Kapitel 13

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Dean hielt mir immer noch sein Handy hin, zögerlich griff ich danach und nahm es an mich. Abby's Nummer war schon gewählt und ich drückte den Bottom um Sie anzurufen. Es dauerte eine Weile bis Sie abnahm.
"Hallo?" fragte sie.
"Abby... ich bin's Kad" antwortete ich und versuchte die Verzweiflung in meiner Stimme zu Unterdrücken.
"Kad!? Geht es dir gut!? Ich habe mir Sorgen gemacht"
"Ja alles in Ordnung" log ich und sah dabei zu Dean.
"Sag mal... hast du gesehen wie ich meinen Rucksack weggeschmissen habe? Da war mein Geldbeutel drin" fragte ich gleich weiter.
"Keine Sorge ich habe deine Tasche im Auto, ich bringe sie dir morgen mit in die Schule. Du kommst doch oder?"
"Klar, ich komme. Danke. Bis morgen" Ich legte auf und gab Dean sein Handy wieder.
"Was?" fragte ich als ich seinen Blick sah.
"Du willst morgen zur Schule gehen?"
"Ja, wegen einer kleinen Prellung lässt mein Vater mich sicher nicht zu Hause" konterte ich und lief einfach los.

Er folgte mir.
"Warte! Ich fahr dich jetzt nach Hause"
"Das geht nicht! Versteh das doch..." Wieder kämpfte ich gegen die Tränen.
"Ich werde dich nicht in dem Zustand alleine mit dem Bus nach Hause schicken" Ich hatte einfach keine Kraft mehr um mich weiter gegen seinen Sturkopf zu währen, also ließ ich zu das er mich Heim fuhr und ließ das Chaos seinen Lauf nehmen.

Gegen mein Flehen, hielt Dean vor unserem Haus und natürlich standen meine Eltern gerade draußen und führten bereits eine Hitzige Diskussion. Als sie mich und Dean aussteigen sahen kamen sie gleich auf uns zu gelaufen. Der Blick meines Vaters sprach bände.
"Sie schon wieder! Was haben Sie mit meiner Tochter gemacht!?" fuhr er ihn an, dann sah er zu mir und sprach weiter ohne Dean antworten zu lassen.
"Wo warst du gestern?"
"Bei Abby" antwortete ich knapp, jetzt wandte er sich Dean zu und zerrte mich an der Schulter ein Stück hinter sich, er Berührte dabei meinen Blauen Fleck.
"Aua!" schrie ich Reflexartig auf, Dean wollte zu mir, doch mein Vater zeigte mit dem Finger auf ihn und hielt ihn davon ab.
"Halten Sie sich von ihr fern" eingeschüchtert sah ich zu Dean, der meinen Vater mit Emotionsloser Miene direkt in die Augen sah. Diese Seite von Dean machte mir tatsächlich Angst.
"Ein bisschen Spät um sich für ihre Tochter einzusetzen, finden Sie nicht?" Dean klang wieder so bedrohlich wie im Revier, als er diesen Satz zu meinem Vater sagte, lief es mir Eiskalt den Rücken hinunter. Mein Vater packte ihn am Kragen, Dean's Miene veränderte sich dabei kein bisschen. Meine starre Löste sich und ich ging dazwischen bevor mein Vater wieder etwas sage konnte das Dean reizen konnte.
"Das reicht, lass ihn los" schimpfte ich, mein Vater ließ ihn los und lief dann wütend zum Haus. Kurz sah ich Verängstigt und Fassungslos zu Dean, als er bemerkte was sein Auftreten in mir ausgelöst hat, wurde sein Blick wieder weicher und Schuldbewusster. Er wollte gerade auf mich zu gehen als ich mich umdrehte und auch ins Haus lief. Die Atmosphäre zu Hause war grauenhaft, ich verkroch mich in meinem Zimmer und da ich keine Musik hören konnte, weil mein Handy kaputt war, war ich dazu gezwungen mir den Streit meiner Eltern mit anzuhören. Als sie endlich aufhörten zu schreien überwältigten mich die Tränen wieder und ich weinte mich in den Schlaf.

Am nächsten morgen ging ich zu meinem Vater.
"Papa?" fragte ich unsicher, er sah mich nur finster an.
"Kannst du mich zur Schule fahren?"
"Muss das sein? Nimm den Bus" maulte er.
"Ich hab meine Sachen noch in der Schule, auch meine Busfahrkarte" erklärte ich leise.
"Meinet wegen" sagte er und fuhr mich schweigend zur Schule.

Der Schock des gestrigen Tages spürte ich immer noch in den Knochen und mein Körper zitterte als ich ausstieg. Auf dem Weg zum Haupteingang kam mir Abby schon mit meiner Schultasche entgegen.
"Hey Kad... sag mal... was hast du da eigentlich drin?... Ziegelsteine?" fragte Sie angestrengt und stellte dann meine Tasche vor mich hin, kurz musste ich lächeln.
"Du weißt doch wie vergesslich ich bin, darum hab ich immer alles dabei" erklärte ich, Sie schüttelte lachend den Kopf und wir gingen zusammen ins Klassenzimmer. Ich spürte die neugierigen Blicke von Abby und Nora den gesamten Unterricht über auf mir. Da Sie gesehen hatten was die Polizisten abgezogen hatten, konnte ich ihnen das nicht lange verheimlichen. In der ersten Pause erzählte ich ihnen die Kurzfassung.
"Nah wenigstens hat Dean überhaupt was gemacht" beschwerte sich Abby gleich.
"Er wusste doch nichts davon" versuchte ich ihn zu verteidigen doch das war ihr egal.
"Geht es dir denn soweit gut?" fragte Nora besorgt, von meinen Verletzungen sagte ich nichts. Als die Pause vorbei war, verschwand ich schnell auf der Toilette um eine Schmerztablette zu schlucken, weil mein Bein wieder schmerzte. Ich bemerkte nicht wie Nora kurz nach mir reinkam, Sie sah gerade wie ich die Tablette runterschluckte.
"Was war das? Geht es dir wirklich gut?" ich setzte ein Falsches Lächeln auf.
"Ja... hab nur Kopfschmerzen, alles gut" log ich und für eine weile schien Sie das zu besänftigen.

In der Mittagspause holten wir uns etwas zu essen, da Monatswechsel war, hatte ich endlich wieder etwas Geld und konnte mir auch etwas holen. Zurück in der Aula aßen wir schweigend und ich versuchte immer das Thema zu wechseln wenn Abby und Nora mit dem gestrigen Tag anfingen.
"Was glaubt ihr was wir heute Kochen?" fragte Kelly plötzlich in die Runde und mir blieb kurz das Herz stehen. Misst! Wir hatten heute Kochunterricht! Für diesen Unterricht mussten wir uns komplett Weiß umziehen und das in einer offenen Umkleide, wo ich meine Blauen Flecken nicht verstecken konnte.

Alle liefen in die Umkleide während ich zögernd davor stehen blieb. Abby sah zu mir nach draußen.
"Was stehst du da so herum? Komm schon rein" forderte Sie mich auf.
"Ich warte lieber bis ihr fertig seit"
"Was ist denn auf einmal los mit dir? Dich hat es doch schon lange nicht mehr gestört dich hier umzuziehen, jetzt komm schon" sagte Sie ungeduldig und zog mich am Arm in die Umkleide, zum Glück an meinem nicht verletztem Arm. Die meisten waren schon fertig und verließen die Umkleide, als ich gerade meinen Spinnt aufschloss und meine Kochsachen rausholte. Abby und Nora warteten auf mich und ließen sich nicht dazu überreden schon mal voraus zu gehen. Verdammt! ich hatte keine Wahl und zog mein Graues Shirt aus.
"Was zum Teufel!?" schrie mich Abby fast an als Sie meine Blauen Flecken sah.
"War das der Polizist?" kam es etwas Ruhiger von Nora, ich nickte nur.
"Warte mal... Vorhin auf der Toilette... Die Tablette war nicht gegen Kopfschmerzen oder? Du hast mich angelogen!" warf mir Nora vor, ich wich ihrem Blick aus und schüttelte den Kopf.
"Was verheimlichst du uns sonst noch?!" fuhr mich Abby an, als ich mein Weißes Oberteil gerade anzog. Ich Atmete noch mal tief durch und zog die Hose aus, da wir auch eine Weiße Hose tragen mussten.
"Ach du Scheiße!" sagten beide gleichzeitig.
"Das sieht schlimmer aus als es ist. Ich bekomme sehr schnell Blaue Flecken" verteidigte ich mich.
"Was ist da passiert?" fragte Abby weiter.
"Der alte Cop hat mich mit seinem Auto gestreift, ist nur eine kleine Prellung nichts weiter" erklärte ich und zog die Weiße Hose und die Ebenfalls Weißen Schuhe an.
"Du verarscht uns oder?" Nora war völlig fassungslos. Kurz sah ich zur Uhr rauf.
"Wir kommen noch zu Spät" lenkte ich ab und ging an ihnen vorbei in den Unterricht.

Den Restlichen Unterricht versuchte ich dem Fragenhagel von Abby und Nora auszuweichen, beide waren außer sich und Abby war vor allem auf Dean sauer. Als wir dann zusammen die Schule verlassen wollten und Dean zusammen mit Leo an einem Auto warteten, war Abby nicht mehr aufzuhalten und stürmte über die Straße auf sie zu.
"Was versteht ihr zwei eigentlich unter Aufpassen!?" schrie Sie die beiden an noch bevor Sie bei ihnen angekommen war. Ich folgte ihr so schnell ich konnte, Dean und Leo sahen Sie perplex an.
"Du hast es ihr erzählt?" fragte Dean mich Vorwurfsvoll.
"Wir hatten Kochunterricht, wie hätte ich das vor ihr geheim halten sollen?" konterte ich.
"Hey! Tut nicht so als dürfte ich von der ganzen Sache nichts wissen. Schließlich bin ich auch von diesen Scheißkerl verfolgt worden!" schrie Abby wütend weiter.
"Ich bin mir sicher das er dir nichts getan hätte" kam es ruhig aber angespannt von Leo.
"Ach und das macht es besser?!"
"Was ist eigentlich dein Problem?" fragte Leo jetzt ernster. Abby lief auf ihn zu und stieß mit dem Zeigefinger gegen seine Brust.
"Was mein scheiß Problem ist!? Du bist mein scheiß Problem!? Typen wie ihr, die sagen das sie mein Freundin beschützen und dann einen scheiß tun. Das ist mein Scheiß Problem!" Ich, Dean und auch Leo starrten Sie Sprachlos an, dann umfasste ich ihre Schulter und zog Sie von Leo weg.
"Beruhig dich mal Abby, die zwei haben mir geholfen, du musst sie nicht gleich angreifen"
"Das kann ich selbst entscheiden... ich warte bei Nora" sagte Sie Wütend und sah dann noch mal zu Leo.
"Ich behalte euch im Auge" drohte Sie ihm noch bevor Sie ging. Verwirrt sah ich ihr noch nach und stellte mich dann vor Dean und Leo.
"Tut mir wirklich leid... keine Ahnung was in Sie gefahren ist" entschuldigte ich mich bei ihnen.
"Schon gut... Sie macht sich eben Sorgen um dich" sagte Leo ruhig, was mich nach Abby's Aktion gerade etwas verwunderte.
"Was macht ihr zwei überhaupt hier? Ihr habt doch sicher wichtigeres zu tun als für mich den Babysitter zu spielen" lenkte ich ab und sah nun zu Dean.
"Wir wollten wissen ob es dir auch gut geht und..." Er brach ab und kramte etwas aus seiner Tasche.
"... Dir das geben" Er reichte mir ein Handy.
"Was? Das kann ich nicht annehmen" wehrte ich ab.
"Nimm es einfach, damit ich dich erreichen kann oder du mich anrufen kannst... Bitte" Dean wirkte immer noch niedergeschlagen, der gestrige Tag hing auch ihm noch nach, also nahm ich das Handy und als ich danach griff berührten sich unsere Hände für einen kleinen Moment, was ein eigenartiges kribbeln auslöste. Jetzt blickte ich wieder beide an und beide sahen nervös aus.
"Was ist sonst noch?" fragte ich auffordernd. Dean und Leo tauschten besorgte Blicke, dann sahen sie wieder zu mir.
"Heute morgen wurde wieder eine Leiche gefunden"...

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