Kapitel 62.

2.2K 112 4
                                    

Jungkook

"Mom, Dad? Ich bin zu Hause" murmelte ich fast schon, da ich eigentlich nicht wirklich Lust dazu hatte, hier zu sein. Meine Eltern waren vielleicht keine schlechten Eltern, aber es hatte dennoch einen Grund, wieso ich so früh mit Jin ausgezogen war und kaum mehr hier her kam. Auch wenn sie nicht unbedingt etwas dafür konnten, war ich mein ganzes Leben schon auf mich selbst gestellt, musste lernen, selbst auf mich aufzupassen da meine Eltern die meiste Zeit arbeiten waren. Weshalb sie mir auch ziemlich früh klar gemacht hatten, dass ich verstecken musste, dass ich ein Omega war.

Es war einfach besser so gewesen. Und sie hatten mich definitiv davor beschützt, von irgendeinem beschissenen Alpha vergewaltigt und gebissen zu werden, sodass ich mich niemals in jemanden verlieben könnte oder keine freie Zukunft hatte. Auch wenn sie es sicherlich nicht gutheißen würden wenn sie von meiner Beziehung zu Tae wüssten. Einem offensichtlichen Alpha, der aber so anders war als jeder andere Alpha, den ich vor ihm kennen gelernt hatte.

Tae zwang mich nie zu etwas, passte auf mich auf und ging nur so weit, wie ich das wollte. Er war... So perfekt, wären da nur nicht die zwei große Faktoren die uns davon abhielten, jemals zusammen sein zu können. Der Fakt, dass er fast so alt war wie meine Mom selbst und, dass Yoonji meine beste Freundin war und ich wusste, wie sehr es sie verletzen würde davon zu wissen.

Von Taes Liebe zu mir und meiner zu ihm.

"Oh! Ich habe gerade etwas gekocht, wenn du willst, kannst du gerne etwas haben und wir können reden. Du warst eine Weile nicht mehr hier, wie läuft es denn in der Schule? Hast du endlich jemanden an deiner Seite?" fragte mich meine Mom dann auch schon aus, doch ich schüttelte den Kopf. Aufgrund von mehreren Sachen. Obwohl ich mit ihr in die Küche ging, wo sie anscheinend etwas gekocht hatte, brauchte ich nichts, da ich zuvor noch bei Taehyung gegessen hatte, bis dieser zur Arbeit musste und ich leider die Zeit, meine Eltern zu besuchen.

Zum anderen schüttelte ich aber auch den Kopf, da sie nicht wissen sollte, dass es tatsächlich jemanden gab, der mich glücklich machte. Sehr sogar, auch wenn er das ganz und garnicht sollte, weil es klar war, wie es enden würde. In einem gebrochenen Herzen und dem Fakt, dass ich womöglich nie wieder mit jemand anderem Schlafen, oder zusammen sein konnte, weil ich immer an den Alpha denken musste, der mich so vieles... Fühlen ließ.

"Nein Mom, da ist niemand." meinte ich nur und schüttelte bloß ein erneutes Mal, doch auch etwas amüsiert den Kopf. Auch wenn mir die Frage ehrlich auf die Nerven ging. Sobald ich hier her kam, schien das ihre einzige Frage zu sein. Wie es in der Schule lief, ob ich endlich jemanden gefunden hatte, mich verlieben würde und am besten noch ein paar Kinder zeugen könnte. Sie wusste theoretisch, dass ich auf Kerle stand. Ich hatte es ihr zwar nie genau gesagt, aber eigentlich war es offensichtlich. Sehr offensichtlich sogar. Nur schien sie es auch nicht unbedingt sehen zu wollen und dachte immernoch, dass ihre Hoffnung mich mit einem Mädchen zu sehen, weil meine Sexualität ja nur eine Phase war, in Erfüllung gehen würde.

Weshalb es mir nurnoch klarer machte, wie meine Mom reagieren würde, wenn sie von Tae und mir wüsste. Der nicht nur ein Kerl und Alpha war, sondern auch so alt wie sie selbst...

"Das glaube ich dir nicht. Du siehst so anders aus. Außerdem kann es doch nicht sein, dass du immernoch keine Beziehung hast, mit 21" meinte meine Mum, was mich wieder nur seufzen ließ. Denn auf der einen Seite wollte ich ja eine Beziehung mit Tae, aber auf der anderen wusste ich auch, dass es mir nur Probleme machen würden. Und obwohl ich schon ziemlich starke Gefühle für ihn hatte... Würden wir womöglich niemals zusammen sein könnten. Zu viel... Stand zwischen uns und egal wie sehr ich den Alpha wollte, mir war bewusst, wie viele Menschen ich dafür verletzen würde.

Gott ich hasste es. Dass ich meine Zeit mit Tae so sehr genoss, sodass ich in seiner Nähe teilweise alles um uns herum vergaß und mich auch deswegen so auf Griechenland freute. Wir wären alleine, einfach nur wir beide, ohne all das, was zwischen uns stand. Und ich wusste, dass ich nurnoch tiefer in dieser Zeit für ihn fallen würde. Obwohl ich das nicht sollte und deswegen auch nicht einmal daran denken sollte, mit zu gehen, war es dafür zu spät. Außerdem... Wollte ich mit ihm gehen. So sehr... Weil ich diesen Alpha so verdammt sehr liebte und mir nichts besseres vorstellen konnte, als eine ganze Woche an dem Ort, an dem ich schon so lange mal sein wollte, ganz alleine, einfach nur Taehyung und ich.

"Mom... Selbst wenn, noch geht es dich nichts an, ehrlich. Vielleicht... Irgendwann mal. Aber deswegen bin ich nicht hier. Jin meinte, ich sollte mal wieder hier her kommen, dabei habt ihr beiden sowieso doch kaum Zeit" erklärte ich ihr und sah ihr dabei zu, wie sie mir doch eine Schüssel voller Süßigkeiten vor die Nase schob, als wäre ich ein kleines Kind, dass man damit bestechen konnte, um zu antworten. Doch ich seufzte nur und musterte meine Mom weiterhin.

Ich war nicht ungern hier, ehrlich nicht. Mir waren meine Eltern dennoch wichtig und trotzdem ging es meiner Mom natürlich mal wieder nur um eine Sache.

"Na ich bin mir sicher, dass du irgendwann schon die richtige Person an deiner Seite findest. Dein Dad hätte nur gerne endlich... Ein paar Kinder, mh?" meinte meine Mom, weshalb ich nur anfing zu lachen, da ich ganz sicher nicht vor hatte, erst einmal schwanger zu werden. Ich war definitiv noch jung genug, um zu warten und das wollte ich auch. Immerhin war ich auch immernoch in der Uni, auch wenn ich dieses Jahr fertig sein würde.

Auch wenn ich nichts gegen Kinder an sich hatte. Zwar war es vielleicht früh, darüber nachzudenken, aber ich genoss die Vorstellung irgendwie, irgendwann vielleicht... Taes Kind in mir zu haben.

"Ich werde erst einmal ganz sicher nicht schwanger, Mom. Mir ist... Sehr bewusst, wie Verhütung funktioniert"

Daddy Issues // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt