Kapitel 9

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Nach einer kurzen Autofahrt bogen wir auf den kleinen Hof von Abby ein. Sie fuhr direkt in die offene Garage während die Jungs auf dem Hof stehen blieben. Während der Autofahrt haben wir kein Wort gesprochen, zu tief saß der Schock noch. Die Jungs stiegen gleich aus und warteten auf uns.
"Kein Wort zu meinen Eltern ok? Ich will nicht das Sie sich sorgen machen" sagte Abby ernst.
"Geht klar" stimmte ich zu, dann stiegen wir aus. Zögernd liefen wir mit unseren Schultaschen auf die Jungs zu.
"Geht es euch gut?" fragte Leo besorgt, Abby trat nervös auf der Stelle.
"Klar" sagte Sie dann Kleinlaut und lief Richtung Haustür. Sie Wohnte in einem Altem Haus welches das Wohngebäude direkt mit dem Kuhstall verbannt. Aus dem Stall konnte ich ihren Schäferhund bellen hören. Schräg gegenüber war die Garage die direkt an einen Hühnerstall grenzte. Abby hatte viele Hühner und ein paar Laufenten um die Sie sich sehr gerne kümmerte. 

Wie aufs Stichwort kamen die Hühner gerade aus dem Stall gesprungen. Eins der Hühner sprang gegen den Lockeren Zaun wodurch er umkippte und die Hühner auf den Hof rannten. Abby schmiss ihre Schultasche weg und rannte los, wir sahen ihr nur verwirrt hinterher.
"Verdammt! Was steht ihr da so nutzlos herum? Helft mir die Hühner einzufangen!" schrie uns Abby an. Dean lachte und stieß Leo an.
"Na los mach dich nützlich" scherzte er. Leo sah finster zu Dean.
"Ich bin Cop und kein Hühnerfänger!" maulte er, Abby hat das leider gehört.
"Flüchtigen Verbrechern rennst du doch auch hinterher, das ist das selbe!" Ich lachte und half jetzt auch mit die Hühner zu fangen. Nach kurzem zögern machten dann auch die Jungs mit. Als Abby den Zaun repariert hatte ging Sie zurück zur Tür.

Ungeduldig stand Abby an der Tür und wartete auf mich.
"Danke noch mal" sagte ich leise zu Dean, der mich nur anlächelte. Gerade lief ich zu Abby da fiel mir noch eine Frage ein.
"Wie habt ihr uns eigentlich so schnell gefunden?" Dean rieb sich verlegen den Hinterkopf.
"Du hast nicht aufgelegt und weil du so verängstigt klangst hab ich es Orten lassen bevor das Signal ganz weg war" Ich antwortete nicht, sondern holte mein zersplittertes Handy aus meiner Hosentasche.
"Ach ja... da war ja was" nuschelte ich, ich war nicht wütend das er mein Handy geortet hat, schließlich wollte ich das er uns schnell fand. Nachdenklich drückte ich auf meinem Handy herum, das aber keinen mucks mehr machte.
"So eine scheiße! Mein Handy ist Tod" fluchte ich, der besorgte Blick von Dean verriet mir schon was er dachte, im Notfall konnte ich ihn nicht mehr anrufen.

Abby kam jetzt zu mir.
"Bist du dir sicher?"
"Ja, da tut sich nichts mehr" beschwerte ich mich.
"Das heißt wieder Monate lang mit dem bisschen Taschengeld sparen um mir ein neues zu kaufen... das wars dann erst mal mit Außerschulischen Aktivitäten" stellte ich noch enttäuscht fest. Dean und Leo tauschten besorgte Blicke, ich steckte mein Handy weg und verabschiedete mich knapp von den beiden, dann ging ich mit Abby ins Haus und hörte noch wie das Auto der beiden vom Hof fuhr.

Der Nachmittag verlief ruhig, ich und Abby machten noch die Schulaufgaben bei denen mir Abby so gut wie bei jeder Sache helfen musste, da meine Gedanken immer Abschweiften und ich mich nicht Konzentrieren konnte. Danach musste Abby in den Stall, Sie gab mir Stallkleidung die ich erst verweigerte, weil ich keine Umstände machen wollte, doch ihre Mutter bestand darauf. Im Stall versuchte ich mir irgendwie nützlich zu machen, ließ mich dann aber dauernd von den Kälbchen ablenken, die ich dann Füttern durfte. Wenigstens irgendwas habe ich hinbekommen. Nach dem Essen gingen wir dann in Abby's Zimmer wo Sie mir eine Jogginghose und ein T-Shirt zum schlafen gab.
"Wehe du machst wegen der Schlafsachen auch so ein Theater. Los nimm schon" scherzte Sie, ich nahm Wortlos die Sachen und zog mich im Bad um. 

Zurück in ihrem Zimmer saß Abby auf ihrem Bett und wartete auf mich. Ich setzte mich zu ihr und wir fingen an zu reden.
"Willst du deinen Eltern nicht vielleicht doch sagen wo du bist?" fragte Sie etwas besorgt, bei dem Gedanken an meine Eltern stieg mir wieder die Wut von heute Morgen hoch.
"Nein! Wenn es meine Eltern nicht interessiert ob ich Lebe oder Tod bin, dann brauchen sie auch nicht zu wissen wo ich bin" maulte ich und drehte mich zum Fenster.
"Ich glaube nicht das ihnen das egal ist" sagte Sie ruhig. Davon das ich meiner Mutter heute morgen in gewisser weiße von den Schüssen erzählt hatte, hatte ich Abby noch nichts erzählt.
"Ich hab meiner Mutter heute morgen gesagt das Dean mir das Leben gerettet hat und von ihnen kam den ganzen Tag nichts... es ist ihnen egal" kurz schwiegen wir und ich beschloss das Thema zu wechseln.

Mit einem verschmitzten grinsen drehte ich mich zu ihr.
"Was war das eigentlich für eine Aktion mit Leo, sag mal?" schlagartig wurde Sie Rot und wich meinem Blick aus.
"Ich weiß nicht was du meinst" ich lachte.
"Willst du mich verarschen! Was sollte das? Vor allem das mit den Hühnern. So gehst du doch sonst nicht mit Fremden Leuten um"
"Keine Ahnung was mit mir los war... Er war einfach zur Falschen Zeit am Falschen Ort..."
"... Vor der Falschen Abby" beendete ich ihren Satz und bekam dafür ihr Kissen ins Gesicht.
"Und was läuft da zwischen dir und Dean?" lenkte Sie jetzt von sich ab.
"Was? Gar nichts! Wie kommst du darauf?" Jetzt lachte sie.
"Glaubst du ich hab nicht gesehen wie ihr zwei euch anseht"
"Ach ja? Bei deiner Hasstirade mit Leo hast du auf uns geachtet?" fragte ich Sarkastisch und bekam wieder ihr Kissen ab, diesmal war ich aber vorbereitet und währte es mit meiner Hand ab.
"Ich weiß das ich gesehen habe das er seinen Arm um dich gelegt hatte" kam es nun von Abby. Das wusste ich gar nicht mehr.
"Ich hab wegen dem Schock eben angefangen zu heulen und er wollte mich trösten... nichts weiter" Abby stellte ihren Kopf schief.
"Es ist schon spät... wir sollten schlafen, morgen ist schließlich Schule" lenkte ich ab und kuschelte mich in meine Decke. Ich wusste ganz genau das Abby hinter mir ihren Kopf schüttelte, bevor Sie sich auch hinlegte.

Am nächsten morgen saß ich müde bei Abby am Esstisch. Abby kam mit einem etwas nervösen Blick aus der Küche.
"Ähm... wir haben leider nur Koffeinfreien Kaffee" langsam hob ich meinen Kopf und sah Sie an.
"Koffeinfreier Kaffee? Das ist als würde ich mit mit einer Platzpatrone die Kugel geben" Geschockt sah mich Abby nach dieser Aussage an, dann lachte ich.
"Das war ein Witz" jetzt löste sich ihr schock wieder und sie brachte mir eine Tasse, die Glücklicherweise wie normaler Kaffee schmeckte. Danach fuhren wir zur Schule, an unseren Plätzen angekommen lehnte sich Kelly zu uns nach vorne.
"Uh Kad, du hast heute die gleichen Sachen an wie gestern. Lief da etwa was?" verwirrt drehten ich und Abby uns zu ihr um.
"Sie hat bei mir geschlafen" sagte Abby.
"Ja... ich mag Abby aber ganz so mein Typ ist Sie dann doch nicht" scherzte ich und Abby musste lachen. Kelly's Blick war Gold wehrt. In der ersten Pause zog uns Nora plötzlich nach draußen, verwirrt sahen wir Sie an.
"So und jetzt raus mit der Sprache" fuhr Sie uns an, wir tauschten nur verwirrte Blicke.
"Was meinst du?"
"Glaub ihr ich bin Blind? Oder Bescheuert? Ihr zwei steckt seit Tagen unter einer Decke und ich will wissen was los ist" So direkt habe ich Nora noch nie erlebt, Sie war immer die Ruhige und Schweigsame von uns und Konkurrierte dabei eigentlich mit mir aber heute war ihr wohl der Geduldsfaden gerissen. Ich und Abby Kommunizierten immer noch mit unseren Blicken und dann fing ich an Nora alles zu erzählen, über Dean, die Schüsse, die Fotos, die Verfolgung und den Stress mit meinen Eltern. Danach sagte Sie erst mal nichts mehr und sah uns nur geschockt an, bis der Gong ertönte und die Pause vorbei war.

 Während der nächsten Stunden konnte sich niemand von uns auf den Unterricht Konzentrieren. Nora hatte noch viele Fragen und wir versuchten ihr mit Hilfe von Zetteln diese Fragen so zu beantworten das unsere Lehrerin es nicht mitbekam. Als Sie dann Wütend zu uns rüber sah, versteckten wir die Zettel schnell, ich hatte keine Lust ihr den Inhalt zu erklären. In der Mittagspause liefen wir auf dem Schulhof umher und sprachen noch mal in aller ruhe mit Nora und Sie fing langsam an das alles zu verarbeiten und verstand warum Abby und ich ihr erst mal nichts gesagt hatten. 

Während der letzten Stunden entschied ich Widerwillig, doch wieder nach Hause zu gehen. Doch als ich mich nach der Schule von Nora und Abby verabschiedete, stand vor dem Schulgebäude schon die nächste Überraschung. Gerade wollte ich mich auf den Weg zum Bahnhof machen, als aus einem Auto vor dem Gebäude zwei mir unbekannte Männer ausstiegen und auf mich zu kamen.
"Kadlin Walker?" fragte mich der einer der beiden der ungefähr Mitte vierzig war. Hinter ihm stand ein weiterer Mann der Circa Fünfzig war, er wirkte etwas ungeduldig.
"Ja?" fragte ich unsicher.
"Wir sind von der Kriminalpolizei. Kommen Sie bitte mit aufs Revier" Unruhe breitete sich in meinem Körper aus.
"Was? Warum? Wo ist Dean?" fragte ich aufgeregt, jetzt meldete sich der andere Polizist.
"Es kann sich nicht immer ihr Lieblingspolizist um Sie kümmern. Unser Chef will ihnen fragen stellen also steigen Sie ins Auto!" fuhr er mich an und die Unruhe in mir wurde immer stärker, ich traute diesen Polizisten einfach nicht. Kurz sah ich ängstlich zu Nora und Abby die das ganze noch mitbekamen, dann sah ich zu dem Auto in das ich einsteigen sollte. Im Gegensatz zu Dean's Auto war das eine üble Rostlaube. Je näher ich dem Auto kam desto größer wurde die Panik in mir, ich wollte nicht in dieses Auto einsteigen, egal ob das Polizisten waren ober nicht. Ich schreckte zurück.
"Nein! Ich steige da nicht ein! Auf keinen Fall, lasst mich in ruhe!" schrie ich und versuchte abzuhauen, die Panik wuchs immer weiter und der Druck auf meiner Brust wurde immer stärker. Der Polizist wurde immer ungeduldiger, ich schrie auf als er mich Plötzlich am Arm packte und zu Boden riss...  

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