Kapitel 93

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Mein Hals war trocken, während meine Handflächen schwitzen. Wieder musste ich in einem Muffigen Verhörraum sitzen und dieses mal auch noch mit Lissi auf engstem Raum. Ungeduldig wartete ich darauf das Lissi zur Tür rein kam. Ich tippelte nervös mit dem Fuß auf der Stelle und blickte in den Spiegel der an der Wand gegenüber von mir hing. Ich fragte mich wer wohl dahinter Stand und mich beobachtete. Mehrere Minuten vergingen bis Lissi endlich herein kam. Auf der Stelle hörte ich auf mit dem Fuß zu tippeln und fesselte sie mit meinem Blick. Kurz sah sie sich in dem Raum um, es kam mir vor als sah sie sich die Überwachungskameras ganz genau an. Ich dachte mir nichts dabei und vermutete das sie nur nachsah ob sie an waren, doch dann machte sie etwas merkwürdiges. Sie schloss die Tür von innen ab bevor sie sich auf den Tisch zu bewegte. Das Kleid das sie unter ihrem Mantel trug war meiner Meinung nach etwas zu kurz.

 Das Kleid das sie unter ihrem Mantel trug war meiner Meinung nach etwas zu kurz

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Etwas verwirrt beobachtete ich sie. Was hatte sie nur davon uns beide hier einzusperren? Unter ihrem Arm hatte sie wie nicht anders zu erwarten war eine Akte, die sie vor sich auf den Tisch legte und aufklappte. Ich war müde und am Ende meiner Kräfte, ich hatte keine Lust mich mit ihr auseinander setzen zu müssen und ich hatte keine Energie mehr über jedes Wort nachzudenken das ich sagte, eine Sache die mir eventuell noch zum Verhängnis werden konnte, auch wenn ich wusste das ich Unschuldig und nur eine Zeugin war.

Wie in den meisten Verhören sagte sie zunächst nichts und legte mir nur ein paar Tatortfotos vor die Nase.
"Was lösen diese Bilder in dir aus?" fragte sie monoton. Ich musterte die Bilder genau, es waren Unterschiedliche Tatorte und bei allen war ich anwesend, nur ein Foto sagte mir nichts.
"Schuldgefühle, Angst, Sorge. Was genau willst du von mir hören?" Sie lehnte sich nach vorne.
"Vergreif dich nicht ihm Ton klar"
"Du zuerst" konterte ich so schnell das ich es kaum realisierte. Das kann ja was werden. Mit einem Verkrampftem Gesichtsausdruck lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Kannst du die Tatorte zuordnen?" fragte sie gleichgültig.
"Natürlich, ich sehe diese Bilder jeden verdammten Tag in meinem Kopf. Sie spielen sich immer wieder wie eine Diashow ab, dafür brauche ich keine Fotos" erklärte ich so ruhig wie nur irgendwie möglich, dann sah ich zu dem einem Bild das mir nichts sagte.
"Nur das Bild sagt mir nichts" Sie folgte meinem Blick.
"Das Massaker bei den 20 Polizisten deinetwegen getötet wurden" ein kurzer Schock durchfuhr mich. Das Bild sagte mir deshalb nichts, weil ich zu dem Zeitpunkt schon auf dem Weg ins Krankenhaus war.
"Diese Männer und Frauen sind gestorben um deinen Misst wieder in Ordnung zu bringen"
"Denkst du das weiß ich nicht? Das muss ich mir von dir nicht anhören" maulte ich sie gereizt an. Ihr Gesicht verfinsterte sich immer mehr.
"Was genau willst du eigentlich von mir? Dean hat dir doch gesagt das eine Befragung nicht mehr Notwendig ist" fragte ich nun.
"Ich stelle hier die Fragen"
"Ach ja? Bis jetzt hab ich noch keine Ordentliche Frage von dir gehört" konterte ich nun lauter. Ich hörte ein leises kaum hörbares Klicken das ich nicht zuordnen konnte und Lissi fing plötzlich an zu lachen.

Perplex und verwirrt sah ich sie an.
"Was ist hier los?"
"Du hältst dich wohl für ganz schlau was? Aber das bist du nicht. Das ist jetzt mein Fall und ich werde Beweisen das du hinter der ganzen Sache steckst. Mich kannst du nicht verarschen" drohte sie.
"Was? Ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun" verteidigte ich mich.
"Andrej ist dein Bruder und das ist für mich schon Beweis genug das du mit ihm unter einer Decke steckst"
"Dann bist du dümmer als du aussiehst! Ich wusste nicht das er mein Bruder ist bis Leo das herausgefunden hat. Das wüsstest du wenn du die Akte gelesen hättest" konterte ich wieder Reflexartig, dann hörte ich wie jemand an der verschlossenen Tür rüttelte, aber Lissi ignorierte das einfach.
"Ich kann verstehen warum du so gehandelt hast. Du hast Dean verführt damit er dir das ganze durchgehen lassen kann. Das war echt clever aber damit ist jetzt Schluss. Schluss mit den Spielchen, du kannst aufhören das Schüchterne kleine Opfer zu spielen" Sie lehnte sich so nah in meine Richtung wie sie nur konnte und sie starrte mir ohne zu blinzeln direkt in die Augen.
"Das einzige was von deiner Geschichte Stimmt ist das du Einsam bist und davor hast du Angst. Du hast Angst verlassen zu werden, allein gelassen zu werden. Etwas was dir immer wieder widerfährt. Alle verlassen dich und niemand bleibt" geschockt sah ich sie an. Ganz falsch lag sie nicht damit, aber das würde ich ihr gegenüber sicher nicht zugeben, also versuchte ich sie wieder von ihrem hohen Ross runter zu holen.
"Sag mal, hat man dich als Kind zu oft vom Wickeltisch fallen lassen? Was ist denn bei dir kaputt?" Entwaffnet über meinen Konter sah sie mich an und genau in dem Moment wurde die Tür aufgebrochen und Dean kam in den Raum gestürmt.

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