Kapitel 66

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Nachdenklich kamen wir in seiner Wohnung an. Die ganzen neuen Informationen hatten noch keinen Platz in dem Durcheinander das in meinem Kopf herrschte und auch Dean schien das ganze sehr zu beschäftigen. So viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum auf die ich keine Antwort fand. Noch immer in Gedanken versunken lief ich durch die Wohnung, wo ich vor der Kommode stehen blieb. Die Bilder lagen noch immer umgekippt oder kaputt herum. Ein Bild das genau vor meinen Füßen lag machte mich neugierig, es lag mit dem Rücken nach oben vor mir. Ich hob es auf um es mir anzusehen, die Bilder sind mir vorher nie bewusst aufgefallen. Das Bild zeigte Dean und Lilly als sie noch sehr jung waren.
"Wann gehst du Lilly besuchen?" fragte ich ohne nach zu sehen ob Dean überhaupt in Hörweite war.
"In drei Wochen ist wieder Besuchstag" antwortete er, doch da seine Stimme sehr gedämmt klang sah ich verwirrt auf um nachzusehen wo er war. Dean war gerade in einem anderen Raum und holte etwas um die Scherben aufzuräumen.
"Das mit den Bildern tut mir leid" entschuldigte ich mich, konnte aber ein lächeln nicht verkneifen.
"Ist schon gut" entgegnete Dean ebenfalls lächelt. Ich legte das Bild auf die Kommode zurück und hob dann ein weiteres auf das auf dem Boden lag.

Darauf war ebenfalls Dean abgebildet, doch diesmal mit Leo. Offensichtlich während der Polizeischule. Abby hatte mal erwähnt das Leo auch so ein Bild bei sich im Haus hatte. Ob es wohl das gleiche war? Sie sahen Glücklich aus.
"Ihr zwei seit ein wirklich gutes Team" stellte ich fest, Dean sah zu mir auf.
"Ja, Leo ist ein sehr guter und zuverlässiger Partner, auch wenn er nicht immer über sein Handeln nachdenkt" bei der Aussage sah ich ihn skeptisch an.
"Partner?" auch er sah mich skeptisch an.
"Ihr zwei seit doch wohl mehr als bloß Partner?"
"Wie meinst du das?" ich lachte "So wie ihr zwei miteinander umgeht"
"Ja, man könnte auch sagen das er ein Freund ist" sagte er und kehrte weiter die Scherben auf.
"Das ist nicht das Wort das ich sagen wollte" jetzt schien Dean gar nicht mehr zu verstehen worauf ich hinaus wollte.
"Was dann?"
"Ich hätte das Wort Bruder benutzt" Dean dachte über meine Aussage nach, er lächelte dann und schien mir damit zuzustimmen.
"Ich wollte auch immer einen Bruder" murmelte ich leise vor mich hin.
"Warum?"
"Weiß nicht... einfach einen Großen Bruder der auf mich aufgepasst hätte" erklärte ich etwas betrübt, da wieder die Erinnerung an die Schulzeit in mir aufstiegen. Dean bemerkte das mich etwas beschäftigte, er stand auf und nahm mich Wortlos in den Arm.

Drei Wochen später

Aufgeregt lief ich mit Dean an der Hand durch die Flure der Psychiatrie in der sich Lilly befand. Ich wusste nicht genau wie lange ich Lilly nicht mehr gesehen habe aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Vor einer Metalltür mit Fenster blieben wir stehen. Dean sah mich an.
"Bereit?" fragte er knapp und mit einem lächeln im Gesicht, ich nickte und Dean öffnete die Tür.

Wir kamen in einen kleinen Raum in dem ein Runder Tisch mit Stühlen stand. In der hinteren Ecke saß eine Ärztin mit Klemmbrett die auf uns wartete und uns freundlich begrüßte. Wir grüßten sie auch und sahen dann zum Tisch rüber. Ich musste fast zwei mal hinsehen bis ich Lilly erkannte. Ihre Haare waren nicht mehr zerzaust und Ungepflegt, sie waren locker hochgesteckt und einige Strähnen fielen in Locken nach unten. Statt dem alten weißen Baumwollkleid trug sie jetzt ganz normale Kleidung in Sommerlichen Farben und ihr Gesicht sah nicht mehr blass und verstört aus.

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