Kapitel 79

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Grob packte mich der Polizist und zog mich nach draußen. Sein griff schmerzte am meinem Bauch, der immer noch Blau war.
"Lassen sie mich los! Sie tun mir weh!" schrie ich als wir außerhalb des Gerichtssaals waren. Endlich ließ er mich los.
"Ich wollte ihnen nicht weh tun, aber so ein Verhalten wird hier nicht gern gesehen" entschuldigte sich der Polizist.
"Er hat mich Provoziert... führ gewöhnlich lasse ich so was nicht zu" nuschelte ich Schuldbewusst und sah zu Boden.
"Lassen sie ihn nicht gewinnen" sagte der Polizist nur knapp und er ging zurück in den Gerichtssaal. Alles was gerade in dem Saal passiert war, prasselte auf einmal wie eine Welle auf mich ein. Der Druck auf meiner Brust kam wieder, ich bekam kaum noch Luft. Eine Panikattacke? Jetzt? Schnell drückte ich mich durch die Menschenmenge die versuchten durch die Gänge zu ihren Gerichtssälen zu kommen. Immer mehr blieb mir die Luft weg und die enge durch die vielen Menschen verschlimmerte es zunehmend. Endlich sah ich den Ausgang. Erleichtert riss ich die Tür auf und Atmete die frische Luft tief ein. Wie ich diese Panikattacken hasste! Meine Beine fühlten sich schwach an, also setzte ich mich auf die Stufen der Treppe. Der Druck auf meiner Brust ließ langsam nach, genau wie der Stress. Ich konnte nicht mehr, verzweifelt zog ich die Beine an, legte meine Arme auf die Knie um meinen Kopf darauf abzulegen, dann konnte ich nicht mehr gegen die Tränen ankämpfen und ich weinte den ganzen Frust einfach hinaus.

 Ich konnte nicht mehr, verzweifelt zog ich die Beine an, legte meine Arme auf die Knie um meinen Kopf darauf abzulegen, dann konnte ich nicht mehr gegen die Tränen ankämpfen und ich weinte den ganzen Frust einfach hinaus

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Jemand legte seine Hand auf meinen Rücken und setzte sich neben mich, kurz spannte ich mich an, da ich nicht wusste wer es war.
"Hey kleine, hör auf zu weinen" ich blickte auf, es war Leo.
"So klein bin ich gar nicht" schluchzte ich, er lächelte. Ich lehnte mich zu ihm und lehnte meinen Kopf gegen seinen Oberarm.
"Das lief ja mal richtig beschissen" murmelte ich frustriert.
"Mach dir nichts drauß. Keiner hat damit gerechnet das er so einen guten Strafverteidiger hat" versuchte mich Leo zu beruhigen.
"Wir werden Verlieren oder?" Leo drückte mich von sich weg, griff nach meinen Schultern und drehte mich zu sich. Ernst sah er mich an.
"Denk sowas keine Sekunde hörst du? Wir werden diesen Lebensmüden Bastard für den Rest seines erbärmlichen Lebens hinter Gitter bringen. Klar!?" sagte er ernst, ich nickte nur traurig, was sein Gesicht wieder besorgter werden ließ.
"Wie geht es Abby?" lenkte ich nun ab, kurz sah er mich verwirrt an, dann wich er meinem Blick aus und sah traurig geradeaus.
"Der Richter hat gesagt das Sie Traumatisiert ist. Was ist mit ihr?" fügte ich noch besorgt hinzu. Leo schloss die Augen.
"Es geht ihr nicht gut... die Ärzte sagen das der ganze Stress den sie hatte... zu einer Schwangerschaftsdepression geführt hat" geschockt hörte ich ihm zu.
"Nicht nur die Sache mit der Entführung hat Sie aufgewühlt... ihre Eltern mussten den Hof verkaufen. Seit dem wohnt sie bei mir, allerdings liegt sie nur im Gästezimmer und starrt an die Decke... ich weiß nicht mehr weiter" Leo schien sich wirklich große Sorgen um Abby zu machen und dann musste er sich auch noch mit mir und dem Gericht herumschlagen.
"Das tut mir leid Leo... Wie schaffst du das alles?" er zuckte mit den Schultern.
"Was habe ich denn für eine Wahl... zudem muss ich meine Schwester von ihr fernhalten" jetzt wurde ich Hellhörig.
"Was war zwischen euch? Ich dachte ihr versteht euch gut. Sie hat doch sogar einen komischen Spitznamen für dich" kurz lächelte er als ich den Spitznamen erwähnte, dann wurde er gleich wieder ernst.
"Sie hat sich verändert, ich kenne sie eigentlich gar nicht mehr... und was sie Abby angetan hat" er brach ab und die Wut fing wieder an in mir zu kochen.
"Was hat sie getan?" fragte ich mit einem Wütenden Unterton. Leo fuhr sich mit der Hand durch sein Gesicht und überlegte ob er mir das wirklich erzählen sollte.
"Ich habe mich nur einen Moment weggedreht" fing er an, es fiel ihm offensichtlich schwer darüber zu reden.
"Abby hat aufgeschrien und gesagt... das Lissi ihr in den Bauch geschlagen hat... ich konnte es einfach nicht fassen"
"Wann war das?" fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
"Kurz nach dem Ball. Ich wollte Abby diese Abtreibung ausreden... und dann kam Lissi" ich ballte meine Hände zu Fäuste.
"Ich hasse sie" jetzt sah er mich fragend an.
"Was ist zwischen euch beiden eigentlich vorgefallen?"
"Du meinst, außer das sie mich eine Nutte genannt hat?" geschockt sah er mich an.
"Sie hatte was mit Dean, als du ein Undercover Cop warst... angeblich eine einmalige Sache... aber wer weiß das schon" murmelte ich enttäuscht, da Dean mir nie etwas von ihr erzählt hat.
"Das wusste ich nicht" sagte er niedergeschlagen.
"Ist ja auch egal, ich gehe jetzt" sagte ich und stand auf.
"Warte! Ich will nicht das du alleine in deiner Wohnung sitzt und dich deinem Selbstzerstörerischem Gehirn aussetzt" hielt mich Leo auf.
"Du kommst mit mir mit" fügte er noch hinzu.
"Das wird Abby nicht gefallen. Es ist besser wenn ich so weit weg wie möglich von ihr bin"
"Rede keinen Unsinn. Ihr seit Freunde, das könnt ihr nicht einfach so wegwerfen" im Augenwinkel sah ich zu ihm.
"Geh nach Hause Leo. Sie braucht dich mehr als ich" dann lief ich die Stufen hinab.
"Wo gehst du hin!?" rief er mir nach, doch ich antwortete ihm nicht, auch wenn ich nur ein Ziel vor Augen hatte. Dean.

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