Kapitel 76.

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Jungkook

"Yoonji! Ji, bitte warte!" schrie ich dem Mädchen hinterher und versuchte dabei meine Tränen zurück zu halten. Ich versuchte es, wirklich, aber gerade weil ich wusste, dass Tae auch auf dem Weg zu uns war wusste ich nicht, wie ich mich fühlen sollte. Ich wusste nur, wie sehr es mir in der Seele weh tat, als Yoonji sich, selbst mit glasigen Augen zu mir umdrehte und doch mehr angeekelt als alles andere aussah. Was mir nurnoch mehr Angst machte. Meine Angst war riesig und nicht nur meine Angst, Tae für immer zu verlieren. Ich hatte mit meiner Beziehung zu Taehyung die Beziehung zu Yoonji zerstört, so wie es schien.

"Ihr beiden macht mich krank. Fuck Jungkook hast du eigentlich eine Ahnung, was du tust? Stell dir vor... Ihr heiratet, oder bekommt Kinder? Du wärst mein fucking Stiefvater, wie ekelhaft ist das denn? Hast du eine Ahnung, was ihr beiden getan habt? Als wäre es nicht komisch genug, dass ihr nur miteinander fickt, nein, du liebst ihn, richtig? Ihr... Liebt euch, ja?" schrie sie fast schon, als wir draußen, auf dem Parkplatz des Flughafens angekommen waren. Und bald schon spürte ich die Präsenz des Alphas hinter mir, der seine Tochter wohl nur besorgt ansah, während ich nur meinen Blick senken konnte.

Ich hasste mich wirklich dafür, dass ich es ihr nicht früher gesagt hatte. Den Fakt, dass ich Tae liebte, konnte und wollte ich nicht ändern, egal wie sehr es mir in diesem Moment weh tat, vorallem auch den Alpha zu sehen. Ich hätte einfach früher mit Yoonji reden sollen, dann wäre alles vielleicht anders passiert und nicht in dem Desaster geendet. Und nur ich war Schuld daran.

"Und du? Dein ernst... Dass du dich an meine Freunde ran machst? Ehrlich jetzt, Dad?" richtete sie sich an ihren Vater, sah mich nicht einmal mehr an, was ich definitiv verstehen konnte. Ich war ihr bester Freund und hatte nicht einmal mit ihr darüber geredet, was für eine Beziehung ich zu ihrem Dad hatte. Ich war ein Arschloch und auch wenn ich mich nicht für meine Liebe zu ihrem Dad hasste, hasste ich mich dafür, wie Taehyung und ich es geregelt hatten. Statt mit ihr zu reden es geheim zu halten, bis wir uns beide so sehr verliebt hatten, war dumm und naiv von uns beiden gewesen. Und jetzt lief alles genau so, wie es niemals laufen sollte. Alles lief schief und Yoonji war wütend und verletzt, was ich definitiv verstehen konnte. Sehr... Gut sogar.

"Yoonji-" "Lass mich in Ruhe, Dad. Ich kann... Mir das hier echt nicht länger ansehen. Es ekelt mich einfach so sehr an. Fahrt alleine nach Hause aber lasst mich in Ruhe. Ich... Muss das hier erst einmal irgendwie... Verarbeiten" murmelte sie am Ende und ließ uns dann auch schon alleine. Weder Tae noch ich hielten sie auf, da sie sicherlich ihre Zeit brauchte, um überhaupt zu verarbeiten, was sie gerade gesehen hatte. Gott das alles lief so beschissen und meine Angst wurde immer größer, die Person zu verlieren, die ich so sehr liebte. Ich könnte und wollte ohne Tae nicht leben, aber ich konnte genau so wenig Yoonji verletzen und ihre Beziehung zu Tae zerstören.

Aber gerade konnte ich nicht anders. Obwohl wir beide es nicht sollten drehte ich mich zu dem Alpha, sah mit meinen verheulten Augen in seine und fiel im nächsten Moment auch schon in seine Arme. Ich hatte alles falsch gemacht und jetzt bekam ich meine Strafe dafür. Tae und ich könnten niemals zusammen sein, würde Yoonji es nicht wollen.

"Es tut mir leid, Jungkook... Es tut mir wirklich leid, Pretty" hauchte er sanft und Strich liebevoll durch meine Haare, während wir immernoch auf dem Parkplatz standen, uns auch mehrere Leute komisch musterten aufgrund von dem, was sich gerade vor ihren Augen abspielte. Aber es war mir in diesem Moment völlig egal. Ich war einfach nur fertig, müde von dem Flug und hatte Angst, dass dieses Mal in Taes Armen mein letztes Mal sein würde. Denn wäre Yoonji dagegen, was sehr wahrscheinlich so sein würde, könnte ich das mit ihm nicht.

Gerade weil ich ihn liebte... Konnte ich seine Beziehung zu seiner Tochter nicht zerstören. Yoonji hatte nur Taehyung und egal wie sehr auch Tae mich liebte, Yoonji hätte er für immer. Und ich wusste, wie sehr Yoonji ihren Dad liebte. Weswegen ich das alles nicht zerstören konnte. Ich konnte es einfach nicht.

Gott wie sehr ich diese Situation hasste. Denn auch in diesem Moment gerade fühlte ich mich einfach unglaublich sicher in Taes Armen, als würde alles gut werden, nur weil er mich fest an seinen Körper hielt und ich mich gegen seine Brust lehnen und gegen diese weinen konnte, während ich meine eigenen Arme um seine Taille schlang, um ihn so nah wie möglich bei mir zu haben um dieses warme, angenehme Gefühl zu genießen, in seiner Nähe zu sein. Obwohl ich genau das gerade nicht tun sollte.

Und es auch mir schwer machte... Mich erst einmal von Tae fern zu halten, bis Yoonji klar und deutlich sagen würde, ob sie es tolerieren würde oder nicht. Und meine Angst, dass sie es nicht tun würde, war riesig.

"Was machen wir jetzt, Hyung? Wir sollten... Das hier beenden, weil wir Yoonji damit weh tun aber ich... Fuck ich liebe dich, Tae" wimmerte ich, aber presste mich nurnoch enger an seinen Körper um zu schluchzen, nachdem ich meine eigenen Worte ausgesprochen hatte. Es zu denken war die eine Sache, aber es auszusprechen war die andere. Ich konnte und wollte Tae nicht verliere, ehrlich nicht aber ich hätte keine Chance, wenn Yoonji uns keine geben würde.

"Ich liebe dich, Jungkook. Und... Natürlich liebe ich meine Tochter, aber ich... Du bist genau die Person, auf die ich so lange gewartet habe. Ich kann dich nicht gehen lassen. Ich... Kann einfach nicht" hauchte er, fuhr dabei weiter mit seiner Hand durch meine Haare und hörte mir einfach beim Heulen zu, da ich damit gerade nicht aufhören konnte. Gerade weil die letzten Tage so unbeschwert gewesen waren, hatte ich vergessen, was passieren könnte, sobald Yoonji von uns wusste.

Und jetzt... War der schlechteste Fall eingetreten. Denn Yoonji hasste es. Sie meinte selbst, wie krank sie es fand.

Tae und ich könnten niemals zusammen sein. 

Daddy Issues // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now