Kapitel 56.

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Taehyung

Liebevoll fuhr ich den Rücken des Jüngeren mit einem kleinen, nassen Lappen auf und ab, was er anscheinend zu genießen schien. Er war unglaublich müde, dennoch gab es noch etwas, worüber wir reden mussten. Was mir auch unglaublich wichtig war. Denn es gab einen Grund, wieso ich all das getan und gesagt hatte. Es entschuldigte es nicht, aber es machte es verständlicher für ihn. Da ich ihn niemals verletzen wollte. Im Gegenteil... Ich liebte den Omega vor mir, wozu er auch noch nichts gesagt hatte. Was für den Moment auch in Ordnung so war.

"Ich... Ich weiß, es ist nicht richtig. Schon das erste Mal habe ich Sachen gesagt, die nicht stimmen, nur weil meine Eifersucht so verdammt groß ist. Es tut mir leid, Jungkook. Lässt du mich erklären... Wieso?" meinte ich also irgendwann sanft, machte aber damit weiter, den angespannten Körper des Omegas zwischen meinen Beinen zu verwöhnen, der es anscheinend mehr als nur genoss. Aber ich hatte auch schon gemerkt, wie durcheinander er aufgrund seiner eigenen Gefühle zu mir war. Was ich ihm ganz sicher nicht verübeln konnte. Ich hatte ihn verletzt und konnte es verstehen, dass er gerade seine Gefühle für mich in der Zeit verfluchte. Und genau so zu mir zurück wollte, wie ich ihn bei mir brauchte.

"Ich will es hören. Du schuldest es mir. Vorallem... Nach dem, was du vorhin gesagt hast" erwiderte er also, klang, obwohl er ziemlich müde war dennoch gefasst, aber er hatte eine Antwort verdient. Weshalb ich nur nickte und Jungkook dabei zusah, wie er sich langsam in dem warmen Wasser zu mir umdrehte, um mir in die Augen zu sehen. Was es mir tatsächlich etwas schwerer machte, ihn doch nicht so zu küssen, wie er es zuvor eigentlich wollte. Ich konnte nicht, nicht, bevor ich es ihm erklären konnte, wieso ich all das gesagt hatte.

"Ich liebe dich. Und das meinte ich auch. Es ist genau so falsch wie das, was ich gesagt habe aber was meine Liebe zu dir angeht, ist es mir egal. Ich will dich. Nur... Habe ich auch Angst, Jungkook. Du bist besonders, kein Alpha kann sich von dir fern halten und ich weiß, wie sehr... Sie dich anfassen wollen." fing ich an, musste zwischendurch etwas seufzen und Luft holen, bevor ich weiter reden konnte. Denn obwohl es schon eine Weile her war und ich Yoonjis Mutter nie so geliebt hatte, wie ich Jungkook liebte, war da dennoch etwas zwischen uns gewesen.

Zwar waren wir damals schon dazu bestimmt gewesen, von unseren Eltern, zusammen zu kommen, weswegen sie auch ziemlich schnell mit Yoonji schwanger geworden war, dennoch fehlte mir immer etwas. Und nach gewisser Zeit wusste ich auch, was. Dass ich nicht auf die Mutter meines Kindes stand, sondern auf das gleiche Geschlecht. Dennoch war ich ihr mein ganzes Leben, bis zu unserer Scheidung treu gewesen. Anders... Als sie.

"Als ich mit Yoonjis Mutter zusammen war, hatte ich am Anfang tatsächlich Gefühle für sie. Und alles was sie getan hat, war mich immer und immer wieder zu hintergehen. Sie hat es mir unter die Nase gerieben, mich teilweise zusehen lassen und sich keine Mühe gegeben, es zu verstecken" erklärte ich ihm also doch konnte nicht verhindern, nach meinen Worten doch etwas verletzt meinen Kopf zu senken. Es war nicht nur, dass ich ein Alpha war und sie meinen Stolz verletzt hatte. Sie hatte auch mich verletzt, mich zusehen lassen, wie sie sich von anderen Männern flach legen ließ, weil ich sie ab einem gewissen Punkt kaum mehr anfassen konnte.

Dennoch gab es ihr nie das Recht, mir all das anzutun. Vorallem Da sie wusste, dass ich am Anfang tatsächlich Gefühle gehabt hatte, für sie. Bis ich heraus fand, warum diese Gefühle viel zu schnell verblasst waren. Und auch wenn ich wusste, dass mir Jungkook niemals das antun würde, was sie getan hatte, war meine Angst so riesig, ihn zu verlieren. Jetzt, wo ich endlich ihn an meiner Seite haben durfte. Jemand so perfekten wie ihn, der mir all das gab, was ich vor ihm niemals haben konnte. Als hätte ich auf ihn gewartet.

Aber meine Angst war auch nicht ganz unbegründet. Immerhin... Wusste Yoonji hiervon nichts. Und wir beide wussten, dass sie es ganz sicher nicht gutheißen würde, was zwischen uns war.

"Ich weiß, dass du nicht so bist, dennoch... Ist es schwer, die Angst abzulegen, dich zu verlieren. Da es die größte Angst ist... Die ich habe." versuchte ich es ihm noch ein wenig besser zu erklären, doch er schmunzelte nur liebevoll, setzte sich breitbeinig auf mein Schoß und stützte seine Hände auf meiner nackten Brust. Nur schien ihm aufzufallen, wie schwer es mir fiel, mich in diesem Moment zurück zu halten. Und da ich nunmal ein Alpha war, dessen Omega gerade auf seinem Schoß saß konnte ich garnicht anders, als meine Hände an seine schmale Taille zu legen, um ihn noch etwas näher an mich heran zu ziehen.

"Taehyung... Ich habe nicht vor... Dich zu verlassen. Weil ich... Dich auch liebe. Deswegen war ich so wütend. Gott ich... Wollte nichts mehr, als das du mich liebst. Und... Danke, dass du es mir gesagt hast. Es bedeutet mir... Eine Menge" hauchte er, doch ich merkte schon, dass er noch nicht ganz fertig war. Obwohl er sich langsam immer weiter herunter, zu meinen Lippen beugte, ein dreckiges grinsen seine zierte und er anfing, sein Becken auf mir zu bewegen und mir somit klar machte, was er wollte, hielt ich mich zurück. Da ich ihn erst anfassen würde, wenn er mir sagte, dass ich es könnte.

"Und jetzt... Küss mich endlich. Ich habe den ganzen Abend auf dich und deinen Schwanz gewartet. Außerdem... Ist eine Entschädigung angebracht, findest du nicht?" hauchte er provokant, was auch mich zufrieden grinsen ließ. Der Moment zuvor war unglaublich romantisch und doch auch heiß gewesen, da wir beide noch ein Verlangen in uns hatten, dass uns den ganzen Tag schon quälte. Nicht nur mich, so wie es aussah. Auch der jüngere machte mir gerade mehr als nur klar, hatte es mir ja auch gesagt, dass er den ganzen Tag... Hier drauf nur so wartete.

"Oh Baby... Du hast meinen Schwanz... Mehr als nur verdient"

Daddy Issues // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin