Kapitel 36

71 5 0
                                    

Dean's Perspektive

Nachdenklich lehnte ich mich in meinem Bürostuhl zurück.
"Nur Freunde" murmelte ich vor mich hin und fragte mich warum mich diese Worte so beschäftigten.
"Alles klar bei dir?" fragte Leo.
"Klar" antwortete ich knapp und versuchte mich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren.
"Was ist passiert?" durchschaute mich Leo.
"Warum soll was passiert sein?" stellte ich mich daraufhin dumm, er lachte.
"Ok ich sag es mal anders. Was hat Kadlin gemacht?"
"Sie war gestern bei mir, ich glaube das sie sich alleine zu Hause nicht sicher gefühlt hat" fing ich an.
"Kann ich verstehen, aber von ihrer Selbstverteidigung war wirklich beeindruckt" bestätigte Leo.
"Aber eigentlich beschäftigt dich doch was anderes" hakte er wider ernster nach, ich zögerte.
"Ich weiß nicht... Sie sagte was von nur Freunde sein"
"Das tut weh" kam es nur von Leo, ich sah ihn finster an.
"Aber es ist besser so Dean. Du kennst die Regeln" fuhr er fort.
"Ja das hast du Kadlin damals mehr als deutlich gesagt" knirschte ich.
"Bist du deshalb immer noch angepisst? Ich hab dir damals gesagt das du diese Gefühle nicht zulassen sollst und du hast nicht auf mich gehört... wie immer" konterte Leo gespielt beleidigt. Nach dem Abschlussball von Kadlin war es zwischen mir und Leo ein paar Wochen sehr angespannt aber mittlerweile waren wir wieder ein eingespieltes Team.

Ich war genervt und wollte mir einen Kaffee holen, dabei stand ich zu schnell auf und zog scharf die Luft ein als meine Schusswunde anfing zu schmerzen.
"Bist du dir sicher das du schon wieder Arbeiten kannst? Du siehst echt beschissen aus" fragte Leo trocken.
"Du bist auch nicht gerade eine Augenweide" konterte ich scherzhaft um meine Schmerzen zu überspielen.
"Das ist aber nicht nett" kam es wieder gespielt beleidigt von Leo. Die nächsten zwei Wochen waren Ereignislos, ich und Leo versuchten Andrej aufzuspüren nachdem meine Verletzung verheilt war aber ohne Erfolg, von Andrej fehlte jede Spur und Kadlin... ich wusste nicht wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte, also beschloss ich erstmal auf Abstand zu gehen und mich auf meinem Fall zu konzentrieren. Als sich Kadlin dann aber einige Tage nicht gemeldet hat, begann ich mir Sorgen zu machen und fuhr bei ihr vorbei.

Etwas nervös klingelte ich bei ihr, doch es tat sich nichts. Kurz sah ich mich um und sah ihr Auto auf dem Parkplatz stehen, also musste Sie da sein. Irgendwann verließ ein älterer Herr mit genervtem Blick das Gebäude, er achtete nicht auf mich und bemerkte nicht das ich die Tür aufhielt um in das Gebäude zu gelangen. Vor ihrer Tür hörte ich schon die Musik die aus dem inneren ihrer Wohnung kam.
"Darum hat Sie mich nicht gehört" stellte ich fest und Klopfte an, natürlich hörte Sie das auch nicht und ich klopfte ein weiteres mal, jetzt machte Sie die Musik aus, öffnete aber immer noch nicht die Tür. Erst als ich ein drittes mal anklopfte kam Sie Wütend zur Tür und schrie mich an. Ich musste lachen, da Sie wohl den älteren Herren erwartet hatte dank dem ich ins Gebäude kam. Verlegen bat Sie mich in ihre Wohnung, Sie trug ein Sportoutfit. Unbewusst sah ich Sie mir genauer an und war beeindruckt wie Muskulös sie mittlerweile war, dabei blieb mein Blick bei dem Blauen Fleck stehen den sie durch die Explosion hatte und der schon fast ganz abgeheilt war. Schuldgefühle und Sorge stiegen in mir auf und ich wollte mir die Stelle genauer ansehen. Das sie zurückwich verstärkte das diese Gefühle nur noch mehr, da ich gehofft hatte das sie vor mir nicht mehr zurückschreckt. Hätte ich mich doch nicht so weit zurückziehen sollen? Ich erkannte das Ihr diese Situation sehr unangenehm war und beschloss wieder zu gehen.
"Dean warte" überrascht darüber das Sie mich noch mal aufhielt, sah ich noch mal zu ihr.
"Das ganze hier ist nicht einfach für mich, verstehst du?" ich nickte.
"Ich weiß" sagte ich noch dazu und verließ ihre Wohnung. Am liebsten hätte ich ihr gesagt das es mir genauso ging wie ihr aber ich wollte ihr nicht noch mehr Gedankenchaos zumuten. Regeln waren nun mal Regeln und wenn das Bedeute sämtliche Gefühle die ich vielleicht für Sie haben könnte zu unterdrücken, dann musste ich das tun auch wenn es weh tat.

Fight for the TruthWhere stories live. Discover now