Kapitel 94

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Dean bestand darauf mich nach Hause zu bringen aber ich wollte nicht das er mit in meine Wohnung kam. Er sollte nicht sehen wie sehr ich tatsächlich gelitten hatte. Keine Ahnung wie ich es geschafft habe ihn zu überzeugen mich nach der ganzen Sache alleine zu lassen, aber ich stand letztendlich alleine in meiner Wohnung und sah mich beschämt um. Geschlagene Zehn Minuten stand ich da und starrte meine unordentliche und mit Vorhängen abgedunkelte Wohnung an, bis mich plötzlich der zwang packte hier Ordnung zu schaffen. Ich riss mit einem ruck die Vorhänge auf und ließ frische Luft rein, dann fing ich an das Geschirr aufzuräumen und die Wäsche zu sortieren die auf dem Boden lag. Als ich dann mit Aufräumen fertig war, machte ich mit dem Putzen weiter. Den ganzen Tag war ich damit beschäftigt und es half mir mich abzulenken und meinem Kopf nicht die Möglichkeit zum Nachdenken zu geben.

Draußen war es schon Dunkel, als ich gerade meine restlichen Putzutensilien aufräumte und mich dann erschöpft auf mein Sofa fallen ließ. Vor mir auf dem Wohnzimmertisch lag noch immer das verpackte Handy das ich nicht angefasst hatte seit man es mir geliefert hat. Noch einmal ließ ich meinen Blick durch die Wohnung streifen und war zufrieden. Wenigstens für einen kurzen Moment fühlte es sich an, als hätte ich wieder die Kontrolle über mein Leben zurück. Also griff ich nach der Verpackung und richtete endlich mein Handy ein. Ian war der erste der darauf reagierte:

Ian: "Na endlich! Ich hatte schon Angst ich müsse vorbeikommen und dir das Handy einrichten XD"

Kadlin: "Sehr witzig Ian. Ich hatte eben viel zu tun"

Ian: "Ich mach nur Spaß. Wie geht es dir?"

Kadlin: "Besser Danke"

Ian: "Weißt du wann du wieder Arbeiten kommen kannst? Der Chef macht druck und wir haben bald keine Leute mehr"

Kadlin: "Wahrscheinlich erst nach den Verhandlungen, das kann noch dauern. Tut mir leid"

Ian: "Ist schon gut, kannst du ja nichts dafür. Ich freu mich das es dir besser geht. Man sieht sich"

Danach schrieb ich auch noch kurz mit Abby und Nora, aber aus irgendeinem Grund traute ich mich nicht Leo und Dean anzuschreiben. Da Abby aber bei Leo wohnte, dauerte es nicht lange bis ich eine Nachricht von ihm bekam:

Leo: "Hey Sonnenschein, ich hörte das du wieder erreichbar bist, das freut mich"

Kadlin: "Ja hat etwas gedauert"

Leo: "Bald geht die Verhandlung weiter. Denkst du das du bereit dafür bist?"

Kadlin: "Kann man für so etwas überhaupt bereit sein? Aber ja, ich schaffe das schon"

Leo: "Da hast du wohl Recht aber ich sage dir Bescheid sobald ich ein Datum habe"

Kadlin: "Danke"

Dann legte ich das Handy wieder weg und machte mich Bettfertig, da ich kaum noch die Augen offen halten konnte. Ich war so erschöpft, das ich sofort einschlief, ohne das mich Sinnlose Gedanken plagten.

2 Monate Später

Obwohl unser Fall so extrem wichtig war, zog sich die Terminvergabe noch zwei Monate. Andrej saß während der gesamten Zeit in Untersuchungshaft. Nervös stand ich vor dem Spiegel in meinem Badezimmer und rückte meinen dunkelblauen Blazer zurecht den ich über einer Weißen Bluse trug. Dazu hatte ich eine einfache Schwarze Jeans und Schuhe mit Absätzen an. Meine Haare hatte ich zu lockeren Korkenzieher Locken gestylt. Unsicher sah ich in den Spiegel und hoffte das mein Makeup dezent genug war, dann klingelte es an der Tür und ich zuckte zusammen. An der Tür stand Dean der einen einfachen schwarzen Anzug mit Krawatte trug. Er war hier um mich für die Verhandlung abzuholen. Noch einmal Atmete ich tief durch, dann griff ich nach meiner Handtasche, schloss meine Tür ab und ging zu ihm. Als ich die Tür öffnete starrte mich Dean perplex an.
"Was ist?" Ich sah an mir runter.
"Ist es unpassend? Oder zu viel?" er lachte.
"Es ist perfekt" auch ich lächelte und griff nach seiner Hand die er mir entgegen streckte. Zusammen fuhren wir schweigend und nachdenklich zur Verhandlung.

Fight for the TruthWhere stories live. Discover now