nicht gemein, sondern eher besorgt, auch wenn er versuchte, anders zu wirken. Ich wusste, dass ich ihm unglaublich viel bedeutete, und er sich unmengen an Sorgen um mich machte. Weswegen ich hier saß, mit einem Glas Wasser und er mich davon abhielt, mich noch weiter zu betrinken.

"Du bist... Fies" murmelte ich, aber rückte trotzdem etwas näher an meinen besten Freund heran, um meinen Kopf müde auf seiner Schulter abzulegen. Und konnte nicht verhindern, dass ich Tae vermisste. Ich hatte mich auf einen unglaublich schönen Abend mit Tae gefreut, Sex wäre ein Plus aber kein Muss gewesen aber alles was ich bekam, war mal wieder ein gebrochenes Herz, da der Alpha seine Eifersucht nicht kontrollieren konnte und wollte.

"Ich liebe dich, Kook. Deswegen bin ich fies. Und du liebst den Kerl, also rede mit ihm, anstatt dich zu betrinken" erklärte er, fuhr dabei sanft mit seiner Hand durch meine Haare und schien wohl schon zu erkennen, wie es mir ging. Ich war müde, wütend und enttäuscht und konnte meine eigenen Gefühle nicht genau kontrollieren.

"Warte Mal... Reden wir hier... Von Kim Taehyung? Yoonjis... Dad?" kam es auf einmal von Namjoon, doch jetzt war es mir ehrlich gesagt egal. Ich dachte immernoch drüber nach, was ich vor hatte zu tun, wenn ich zu Tae zurück gehen würde. Da ich eigentlich keine Lust hatte, zu reden. Ich war wütend, zwar auch genau so müde und enttäuscht wie wütend, aber am meisten war ich genervt, wütend und verletzt, weshalb meine Gedanken eigentlich nur um eine Sache kreisten.

Tae. Und wie sehr ich ihn gegen die nächstbeste Wand drücken und von ihm gefickt werden wollte. Aber nicht, sodass er die Kontrolle hätte. Sondern ich, weil er es nicht verdiente, nach all dem, was ich meinte mit mir zu vögeln und dabei auch noch die Kontrolle zu haben.

"Verlier' ein Wort darüber und du siehst meinen Hintern nie wieder, Kim Namjoon." grinste er dreckig, stand dann auch schon auf und ging auf den älteren zu, während ich einfach nur wie ein Wrack da saß und ihnen zusah. Aber Jin hatte ja Recht. Ich liebte den Kerl und auch wenn ich zuvor ehrlich nicht mit ihm reden konnte und wollte, sollte ich das definitiv tun. Nur... Nicht sofort. Erst würde ich etwas anderes tun, ob es richtig war, oder nicht.

Ich brauchte den Alpha. Gott und wie sehr ich ihn brauchte, aber ich war wütend und genau deswegen würde das, was ich vor hatte auch ganz sicher nicht sanft werden. Oh nein. Ich wollte nicht reden, sondern vergessen.

"Du bist echt fies"

Daddy Issues // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now