Kapitel 101

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Ich war aufgewühlt und völlig unter Spannung. Die ganze Zeit versuchte ich nicht an meine Fehlgeburt zu denken, aber wie war das möglich, jetzt wo jeder um mich herum ein Familie gründete und das während ich es nicht mal schaffte eine normale Beziehung zu führen. Leo und Abby sahen mir an das mich das ganze sehr belastete.
"Hey wie wäre es damit. Ich und Abby organisieren etwas zu Essen und kommen später noch mal wieder, dann können wir in ruhe über die Sache mit Lissi sprechen" schlug Leo vor. Dean legte mir eine Hand auf den Rücken, was mich etwas beruhigte.
"Ja das ist eine gute Idee, Danke" sagte er, dann gingen die beiden.

Dean griff nach meinen Schultern und drehte mich zu sich.
"Was hast du?" fragte er besorgt, aber ich traute mich nicht es laut auszusprechen, ich wollte nicht wieder anfangen zu weinen.
"Es ist nichts" sagte ich und drehte mich aus seinem griff um zum Sofa zu laufen, Dean folgte mir.
"Rede mit mir Kad. Du frisst wieder alles in die hinein, das ist nicht gut"
"Was bringt es schon darüber zu reden" konterte ich und setzte mich auf das Sofa wo ich auf den Boden starrte. Dean ging vor mir in die Hocke und griff nach meinen Händen, ich ließ es zu.
"Vielleicht geht es dir dann besser, wenn du darüber redest"
"Darüber zu reden bringt unser Kind nicht zurück" sagte ich mit gebrochener Stimme. Sofort wurde sein griff um meine Hände stärker, dann setzte er sich neben mich und zog mich nah an sich.
"Ich weiß... es tut mir leid" flüsterte er nur, dann schwiegen wir bis ich aufhörte zu weinen.

Ruhig saßen wir da, ich mit dem Kopf an seine Brust gelehnt während er mir sanft über den Kopf streichelte. Das ganze tat so gut, dass ich nicht wollte das es je wieder endet.
"Kannst du es glauben, dass es jetzt schon fast 5 1/2 Jahre her ist als wir uns Kennengelernt haben?" nuschelte ich müde vor mich hin. Dean schwieg kurz, als würde er es selbst noch mal im Kopf nachrechnen.
"Unglaublich das, dass schon so lange her ist" stellte er dann fest.
"Die schrägste Beziehungsgeschichte aller Zeiten" fügte ich noch leise hinzu, Dean lachte.
"Ich glaube das es da noch schrägere gibt" gerade wollte ich das verneinen, da klingelte es wieder an der Tür.
"Das sind sicher Abby und Leo, ich mache schon auf" sagte er und stand auf. Reflexartig griff ich nach seiner Hand und wollte nicht das er weggeht. Er drehte sich noch mal zu mir und küsste meine Stirn.
"Bin gleich zurück" flüsterte er, dann ließ ich ihn gehen.

Abby und Leo breiteten das Mitgebrachte Essen auf meinem Esstisch aus, während ich und Dean das Geschirr aus der Küche holten.
"Schaffst du das?" fragte Dean. Etwas verwirrt sah ich die Teller vor mir an.
"So schwer sind die nicht" er lachte.
"Das meine ich nicht. Ich meinte ob du es schaffst über die Sache mit Lissi zu sprechen"
"Oh... ja das schaffe ich" antwortete ich und trug die Teller zum Tisch.

Wir fingen schon sehr bald an dieses Thema anzusprechen.
"Also, was hast du genau gefunden?" fragte Dean neugierig.
"Auf ihrem Handy war ein verschlüsselter Chat, den wir endlich knacken konnten. Darin war eine unbekannte Nummer die wir erstmal nachverfolgen mussten. Du glaubst nicht bei wem wir rausgekommen sind" erzählte Leo begeistert.
"Na sag schon" drängte Dean, was Leo nur dazu brachte die Augen zu verdrehen.
"Bei Andrej's Strafverteidiger. Die beiden haben über diesen Chat Informationen über den Fall ausgetauscht. Darum wusste der Verteidiger auch so viel darüber" Dean spannte sich an.
"Bist du dir sicher?" fragte er.
"Das macht Sinn" ging ich dazwischen, was alle dazu brachte jetzt zu mir zu sehen.
"Wie meinst du das Kad?" fragte Abby.
"Nun ja, als ich verhaftet wurde, habe ich zu Andrej gesehen, weil ich mir sicher war das er dahinter steckt, aber er hat genauso verwirrt ausgesehen wie ihr. Sein Strafverteidiger allerdings hat mich angegrinst und mir zugezwinkert"
"Du glaubst also das Andrej von der Sache gar nichts wusste?" fragte Dean noch mal nach.
"Nein, ich glaube nicht" bestätigte ich, dann überlegten die beiden.
"Mit den Beweisen die wir haben würde sie nicht nur ihren Job verlieren... Sie könnte wegen Betrug sogar ins Gefängnis wandern" stellte Leo etwas betrübt fest. Auch wenn die Beziehung der beiden extrem angespannt war, war sie dennoch seine Schwester und der Gedanke, seine eigene Schwester zu verhaften musste furchtbar für ihn sein. Nach dem Essen halfen alle noch mit beim aufräumen, dann wollten sie wieder gehen, doch ich merkte das Abby noch etwas auf der Zunge lag. Kurz vor der Tür blieb sie stehen.
"Ähm Kad... da wäre noch eine Sache"
"Ja was ist?" Sie wirkte sehr unsicher.
"Wenn diese Sache mit Lissi vorbei ist, fahre ich mit Leo und Emilia zusammen nach Italien um seine Familie kennen zu lernen... und ich hatte gehofft das du in der Zeit nach unseren Schafen sehen könntest. Aber ich verstehe wenn du dich dafür noch nicht fit genug fühlst" ich lächelte, da Abby immer viel Arbeitete und sich nur selten mal eine Auszeit nahm und die hatte sie sich verdient.
"Klar sehe ich nach den Schafen, habt viel Spaß" Überglücklich strahlte sie mich an.
"Danke" dann ging die kleine Familie nah Hause.

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