Kapitel 43

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Fassungslos sah ich in den Fernseher.
"Die reden ja nur davon das man meine Leiche nicht gefunden hat" stellte ich fest.
"Sie waren fest über sechs Wochen verschwunden, da rechnet man nicht mehr damit jemanden Lebend zu finden" kam es vom dem Mann.
"Sechs Wochen?"
"Ja, wussten Sie das nicht?" ich schüttelte den Kopf.
"Ich hab eine Amnesie und weiß fast nichts mehr... ich wollte eigentlich nur herkommen damit sie meine Haare retten" antwortete ich dann und öffnete meinen Dutt. Geschockt sah er mich an.
"Wir machen uns sofort an die Arbeit" sagte er und zeigte mir einen freien Stuhl.

Er begutachtete meine Hüftlangen, verfilzten Haare.
"Viel kann ich da nicht retten fürchte ich"
"Schneiden sie raus was nötig ist. Lange Haare bringen mir nichts wenn sie kaputt sind" sagte ich und war dennoch geschockt als er die Haare knapp unter der Schulter abschnitt. Eine weile schnitt er an meinen Haaren herum, bis sie im Seitenscheitel, stufig bis zur Schulter verliefen.

Eine Frau brachte mir ein Glas Wasser, als ich danach griff rutschte mein Ärmel ein Stück nach oben

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Eine Frau brachte mir ein Glas Wasser, als ich danach griff rutschte mein Ärmel ein Stück nach oben.
"Was haben sie den am Arm gemacht? Der Verband sieht alt aus" schnell zog ich den Ärmel wieder nach unten.
"Ich weiß es nicht... aber ich traue mich aus irgendeinem Grund nicht den Verband weg zu machen" antwortete ich verlegen, die Frau sah mich besorgt an und ging dann wieder zu ihrer Kundin.
"Sie haben viel erlebt nicht war?"
"Kann man so sagen... und bei dem wenigen was ich weiß, will ich den Rest vielleicht gar nicht wissen" nach der Aussage schwieg er und nach einiger Zeit kam die Frau von vorhin wieder.
"Wie wäre es wenn wir wieder etwas Leben in ihr Gesicht zaubern?" fragte sie Freundlich und ich erkannte das sie einen Koffer in der Hand hatte.
"Aber nicht zu auffällig" sagte ich nur, sie lachte und machte sich an die Arbeit. Als sie fertig war, sah ich in den Spiegel und war von dem Einfachen Makeup das mein leidendes und eingefallenes Gesicht kaschierte begeistert auch die Haare sahen super aus und ich fühlte mich fast wieder wie ein Mensch.

Ich stand auf und setzte meine Kappe wieder auf .
"So drücken Sie die Haare platt" beschwerte sich der Mann gleich.
"Aber ich will nicht auf der Straße erkannt werden, dafür brauche ich die Kappe" erklärte ich, er verstand und ich lief zur Kasse.
"Wie viel bekommen Sie?"
"Das geht auf uns" kam es freundlich von ihm.
"Das geht doch nicht"
"Doch, sie haben schließlich einiges durchgemacht und ich helfe gerne" ich bedankte mich und ging wie versprochen ohne Umwege rüber zum Revier wo ich erstmal vor einer Horde Reporter stand die die Eingangstür blockierten. Ich schluckte schwer und versuchte mich mit gesenktem Kopf durch die Menge zu drücken. Erst als ich die große Glastür hinter mir verschloss, drehte ich mich noch mal zur Menge um und sah auf. Die Reporter erkannten mich und machten wie verrückt Fotos und versuchten mir durch die Glasfront hindurch fragen zu stellen. Mir machte das Angst und ich drehte mich weg um zur Pforte zu gehen.
"Wo ist Dean?" fragte ich, der Mann sah mich Skeptisch an.
"Na im zweiten Stock wie immer, sie sind doch nicht das erste mal hier" maulte er und ohne darauf einzugeben ging ich nach oben.

Im Großraumbüro stand Dean der mit einem mir noch unbekannten Mann sprach. Als er mich sah drehte sich der andere zu mir um und grinste mich an.
"Siehst gut aus Kad" scherzte er, ich blieb verwirrt vor ihm stehen. Kenn ich den? Auch er sah mich verwirrt an, während Dean wieder besorgt aussah. Ich versuchte mich verzweifelt an ihn zu erinnern aber ich kam einfach nicht auf seinen Namen. Hilfesuchend sah ich zu Dean der mir nun endlich auf die Sprünge half.
"Das ist mein Partner bei der Polizei, sein Name ist Leo" erklärte er.
"Partner?... Ich dachte wir wären Freunde" beschwerte sich Leo gespielt beleidigt, was mich zum lachen brachte. Ich wurde aber schnell wieder ernster.
"Ich bin ja ständig in den Nachrichten und die Presseleute hätten mich da unten fast Aufgefressen"
"Diese Reporter lassen einfach nicht locker, die stehen schon seit Wochen da draußen"
"Zufällig seit sechs Wochen?" fragte ich etwas genervt.
"Warum musste mir ein Frisöre sagen wie lange ich weg war? Alle haben mich angestarrt"
"Das tut mir leid Kad, ich wusste nicht wie ich dir das erklären sollte" kam es ein wenig überfordert von Dean.
"Schon gut" sagte ich nur und setzte mich auf den Stuhl der neben Dean's Schreibtisch stand.
"Können wir dann die Aussage machen? Ich fühl mich nicht wirklich wohl hier"
"Verständlich" kam es von Leo und Dean boxte ihm für die Bemerkung in die Schulter. Also ist auch hier irgendwas schräges passiert? Na super! Mit verschränkten Armen saß ich da und erzählte Dean ein weiteres mal an was ich mich noch alles erinnern konnte damit er alles aufschreiben konnte.

Als Leo sich kurz mit Dean unter vier Augen unterhalten wollte, begann ich aus Langeweile die Zettel auf dem Tisch anzusehen. Irgendwann griff ich nach einer Liste, es war die gleiche die in den Nachrichten gezeigt wurde, als ich sie mir genauer ansah und meinen Namen in Rot las, flackerte eine weitere Erinnerung in meinem Kopf auf. Wieder saß ich gefesselt auf diesem Stuhl, der Mann der meinen Vater erschossen hatte stand vor mir und ein Weiterer kam rein. Er wurde mit dem Namen Nelson angesprochen und sie Sprachen darüber ob er der Presse die Liste gegeben hat. Vor schreck legte ich die Liste zurück und genau in dem Augenblick kam Dean zurück.
"Hat länger gedauert, entschuldige"
"Kein Problem" sagte ich mit unterdrückter Wut.
"Alles in Ordnung?" ich nickte nur und starrte wütend gerade aus, ich spürte den Blick von Dean auf mir, er wusste genau das nicht alles in Ordnung war.

Doch er musste nicht lange warten bis er wusste warum ich so sauer war, als dieser Nelson in den Raum gelaufen kam. Sein falsche grinsen verschwand schlagartig als sich unsere Blicke trafen. In meinem Kopf blitzten plötzlich sämtliche Szenen wieder auf. Wie er mich zu Boden riss, ins Auto zerrte nachdem er mich angefahren hatte und das Verhör alles kam so schlagartig wieder in mein Bewusstsein zurück wo es sich mit der Wut vermischte die bereits da war. Ruckartig sprang ich vom Stuhl auf und lief genau auf ihn zu, bei ihm angekommen schlug ich ihm direkt meine Faust auf die Nase. Sofort fing Sie an zu Bluten und ich nutzte die Verwirrtheit aller anwesenden aus, packte seine Schultern und rammte ihm mein Knie in den Magen. Mein Körper reagierte völlig Automatisch. Als er keuchend am Boden lag trat ich mit Tränen in den Augen immer wieder auf ihn ein.
"Du Verräter!" schrie ich ihn an und mich packte jemand am Arm.
"Lass mich los!" schrie ich die Person an und schlug die Hand weg.
"Kad hör auf!" schrie mich eine Weibliche stimme an, was mich überraschte und mich dazu brachte inne zu halten.

Verwirrt sah ich zu der jungen Frau die mich mit meinem Spitznamen ansprach, sie sah verunsichert aus und es sah aus als hätte sie Tränen in den Augen. Doch auch Sie erkannte ich nicht und das Frustrierte mich, da die Frau mich sehr wohl kannte und mich plötzlich umarmte. Mein ganzer Körper verkrampfte sich und ich versuchte hilfesuchend zu Dean und Leo zu sehen, beide standen aber noch völlig Perplex da und starrten ihren Kollegen an der noch keuchend am Boden lag und sich krümmte. Die Frau ließ mich wieder los und sah mich an.
"Was ist mit dir Kad? Warum siehst du mich so an?" Ich hatte keine Ahnung wer da vor mir stand oder was ich ihr sagen sollte.
"Wer bist... du?" fragte ich dann und Sie sah mich völlig entgeistert an.
"Was meinst du damit!? Ich bin es. Abby!" sagte sie immer lauter und verzweifelter. Mein Kopf war überfordert mit der Situation und versuchte noch die ganze Sache mit Nelson zu verarbeiten. Die Flashbacks die ich dann von Abby noch zusätzlich bekam, lösten höllische Kopfschmerzen aus und als ich wieder die Augen öffnete sah ich nur wie Abby aus dem Revier stürmte und das Leo ihr folgte.
"Du bist doch total irre!" schimpfte Nelson und riss mich aus meinen Gedanken. Den hab ich ja schon wieder vergessen.

Endlich kam Dean zu mir und griff nach meiner Schulter, ich zuckte zusammen und drehte mich zu ihm. Noch bevor Dean anfangen konnte zu sprechen ging eine Tür auf und ein wütender Mann kam raus.
"Was ist denn hier wieder los!?" er sah mich an und er sah noch wütender aus.
"Kaum tauchen sie wieder auf ist wieder Chaos. Ich hoffe das sie diesmal wenigstens nützliche Informationen für uns haben, angefangen damit warum sie meinen besten Ermittler angreifen" wieder stieg die Wut in mir auf.
"Bester Ermittler!? Sind sie Blind oder einfach nur bescheuert!?" schrie ich plötzlich los und machte einen Schritt in seine Richtung, Dean hielt mich auf.
"Kad was soll das?" ich antwortete Dean nicht sondern zeigte nur mit dem Finger auf Nelson.
"Er ist ein Verräter!" Nelson lachte.
"Glauben sie ihr kein Wort, sie will nur den Verdacht von sich ablenken" konterte er während er wieder aufstand. Wieder wollte ich auf ihn los stürmen, doch Dean hielt mich immer noch fest.
"Ich hab ihn gesehen!... in der Lagerhalle! Er hat die Liste durchsickern lassen!" Wütend sah er mich an.
"Du hast keine Beweise!"
"Aber es ist war!" verzweifelt sah ich zu Dean.
"Du glaubst mir doch, oder?"
"Ich würde gerne aber ohne Beweise kann auch ich nichts machen" erklärte er enttäuscht, Nelson lachte wieder.
"Eine schwere Anschuldigung und Angriff auf einen Polizeibeamten. Das Sieht nicht gut aus für dich" Ich bekam Angst. Was habe ich nur getan? Warum griff ich ihn ohne Handfeste beweise an und das mitten in einem Polizeirevier? Panisch sah ich zu Dean, der mich immer noch an den Armen hielt.
"Du hättest in der Klapse bleiben sollen du Verrückte!" fuhr er mich an, Dean's griff wurde immer fester und ich erkannte das Nelson gerade einen schweren Fehler gemacht hat.
"Woher weißt du das!?" Der Siegessichere Blick von Nelson verwandelte sich schlagartig in entsetzen.
"Ich habe noch nichts über die Psychiatrie in meinen Berichten stehen, also raus mit der Sprache! Wo her weißt du davon!?" Dean wurde lauter und zog mich immer mehr hinter sich, auch sein Chef sah jetzt wütend zu Nelson und nicht mehr zu mir, jetzt erkannten sie endlich sein wahres Gesicht...

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