Kapitel 104

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Abby's Perspektive

~Sechs Tage zuvor~

Nervös packte ich die Sachen von mir und Emilia zusammen.
"Sicher dass wir fahren können?" Fragte ich unsicher. Leo lief mit Emilia auf dem Arm, wippend im Zimmer auf und ab. Sie war ein ruhiges Baby, schrie nicht oft und schlief lange durch. Aber sie hatte schon das verschlagene Grinsen von Leo und das hieß sicher nichts gutes. Leo kam lächelt auf mich zu.
"Abby mach dir nicht immer so viele Sorgen. Der Fall ist auf Eis gelegt. Dean kümmert sich um Kadlin und dir tut es auch mal gut rauszukommen. Außerdem ist es an der Zeit das du meine Familie kennenlernst" fing er an und musste dann lachen.
"Als ich mit ihnen telefoniert habe und sagte das wir kommen, da haben sie mich mit Fragen durchlöchert" Versuchte er mich zu beruhigen. Mit einem Arm nahm er mich in den Arm und im anderen hatte er unsere kleine Tochter.

Ich Atmete noch mal tief durch. Er hatte sicher recht, ich machte mir schon wieder viel zu viele Sorgen. Ich Packte meine Tasche fertig und ging noch mal zu meinen Schafen. Ich verbrachte sehr viel Zeit mit Emilia bei ihnen, da ich ihr von klein auf den Bezug zur Tieren und der Natur beibringen wollte. Das man sie respektieren musste und nicht alles für selbstverständlich halten durfte.
"Machts gut, ich bin in ein paar Tagen wie da, so lange kümmert sich Kadlin um euch. Benehmt euch gefälligst bei ihr" sprach ich mit ihnen. Eins kam näher und stupste mich mit der Nase an, als würde es verstehen was ich gesagt habe. Ich streichelte ihm noch kurz über den Kopf und lief dann zum Auto, wo Leo schon alles eingepackt hat und Emilia auf dem Rücksitz in ihren Sitz angeschnallt hatte.
"Können wir?" fragte Leo fröhlich. Ich nickte nur nervös und stieg ein.
"Meine Familie wird dich lieben, glaub mir"
"Was ist wenn Lissi da ist?"
"Dann versuchen wir es ohne großes Aufsehen zu regeln" Leo gab mir noch einen Kuss und schon fuhren wir los.

Es war eine lange Fahrt von 17 Stunden, da Leo's Familie auf Sizilien lebte. Darum fuhren wir schon am Donnerstagabend los, damit wir am Freitag gegen Mittag bei seiner Familie ankamen. Damit Emilia nicht die ganze Nacht im Auto sein musste, haben wir uns für die Nacht ein kleines Hotelzimmer gebucht. Es war draußen noch ziemlich hell und Leo hat angeboten die ganze Strecke zu fahren, da ich sehr unsicher war, wenn ich im Ausland fahren musste und die Strecke nicht kannte. Wenn ich länger in einem Auto mitfahren musste, wurde ich außerdem immer total müde. Mir fielen immer wieder die Augen zu und schlussendlich schlief ich ein.

Ich hörte Emilia quengeln und machte meine Augen auf.
"Sind wir schon da?" murmelte ich müde.
"Ihr zwei seit echt unglaublich. Ihr habt die ganze Fahrt bis zum Hotel durchgeschlafen" Amüsierte sich Leo darüber, während er Emilia aus dem Sitz holte um sie zu beruhigen.
"Soll ich sie nehmen oder lieber die Taschen?" Leo gab mir gleich Emilia.
"Sicher lasse ich dich nicht die Taschen tragen. Was hast du eigentlich alles mitgenommen? Backsteine?" fragte er angestrengt, als er meine Tasche aus dem Auto hob. Kurz musste ich lachen, da mich das an die Ausbildungszeit erinnerte und ich Kadlin das selbe über ihre Schultasche fragte, nachdem sie sie bei der Verfolgungsjagt mit den Polizisten auf die Straße geworfen hatte. Dann sah ich Leo unschuldig an.
"Nur das nötigste"
"Ja ganz genau" Sagte er lächelnd und schüttelte seinen Kopf.
"Sind wir schon in Italien?"
"Ja schon eine ganze Weile, leider ist es schon so dunkel das man nichts mehr erkennen kann"

Wir gingen zur Rezeption wo Leo im perfekten Italienisch mit dem älteren Mann sprach.
"Ciao, é molto tempo che non ci vediamo. Spero che tu stia bene"
"Leo! É da parecchio tempo. Mi congratulo con te per la tua piccola famiglia" begrüßte ihn der Mann hinter der Theke. Ich verstand nur das Wort das Hallo bedeutete, sonst nichts, aber nachdem uns der ältere Herr lächelnd die Schlüssel gab vermutete ich das Leo auch danach gefragt hatte und das die beiden sich vermutlich bereits kannten. Verwundert sah ich ihn an, ich habe ihn noch nie so wirklich italienisch reden hören nur ein paar einzelne Worte, aber nie so. Es klang schön wenn er so sprach.
"Kommst du?" riss er mich aus meinen Gedanken und Gemeinsam gingen wir in ein kleines Zimmer mit einem Doppelbett und einem Kinderbett für Emilia.
"Die denken an alles" stellte ich fest.
"Das Ehepaar betreibt das Hotel schon lange. Ich bin hier immer wenn ich zu meinen Eltern heimgefahren bin" Erklärte er.
"Was habt ihr noch geredet?"
"Er hat mir für meine kleine Familie gratuliert"
"Es ist schön wenn du italienisch redest. Kannst du es mir vielleicht irgendwann beibringen?" fragte ich etwas unsicher. Leo kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.
"Sicher doch" Antwortete er und gab mir einen Kuss auf den Scheitel, dann machten wir uns Bettfertig und ich stillte Emilia noch bevor wir schlafen gingen.

Fight for the TruthWhere stories live. Discover now