Kapitel 75

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Geschockt starrte ich ihm direkt in die Augen, er lief langsam auf uns zu.
"Abby lauf" sagte ich und wir drehten uns um, um wegzulaufen, doch hinter uns standen schon zwei weitere Männer. Wo kamen die her? Gibt es hier noch einen weiteren Eingang? Lange konnte ich nicht darüber nachdenken, sie packten uns und zerrten uns zurück in den Wohnbereich wo uns Leo bestürzt ansah. Abby wurde auf einen Stuhl gefesselt und ich wurde unsanft mit dem Gesicht nach unten auf den Boden gedrückt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht war ich dazu gezwungen zuzusehen wie meine beste Freundin voller Angst geknebelt wurde.

Andrej stand genau vor Abby und strich mit seinem Finger über ihre Wange, sie wimmerte, sie hatte Angst.
"Nimm deine Finger von ihr du Mistkerl!" fuhr ihn Leo wütend an, Andrej wandte sich nun ihm zu und boxte ihm mit voller Wucht in die Rippen.
"Lass sie in ruhe!" schrie ich gequält, da der Fuß des Mannes meinen Brustkorb zusammenpresste. Mit einem breiten grinsen kam er auf mich zu und ging auf höhe meines Kopfes in die Hocke. Er stellte seinen Kopf schief und musterte mich.
"Wo sind die Daten?" fragte er bedrohlich, doch ich dachte gar nicht daran ihm einfach so die Daten in die Hand zu drücken, nicht so lange Leo und Abby hier waren.
"Erst lässt du die zwei gehen" sagte ich, Andrej's Blick ging zu dem Mann nach oben, dessen Fuß auf meinem Rücken stand. Augenblicklich verlagerte er sein Gewicht auf meiner Wirbelsäule, ich schrie, es schmerzte höllisch und ich bekam keine Luft mehr. Mit einer schnellen Handbewegung von Andrej ließ der druck wieder nach.
"Versuchen wir es noch mal. Wo sind die Daten?"
"Du kannst mich mal" keuchte ich. Andrej stand auf, kurz darauf packte mich der Mann an meinem Pferdeschwanz und zog mich auf die Knie, wieder schrie ich auf vor Schmerzen.

Andrej stand genau vor mir und beugte sich zu mir nach unten. Mit einer Hand packte er mein Gesicht.
"Du willst spielen? Kannst du haben" er zückte ein Messer, ich erwatete das er mich damit bedrohen wollte, doch er richtete sich auf und drehte sich in die Richtung von Abby und Leo. Langsam lief er auf sie zu.
"Nein, lass sie in ruhe!" flehte ich und wollte auf ihn los gehen, aber der Mann hielt meine Haare immer noch fest. Wie ein Hund an der kurzen Leine kniete ich am Boden und sah wie Andrej mit dem scharfen Messer auf Abby zu lief. Ich sah die Panik in ihren Augen und auch Leo mobilisierte seine letzten Kräfte, er rüttelte wie wild an den Ketten an denen er hing. Je näher er Abby kam, desto höher hielt er das Messer.
"Fass sie nicht an!" schrie Leo, doch Andrej ignorierte ihn. Ich versuchte mich loszureißen und auf ihn zu zu rennen, doch der Mann zog mich wieder zurück auf den Boden.
"Nein! Abby!" Wut und Sorge fluteten meinen Körper, ich ballte meine Hand zur Faust und drehte mich zu dem Mann der meine Haare festhielt. So fest ich konnte, schlug ich ihm meine Faust zwischen die Beine und sprang auf sobald er meine Haare losließ.

Sofort wollte ich mich auf Andrej stürzen, der jetzt direkt vor Abby stand und das Messer über sie hielt. Sie kniff Angsterfüllt ihre Augen zu und wartete auf ihr Schicksal. Leo umfasste die Ketten mit seinen Händen und kaum hatte ich einen Schritt in ihre Richtung gemacht, da riss Leo plötzlich die Haken der Ketten aus dem Holzbalken an der Decke und stützte sich auf Andrej. Schockiert sah ich wie Leo und Andrej sich auf dem Boden wälzten und jeder versuchte das Messer zu fassen zu bekommen. Paralysiert stand ich da, doch als Leo auf dem Rücken lag und Andrej mit dem Messer über ihm war, konnte ich mich wieder rühren. Leo war schon zu geschwächt um lange gegen Andrej anzukommen. Ich stürzte mich auf ihn und umklammerte seinen Hals mit meinen Unterarmen.

Andrej stemmte sich Wut schnaubend auf, Leo drehte ihn von sich herunter und wir landeten auf dem Boden. Er war schneller als ich wieder auf den Beinen, er kam auf mich zu, packte mich am Kragen und drehte mich in seine Richtung. Wütend sah er mich an und als nächstes hatte ich seine Faust im Gesicht. Ich schmeckte Blut und lag nur einen Moment benommen am Boden. Gerade als ich versuchte mich wieder aufzuraffen trat er mir mit voller Wucht in den Bauch, so das ich wieder Seitlich auf dem Boden lag. Andrej war wütend und ungeduldig, das ließ er an mir aus indem er mir wieder und wieder in den Bauch trat. Ich versuchte mich zu schützen, mich von ihm weg zu drehen aber die Schmerzen waren so stark das sie mich lämten. Außer mich zusammen zu rollen konnte ich nichts tun außer zu hoffen daß er aufhörte. Als es ihm dann endgültig reichte, trat er gegen meine Schulter um mich auf den Rücken zu drehen, dann stieg er mit seinem Fuß auf mein Brustbein, damit ich nicht aufstehen konnte. Mit einem fiesen Grinsen griff er in die Innentasche seiner Jacke und zog eine Handfeuerwaffe hervor, die er dann auf mich richtete.
"Gib mir die Daten" drohte er und zielte auf mein Gesicht. Was Leo und Abby taten konnte ich in dem Moment nicht sehen aber es schien Andrej zu reizen. Er drehte sich plötzlich um und schoss, gefolgt von einem dumpfen schlag.
"Nein! Leo!" Hörte ich Abby schreien. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals.
"Was hast du getan!?" Schimpfte ich und Andrej richtete die Waffe wieder auf mich.
"Er wird es überleben aber wenn du mir nicht die Daten gibst ladet die nächste Kugel zwischen seinen Augen" kam es bedrohlich von ihm. Was soll ich nur tun? Ich habe keine Chance gegen ihn. Er ist zu stark. Verzweifelt überlegte ich wie ich ihn von mir weg bekam und mir viel nur eine letzte Möglichkeit ein.
"Kann ich dir eine Frage stellen?" Keuchte ich.
"Was soll die scheiße!?" Fluchte er nur, doch ich sprach einfach weiter.
"Wie wichtig... Ist dir... die Familie?" Er hielt bei der Frage inne und starrte mich an.
"Was willst du damit bezwecken? Ich bekomme die Daten ob du nun willst oder nicht!" Kam es unbeeindruckt von ihm, das war der Moment um ihn aus der Fassung zu bringen.
"Ich Frage mich nur... Was deine Mutter dazu sagt... Wenn du ... Deine eigene Schwester erschießt" er starrte mich an, ich sah daß er versuchte sich davon nicht beeinflussen zu lassen, doch an seinen Händen erkannte ich etwas anderes, sie zitterten.
"Du lügst! Du willst mich nur verwirren!" Fuhr er mich an und drückte seinen Fuß fester auf mein Brustbein.

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