Kapitel 61

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Warum konnte man mich nicht einfach in ruhe lassen? Ich war am ende meiner Kräfte und wollte einfach mit niemanden mehr reden. Leo's Besuch war schon anstrengend genug und jetzt klingelt wieder jemand ununterbrochen an meiner Tür. Einmal machte ich meine Augen zu bevor ich mich mühsam vom Sofa aufraffte. Auf dem Bildschirm sah ich schon wie Abby energisch die Klingel massakrierte. Geschlagen Atmete ich aus, drückte den Knopf und machte mich auf den Tornado gefasst der wenig Später durch meine Tür gestürmt kam. Abby drückte sich sofort in meine Wohnung als ich die Tür nur einen spalt breit öffnen wollte.
"Bist du jetzt völlig übergeschnappt!?" fuhr sie mich gleich an, schweigend schloss ich die Tür und lehnte mich dagegen. Abby lief vor mir hin und her.
"Du hast mit Dean Schluss gemacht? Einfach so? Und das erfahre ich dann auch noch von Leo und nicht von dir!?" schimpfte sie weiter. Ich sagte nichts, ich war zu müde, zu Erschöpft um mich jetzt mit Abby zu streiten oder um über Dean noch weiter nachzudenken. Mein Gehirn schaltete sich ab, ich starrte an Abby vorbei und hörte die Worte nicht mehr die aus ihrem Mund kamen. Offensichtlich hatte sich bei Abby einiges aufgestaut und so hatte Sie wenigstens die Gelegenheit alles mal raus zu lassen, auch wenn ich das meiste nicht mitbekam.

Sie blieb stehen und raufte sich die Haare, ihr Mund bewegte sich nicht mehr. Müde sah ich sie an.
"Fertig?" fragte ich trocken. Erst sah sie mich verwirrt an doch je länger sie mich ansah desto mehr veränderte sich ihr Blick in Fassungslosigkeit.
"Kad..."
"... Willst du was trinken?" unterbrach ich sie gleich und stieß mich von der Tür weg. Als ich an ihr vorbei Richtung Küche lief, folgte sie mir mit ihrem Blick. Sie rührte sich erst wieder als ich zwei Gläser auf die Theke stellte und eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank holte, ich reichte ihr ein Glas. Mit fragendem Blick nahm sie es an, stellte es dann aber gleich wieder auf dem Esstisch ab.
"Kad was ist los mit dir?" fragte sie besorgt.
"Was soll denn sein?"
"Verarsch mich nicht. Ich habe dich schon an vielen Deprimierten Tagen gesehen aber so schlimm war es noch nie... also rede mit mir" flehte sie schon fast, auch ich stellte das Glas wieder weg.
"Ich weiß nicht ob meine Entscheidung richtig war"
"Wegen Dean? Dann rede doch mit ihm" jetzt sah ich sie direkt an.
"Es ist egal welche Entscheidung ich treffe... es ist entweder falsch oder endet in einer Katastrophe"
"Aber das kann so nicht weiter gehen Kad" sagte Abby und in meinem Hals bildete sich schon wieder dieser schmerzende Kloß den ich versuchte runter zu schlucken, schweigend setzte ich mich an den Tisch. Abby saß mir gegenüber, ihr blick wurde immer sorgenvoller.
"Das ist aber noch nicht alles oder?" fragte sie, unsicher blickte ich zu ihr auf.
"Sag mir die Wahrheit, was geht dir durch den Kopf? Irgendwann musst du darüber reden" fügte sie noch hinzu. Ich überlegte. Mit wem sollte ich sonst Reden? Mit Dean bestimmt nicht, er wollte mich sicher nicht mal sehen. Kurz ballte ich meine Hand zur Faust und kniff die Augen zu um nicht los zu weinen.
"Die Wahrheit ist... es geht mir nicht gut" fing ich an und musste schniefen.
"Inwiefern?" fragte Abby vorsichtig nach. Tief traurig und mit Tränen in den Augen sah ich sie wieder an.
"In mir tobt ein Krieg Abby" etwas fragend sah sie mich an.
"Was für ein Krieg?"
"Ein Krieg zwischen meinem Kopf und meinem Herz" erklärte ich und schwieg kurz, Abby sah immer noch besorgt aus, sie wartete aber bis ich weiter sprach.
"Mein Herz will was es nicht bekommt... und mein Kopf redet sowieso alles schlecht... während der eine versucht den anderen wach zu rütteln... läuft der andere lachend in den Abgrund" beendete ich meine Erklärung und senkte meinen Blick.

Es hat mich viel Überwindung gekostet das zu sagen und Abby wusste das. Schweigend stand sie auf und lief um den Tisch herum bis sie vor mir stand. Etwas verwirrt sah ich sie an, meine Sicht war durch die Tränen schon etwas verschleiert. Sie deutete an das ich aufstehen soll und als ich das mit zittrigen Beinen geschafft hatte, nahm sie mich in den Arm. Abby passte auf meinen verletzten Arm nicht zu erwischen und kaum hatte sie mich mit ihren Armen umschlossen, brachen die Dämme und ich weinte drauf los.

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