Unerwarteter Besuch

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Wie die meiste Zeit meiner Freizeit, saß ich auch an diesem Tag an meinem Schreibtisch, mit Kopfhörern und malte. Im Hintergrund hörte ich die drei Hunde bellten, ich ignorierte es, da sie wegen jeder Kleinigkeit verrücktspielten. Wir hatten zwei Border Collie's und einen Zwergspitz. Meine Mutter ging manchmal Stunden lang mit ihnen Spazieren. In dieser Zeit hatte ich wenigstens eine Weile Ruhe von den ständigen Vorwürfen das ich was aus meinem Leben machen sollte. Kurz dachte ich man hätte meinen Namen gerufen und ich horchte auf, als dann nichts mehr kam zuckte ich mit den Schultern und malte weiter. Plötzlich wurde dann aber meine Tür aufgerissen und meine Mutter stürmte ins Zimmer. Sie riss mir die Kopfhörer vom Kopf. Entsetzt starrte ich sie an.
Was habe ich denn nun wieder verbrochen?
"Ich habe dich gerufen, da steht jemand an der Tür!" maulte sie mich an und legte meine Kopfhörer etwas zu energisch auf den Tisch.
„Du machst sie noch kaputt!" konnte ich nur sagen.
„Wenn du nicht mehr auf deine Umwelt achtest nehme ich sie dir ganz weg und jetzt komm an die Tür!" mit den Worten machte sie kehrt. Total verwirrt stand ich auf.
Ich erwartete doch gar keinen Besuch.

Meine Mutter lief voran.
"Tut mir leid, es ist immer wieder das gleiche. Sie und ihre Musik... da hört sie gar nichts mehr" entschuldigte sie sich.
"Ist kein Problem" hörte ich eine Tiefe raue Stimme, die etwas belustigt klang. Kurz hielt ich auf der Treppe inne.
Steht da ein Mann vor der Tür und will mit mir reden?
Jetzt drehte sich meine Mutter zu mir um und sah das ich wie angewurzelt auf der Treppe stand.
"Na komm schon Kadlin! Stell dich nicht so an. Die Männer haben bestimmt nicht den ganzen Tag Zeit"
"Männer?" flüsterte ich und lief endlich die letzten Stufen nach unten zur Haustür. Im Türrahmen standen zwei große Männer mit Anzug und Krawatte. Ich schluckte, da sie wirkten als wären sie nicht aus spaß hier.
"Hallo" sagte ich schüchtern und unsicher.
"Hallo Kadlin" begrüßte mich der jüngere freundlich. Als nächstes holte er eine Marke aus seiner Manteltasche.
"Dean Thomas, Kriminalpolizei. Könnte ich ihnen ein paar Fragen stellen?" fragend und mit einem Hauch Angst sah ich zu meiner Mutter, die sich anspannte.
"Ich ... ich habe nichts gemacht!" verteidigte ich mich gleich Ängstlich.
"Das wissen wir, wir wollen mit Ihnen über den Vorfall vor fünf Jahren reden" sprach der ältere direkt weiter. Wobei ich mir nicht sicher war, ob nicht einfach nur das Licht ungünstig auf sein Gesicht fiel.
Meine Mutter packte mich an den Schultern und zog mich ein Stück nach hinten.
"Sie weiß von dem Tag nichts mehr. Das ist reinste Zeitverschwendung" Verunsichert sah ich zu Mr. Thomas der jetzt eine ernste Miene aufsetzte.
"Ich würde gerne alleine mit ihrer Tochter sprechen Mrs. Walker"
"Das halte ich für keine gute Idee" Jetzt reichte es mir langsam und ich kam wieder mehr nach vorne.
"Ich kann für mich selber Sprechen!" fauchte ich sie an. Noch nie hatte sie sich wirklich für mich eingesetzt, da brauchte sie jetzt auch nicht mehr damit anfangen. Mr. Thomas lächelte mich an. Er hatte ein sehr schönes lächeln, seine Haare waren Braun und mit Haargel nach hinten gestylt und seine Grau-Blauen Augen funkelten leicht in der Sonne.

 Er hatte ein sehr schönes lächeln, seine Haare waren Braun und mit Haargel nach hinten gestylt und seine Grau-Blauen Augen funkelten leicht in der Sonne

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Kurz beriet er sich mit seinem Partner.
"Gut, wie wäre es, wenn sie sich mit meinem Partner weiter unterhalten und ich wechsle ein paar Worte mit ihrer Tochter. Es wird auch nicht lange dauern. Versprochen" schlug Mr. Thomas vor. Bei dem Versprechen sah er dann wieder zu mir.
"Na schön" stimmte meine Mutter mit zusammen gebissenen Zähnen zu.
Was geht hier vor? Ich verstehe überhaupt nichts mehr.
Meine Mutter ging mit dem Mann, der sich mir nicht Vorgestellt hatte ins Wohnzimmer, während ich mit Mr. Thomas in mein Zimmer ging.

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