Daddy Issues // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓

Kapitel 75.

Jungkook

"Und du musst... Wirklich die nächsten Tage so viel mit deinen Freunden lernen?" fragte mich Taehyung, fast schon etwas unzufrieden als wir am Flughafen angekommen waren, beide unsere Koffer in der Hand hielten, beziehungsweise an ihren Henkeln, da sie zum Schieben waren und auf Yoonji warteten, die uns abholen würde. Und doch waren wir viel zu unvorsichtig. Denn da er so unzufrieden mit dem Fakt war, dass ich die nächsten Tage definitiv für meine Abschlussprüfungen lernen musste und deswegen weniger Zeit mit ihm haben würde. Aber ich musste mich wirklich endlich ans Lernen setzen, nachdem ich die langen Ferien dazu genutzt hatte, jeden Tag mit Tae, auf Griechenland zu vögeln.

"Ja... Das muss ich leider wirklich. Aber wir haben das Wochenende, an dem ich sicherlich Zeit für dich haben werde, da Yoonji bei Jimin ist. Also... Gedulde dich, du siehst meinen Arsch schon wieder. Nur bist du jetzt so verwöhnt, da du ihn die letzte Woche jeden Tag gesehen hast. Vorallem... Den ganzen Abend. Also... Schaffst du es sicher, dich zu gedulden" erklärte ich, mit einem überaus breiten grinsen, denn auch wenn mir bewusst war, dass ich mich genau so wenig zurück halten könnte und sicherlich das ein oder andere Mal diese Woche meine Dildos nutzen würde, war es irgendwie heiß zu sehen, wie sehr auch er mich vermissen würde.

"Dann tut mir... Dein Hintern jetzt schon leid, wenn wir uns am Wochenende sehen. Da ich mich dann... Ganz sicher nicht mehr zurück halten kann" erklärte Taehyung, raunte er fast schon und natürlich konnte er es auch nicht lassen, obwohl wir zurück in Korea waren, mir unglaublich nahe zu kommen, in meinen Hintern zu kneifen und sich zu meinen Lippen vor beugte. Aber ich wollte ja genau das. Obwohl uns unglaublich viele Leute hier komisch ansahen, fast schon etwas angeekelt ließ sich Tae nicht abhalten, griff noch fester in meinen Hintern und legte endlich seine Lippen auf meine.

Auch wenn wir uns hier eigentlich nicht so küssen sollten, wie wir es taten und uns mehrere Leute ansahen, ging es mir ähnlich wie ihm und ich würde es unglaublich vermissen, ihn so küssen zu können.

Und doch hätten wir besser aufpassen sollen. Wir wussten, dass Yoonji uns abholen würde und wir uns an einem großen Flughafen befanden, aber waren beide so verdammt verliebt und glücklich, dass wir zu dumm waren, um aufzupassen. Und sofort, als ich mich von Tae löste, tief in die geschockten Augen meiner besten Freundin sehen konnte, die ihre Augen geweitet und Mund geöffnet hatte, während sie uns ansah.

Wie Tae und ich vor ihr standen. Taehyung, ihr Vater, der seine eine Hand an meinem Hintern hatte und mich kurz zuvor, direkt vor ihren Augen küsste. Was wohl auch dem Alpha ziemlich schnell aufgefallen war, nachdem ich nicht aufhören konnte, in Yoonjis Augen zu sehen.

Es war fast so, als würde die Welt für einen Moment still stehen, aber es war kein angenehmer Moment, oh nein. Im Gegenteil, mein Herz schlug vor Angst immer schneller und in meinem Bauch löste sich ein unangenehmes Gefühl aus, dass sich fast so anfühlte, als könnte ich mich jede Sekunde übergeben. Aber da war ich wohl nicht die einzige, denn Yoonji sah definitiv nicht freudig überrascht aus. Sie hatte ihre Hände zu Fäusten geballt und als dieser viel zu lange, fast schon endlos lange und unangenehme Moment vorbei war, rannte sie einfach. Sie rannte einfach weg, sah nicht einmal noch ein letztes Mal zu uns, sondern rannte einfach los.

"Oh Gott Taehyung, was haben wir getan" wimmerte ich fast schon und obwohl sich Tränen in meinen Augen sammelten, da ich schon spürte, dass das hier in etwas enden würde, wovor ich unglaublich Angst gehabt hatte, war genau das eingetreten. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und wollte deswegen erst einmal einfach nur Yoonji hinterher rennen, doch Tae hielt mich davon ab, griff nach meiner Hand und sah dabei irgendwie selbst verzweifelt aus. Und das nicht, weil Yoonji uns gesehen hatte. Sondern weil seine Angst noch größer war, mich zu verlieren als alles andere. Ich wusste, wie sehr Tae mich wollte, er hatte es mir anhand seiner Eifersucht ziemlich klar gemacht, aber dieses Mal erkannte ich es zum ersten Mal.

Wie wichtig ich dem Alpha eigentlich tatsächlich war. So wichtig... Sodass er es kaum schaffte, mich gehen zu lassen, um meiner besten Freundin hinter her zu rennen, die ich mehr als nur verletzt hatte. Ich war so dumm gewesen, hätte es ihr einfach von Anfang an sagen sollen, damit all das niemals passiert war. Aber nein, ich verliebte mich in ihren Vater, schlief mit ihm nur, damit sie es am Ende so heraus fand. Auf eine Art, die unglaublich weh tun musste.

Und ich hasste mich selbst. Da ich nicht nur meine Beziehung zu ihr zerstörte, sondern auch Taes Beziehung zu seiner eigenen Tochter. Ich war Schuld an all dem hier, hätte ich mich einfach von Tae fern gehalten, wäre all das niemals passiert.

"Geh... Geh nicht, Jungkook. Ich liebe dich und wenn du zu ihr gehst... Ich kann dich nicht verlieren, Pretty, bitte-" "Ich muss... Ich muss mit Yoonji reden, Taehyung. Sie ist deine Tochter ich... Ich kann das gerade nicht. Es tut mir leid, ich... Ich liebe dich, wirklich aber genau deswegen... Muss ich... Zu Yoonji" wimmerte ich fast schon, spürte wie ein paar Tränen meine Wange verließen während ich den Alpha ansah, dessen Atmung immer schneller und unregelmäßiger wurde. Obwohl er stärker war als ich, fiel es mir so einfach, mich auf seinem Griff zu lösen und Yoonji hinter her zu rennen.

Ich hatte keine Ahnung, was passieren würde. Was Yoonji sagen und tun würde aber ich wusste, dass ich es klären und alles wieder regeln musste. Ich war schuld an dieser Situation und somit musste auch ich sie klären, egal wie sehr ich Taehyung liebte.

Die letzten Wochen waren wundervoll und perfekt gewesen. Und auch wenn ich niemals gewollt hatte, dass sie so enden würden, konnte ich jetzt nichts mehr dagegen tun. Ich hatte es... Fast schon im Gefühl gehabt, ihn irgendwann zu verlieren.

Und obwohl ich ihn liebte und niemals wieder jemand so lieben würde wie ihn... Hatten wir keine Zukunft, wenn Yoonji so reagieren würde wie ich dachte.