Kapitel 91

52 3 0
                                    

Kadlin's Perspektive

~Jetzt~

Aufmerksam hörte ich Abby zu, kein einziges mal wagte ich es sie zu Unterbrechen. Schuldgefühle stiegen in mir auf, da ich nicht für sie da sein konnte und sie das alles fast alleine aushalten musste.
"Kad? Ist alles in Ordnung? Du bist so still" fragte sie als sie mit Erzählen fertig war.
"Es tut mir leid Abby" verwirrt sah sie mich an.
"Was tut dir leid?"
"Das ich nicht da war. Ich habe gesehen das du mich angerufen hast... ich wollte dich sofort zurück rufen, aber... dann haben Polizisten meine Wohnung gestürmt und mich nach Irland geschleift. Mein Handy haben sie mir auch weggenommen" erklärte ich traurig, Abby nahm meine Hand.
"Das ist nicht deine Schuld Kad. Ja ich war wütend auf dich aber nur weil ich nicht alle Infos hatte. Leo hat mir nichts von dem Zeugenschutz erzählen dürfen. Er sagte mir nur das ich mir keine Sorgen machen muss und das ihr in Sicherheit seit"
"Aber nicht sehr lange" gab ich zu.
"Was ist in Irland passiert Kad?" fragte sie und ich erzählte ihr davon. Von unserem Haus, das wir ein Ehepaar spielten und neue Jobs annehmen mussten. Ich erzählte von Kate mit der ich mich angefreundet hatte und die dann von Andrej's Männern getötet wurde und ich erzählte von dem Kampf an der Klippe, wo ich wieder für den Tod zweier Menschen verantwortlich wurde.

Abby schwieg kurz.
"Das muss schrecklich gewesen sein" stellte sie fest, ich nickte.
"Und dann auch noch Lissi" fügte sie verbissen hinzu.
"Sie hat alles kaputt gemacht" sagte ich leise und mehr zu mir selbst.
"Das glaube ich nicht Kad... Dean liebt dich und das sieht jeder, nur du wieder nicht. Ich glaube nicht das er willentlich etwas eingehen würde, das dazu führen könnte, dich für immer zu verlieren" jetzt sah ich wieder zu ihr auf, sie lächelte mich an. Hatte sie recht? War ich die Blinde und nicht Dean? Frustriert atmete ich aus und fuhr mir mit meinen Händen durch mein Gesicht.
"Weißt du... ich bin mittlerweile einfach so kaputt, dass ich... alles was mich glücklich macht irgendwie verdächtig finde" gestand ich und der griff von Abby um meiner Hand wurde fester.

Wieder verlor ich mich in meinen Gedanken. Ich dachte über das nach was Abby erzählt hat und bei einigen kleinen Details kamen mir wieder Tränen in die Augen.
"Das muss schön sein" fing ich nachdenklich an.
"Was meinst du?" fragte Abby verwirrt nach, ich sah wieder zu ihr auf.
"Eltern zu haben die immer hinter einem stehen und einen nicht verurteilen"
"Kad, ich bin mir sicher das deine Eltern dich genauso lieb haben. Sie können es nur nicht so zeigen wie andere" Ich sah zum Fenster rüber wo ich den Blauen Himmel sehen konnte.
"Na ja... mein Vater ist Tod... und meine Mutter... hat sich seit dem nicht mehr bei mir gemeldet.... als ich im Krankenhaus lag hat man versucht sie zu erreichen aber nichts... ich bin ihr egal, das war ich schon immer und jetzt weiß ich auch warum. Sie war nie meine Mutter, nur die Frau die mich aufgezogen hat und das hat sie mich auch spüren lassen, nur habe ich das nie gesehen"
"Hast du versucht sie zur rede zu stellen?" fragte sie nur, ich war verwirrt darüber, dass sie mir diese Gedanken nicht ausreden wollte.
"Nein, ich hatte noch nicht die Gelegenheit dazu. Aber sobald die Verhandlungen vorbei sind werde ich meine Leibliche Mutter suchen gehen... sofern sie noch lebt"
"Ich werde dir Helfen. Versprochen" sagte Abby und ich konnte auch endlich wieder lächeln.

Wir saßen noch eine Weile zusammen und sprachen miteinander. Das Hauptthema war, was für eine fürchterliche Person Leo's Schwester Lissi war und ich erzählte Abby von meinen Begegnungen mit ihr.
"Diese Frau ist einfach Ekelhaft" maulte sie daraufhin.
"Und so schnell werden wir sie bestimmt nicht mehr los"
"Nein, du nicht weil du was mit dem Typen hattest auf den sie ganz offensichtlich abfährt und ich erst recht nicht, weil ich mit ihrem Bruder zusammen bin"
"Und du sie auch noch zur Tante machst" scherzte ich, daraufhin bekam ich einen Tritt gegen mein Schienbein.
"Aua, kein Grund gleich gewalttätig zu werden"
"Halt die Klappe Kad, ich lass die Verrückte nicht mal in die nähe von meinem Baby. Blutsverwandtschaft hin oder her" lachte sie, auch ich lachte.
"Warum können unsere Freunde keine normale Familie oder Vergangenheit haben" in dem Moment als Abby das sagte viel mir plötzlich etwas ein.
"Oh nein... Lilly! Ich war seit über einem halben Jahr nicht mehr bei ihr... Sie wird mich jetzt sicher auch hassen"
"Entspann dich Kad. Leo hat es zwar nicht geschafft sie zu besuchen aber ich habe mal mitbekommen das er mit ihrer Ärztin Telefoniert hat. Sie weiß Bescheid das ihr nicht kommen konntet" Erleichtert Atmete ich aus.
"Na wenigstens etwas. Ich werde dennoch morgen früh gleich zu ihr fahren"
"Das wird sie sicher freuen" sagte Abby, dann half sie mir noch meine Küche wieder auf Vordermann zu bringen.

Fight for the TruthNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ