Kapitel 81

54 3 0
                                    

Kadlin's Perspektive

Ich kam mir so dumm vor. Zwischen den letzten Freunden die ich noch hatte hin und her geschoben zu werden, weil keiner damit rechnete das ich alleine zurecht kam. Nervös saß ich bei Leo auf dem Sofa und sah zu Boden, ich schämte mich für mein Verhalten in letzter Zeit und ja, ich erkannte mich selbst kaum wieder und ich hasste mich selbst dafür. Leo kam mit einem Glas Wasser zu mir und reichte es mir.
"Hier" sagte er, ich griff nach dem Glas und er setzte sich neben mich. Meine Hand fing wieder an zu zittern, das konnte ich an den Kreisförmigen Wellen sehen die das Wasser in dem Glas schlug.
"Willst du darüber reden was gestern passiert ist?" fragte Leo etwas fordernd, doch ich schüttelte nur den Kopf. Alle wollten immer nur reden, aber ich wollte nicht mehr reden, sondern einfach nur in ruhe gelassen werden. Ich spürte die Anspannung die von ihm ausging.
"Kadlin" oh nein, mein voller Name. Jetzt wird es ernst.
"Gerade weil du nicht darüber redest, passieren solche Sachen mit dir"
"Was hat dir Ian erzählt?" war das einzige was ich dazu sagen konnte.
"Das du deine Kollegen anschreist und heulend in leeren Zimmern zusammenbrichst. Die Sache mit dem Strafverteidiger und Andrej würde ich da auch gern mit auf die Liste Schreiben" ich sah wieder auf den Boden.
"Wir machen uns doch nur sorgen um dich" dieser Satz löste in mir wieder dieses Gefühl aus, dieses Gefühl eine last zu sein.
"Das müsst ihr nicht, ich komme alleine klar" sagte ich unsicher, dann drückte ich Leo das Glas Wasser in die Hand und lief zur Tür um zu verschwinden.

Weit kam ich jedoch nicht, Leo packte mich und warf mich wie Abby damals einfach über seine Schulter.
"Leo! Was soll das!? Lass mich sofort runter!" schimpfte ich los. Ich dachte das er mich zurück in's Wohnzimmer brachte, doch er trug mich nach draußen.
"Warum lasst ihr mich nicht einfach in ruhe!"
"Du kannst schreien, zappeln und schimpfen so viel du willst. Du bleibst hier" kam es trocken von Leo der einfach weiter Richtung Garten lief. Ich sah ein das ich keine Chance gegen ihn hatte und hörte auf mich gegen seinen griff zu währen.
"Wiege ich eigentlich irgendwas für dich?" fragte ich genervt, Leo lachte.
"Nicht wirklich" Er setzte mich endlich ab, aber die Fragen blieben.
"Was willst du mit dem ganzen Holz?" ohne mir zu Antworten, lief Leo zu seinem Werkzeug.
"Du willst nicht mit mir reden? Soll mir Recht sein, ich dringe aus irgendeinem Grund eh nicht zu dir durch" murmelte Leo enttäuscht vor sich hin, was wieder Schuldgefühle in mir auslöste, dabei wollte ich ihn einfach nicht zusätzlich mit meinem Misst belästigen, wenn er sich schon um Abby sorgte und noch mit eigenen Dämonen zu Kämpfen hatte. Mit einem etwas großem Hammer kam er auf mich zu und reichte ihn mir.
"Aber mit diesem Pulverfass auf dem du da sitzt, lasse ich dich bestimmt nicht weiter herumlaufen" fügte er noch hinzu und drückte mir den Hammer in die Hand.

Verwirrt sah ich erst den Hammer in meiner Hand an und dann den Systemlosen Holzhaufen neben mir.
"Ähm... und was soll ich deiner Meinung nach gegen das Pulverfass tun?"
"Na du hilfst mir. Manche Bretter sind zu lang um sie alleine zu tragen, selbst für mich" antwortete Leo trocken.
"Und was soll das hier werden wenn es fertig ist?" Leo stand zwischen den Zahlreichen Brettern und Pflöcken, er zeigte zu seiner Werkzeugkiste.
"Da drüben liegt der Plan" neugierig sah ich nach. Skeptisch sah ich mir die Baupläne an.
"Du baust einen Stall?"
"Ja... Abby ist mit Tieren aufgewachsen und jetzt muss sie in einem Haus leben in dem außer ihr nur ein über führsorglicher Typ ohne Tiere wohnt" erklärte er angestrengt, in seiner Stimme hörte ich auch einen hauch Verzweiflung, also spielte ich sein spiel mit.
"Und was soll in dem Stall wohnen?"
"Ihre Eltern haben mir gesagt das sie sich schon immer Schafe gewünscht hat"
"Da hast du dir aber nicht gerade wenig vorgenommen Leo" er hörte auf das Holz zu sortieren und sah mich an.
"Wenn es sie auch nur für eine Sekunde Glücklich macht, war es die Arbeit wert" sagte er ehrlich und machte weiter. Nachdem er das gesagt hat, konnte ich eigentlich schon gar nicht mehr nein sagen.
"Na schön, ich helfe wo ich kann" gab ich mich geschlagen und fing an ihm beim Sortieren zu helfen.

Fight for the TruthDonde viven las historias. Descúbrelo ahora