Kapitel 81.

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Jungkook

"Jungkook... Du hast jetzt fast vier Tage kaum etwas gegessen. Bist du dir sicher... Dass du nicht doch mit mir reden willst? Du weißt, dass du könntest. Und ich will nicht weiter zusehen... Wie du in deinem Schmerz versinkst" kam es überaus besorgt aus meinem besten Freund, während ich auf dem Sofa in unserem Apartment saß und einfach nur vor mich her schmorte. Es wunderte mich, dass es Jin noch nicht aufgefallen war, denn selbst meine Mutter hatte schon gemerkt, dass ich aufgrund einer gewissen Person die ganze Zeit... Einfach nur traurig war.

Ich konnte nicht aufhören, an ihn zu denken. Und auch wenn meine Mutter nicht wusste wer es war, wusste sie, dass es mir deswegen beschissen ging und ich hasste es. Ehrlich. Ich wollte nicht an Tae denken, aber egal wie sehr ich versuchte, es machte alles nurnoch schlimmer. Was ich mir ja eigentlich hätte denken können. Aber zumindest schien Yoonji angenehmer mit der Art, wie es jetzt war. Dass ich nicht ständig bei ihrem Dad war in dem Wissen, dass wir es miteinander trieben oder einfach nur beieinander waren.

Und trotzdem... Konnte ich nicht aufhören, an Taehyung zu denken, jede einzelne Sekunde des Tages, was es mir unmöglich machte, auch nur ans Essen zu denken. Ich würde am liebsten einfach kotzen, während ich es mir ansah.

"Es geht um Tae, richtig? Deswegen warst du die letzten Tage nicht bei ihm und hast hier geschlafen. Hat er... Dir weh getan? Mir ist klar, dass du den Kerl liebst... Fühlt er nicht das selbe, oder-" "Yoonji. Yoonji... Hat uns gesehen, als sie uns vom Flughafen abgeholt hat. Wie wir... Uns geküsst haben und er... Mich angefasst hat. Seitdem... Versuche ich wirklich, mich von ihm fernzuhalten aber es ist so verdammt schwer, wenn ich den ganzen Tag an nichts anderes als ihn denken kann" jammerte ich vor mich her und fiel dann auch schon, ohne Vorwarnung in die Arme meines besten Freundes, da ich es nicht mehr aushielt.

Ich wollte wirklich versuchen nicht an Tae zu denken und mich abzulenken, aber ich vermisste ihn so sehr. Seine Lippen, seine Hände auf meinem Körper und einfach seine Nähe. Ihn... Ich vermisste ihn. Aber ich wusste auch, dass ich ihn vergessen musste. Da ich keine andere Wahl hatte. Yoonji hielt mich zwar nicht davon ab ihn zu sehen, aber ich wusste was ich tat, würde ich diese Beziehung zu ihm weiter führen. Das Mädchen hatte selbst gesagt, was sie davon hielt. Wie ekelhaft sie es fand und wie sehr sie alleine den Gedanken hasste daran zu denken, wie ich bei Taehyung war.

Wie wir uns berührten... Oder einfach nur der Fakt, dass wir uns liebten. Aber wäre ich sie, ginge es mir sicher genau so. Daran zu denken, dass meine beste Freundin nicht nur mit meinem Dad schlief, sondern auch auf ihn stand... Wäre nicht nur gewöhnungsbedürftig. Es wäre komisch. Und... Ekelhaft.

Aber ich konnte nichts gegen meine Gefühle tun. Und ich spürte oftmals auch eine Art unangenehmes Stechen in meiner Brust, je länger ich Tae nicht sah. Es war nicht so, dass ich ihm vollkommen aus dem Weg ging. Abends, wenn ich bei Yoonji schlief sah ich ihm immer mal wieder dabei zu, wie er alleine in dem Pool stand und einfach nur ihn anzusehen war genug, um mein Herz zum Rasen zu bringen. Ihn zu sehen... Ließ mich für einen Moment den Schmerz vergessen, nicht in seiner Nähe zu sein.

"Oh fuck... Aber... Denkst du ehrlich, dass du das kannst, wenn ihr euch beide offensichtlich liebt?" fragte mich mein bester Freund, als ich mich langsam wieder von ihm löste, um ihn anzusehen. Und er hatte in gewisser Weise recht. Ich würde es niemals schaffen, mich wirklich von ihm fern zu halten, egal wie sehr ich es versuchte. Dieser Alpha hatte mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, dafür gesorgt, dass ich mich Hals über Kopf in ihn verliebte und viel schneller als ich dachte gemerkt hatte... Dass da noch etwas zwischen uns war. Was es mir unmöglich machte, mich von ihm fernzuhalten und dafür sorgte, dass meine Sehnsucht nach ihm nurnoch größer, und der Schmerz nicht bei ihm zu sein nurnoch unerträglicher wurde.

"Ich... Muss es, irgendwie. Solange... Wie ich nur kann. Und vielleicht schaffe ich es doch, mich abzulenken. Ich hoffe es, zumindest" seufzte ich und lehnte mich wieder gegen den Körper meines besten Freundes, doch legte meinen Kopf dieses Mal auf seiner Schulter ab, während wir zusammen auf dem Sofa saßen und ich einfach nur aus den großen Fenstern sah, um die Aussicht zu genießen. Und auch... Um nicht all zu viel nachzudenken, was ich die letzten Tage sowieso viel zu oft tat.

"Ich habe eine Idee. Wie wärs, wenn du heute Abend mit zu Namjoons Party kommst? Nicht um dich zu betrinken, aber einfach um dich von Taehyung abzulenken. Yoonji ist auch nicht da, also kann dich niemand an ihn erinnern, außer du selbst. Und... Wenn du versuchst dich abzulenken, dann kannst du ihn mindestens diesen Abend vergessen" schlug er mir vor und auch wenn ich am liebsten den ganzen Tag nur hier sitzen und vor mich her heulen wollte, war Jins Idee definitiv eine bessere. Vorallem eine bessere, um mich abzulenken.

"Auch wenn ich denke... Dass du dir damit nur weh tust, dich von ihm fern zu halten, obwohl du es weder willst, noch kannst" fügte er aber noch hinzu, was meine Situation definitiv nicht besser machte, auch wenn er es nur gut meinte. Ich konnte einfach nicht... Yoonji damit weh tun. Sobald ich in Taes Nähe war vergaß ich alles. Auch die Konsequenzen, die unsere Beziehung hatten, vorallem für Yoonji. Außerdem wäre ich ihr Stiefvater, würden Tae und ich irgendwann heiraten, was eine unglaublich komische Vorstellung war und sich einfach nicht richtig anfühlte.

Nicht im geringsten.

"Ich... Ich weiß. Gott Jin es tut wirklich verdammt weh, nicht bei ihm zu sein aber irgendwie... Muss ich ihn vergessen. Am besten... Ich verliebe mich einfach in jemand anderen" seufzte ich auch wenn mir, tief in mir selbst bewusst war, dass ich mich, nach meiner Liebe zu Tae, niemals wieder verlieben könnte.

Zumindest nicht so, wie ich diesen Alpha liebte. Daran zu denken... Wie mich jemand anderes anfassen würde fühlte sich falsch an. Als würde ich ihn betrügen, unsere Verbindung betrügen und zerstören und ich hasste dieses Gefühl.

Ich wollte ihn vergessen, da es jedem, der beteiligt war nur weh tun würde, wenn ich mit ihm zusammen wäre. 

Daddy Issues // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now