Kapitel 105

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Ich musste an die frische Luft und verließ das Haus. Ich lief einen kleinen Weg entlang der vom Haus weg führte. Dann blieb ich stehen und drehte mich um, ich sah mir das Haus genauer an. Es ist im Italienischen Baustil errichtet worden und war aus unverputztem Stein gebaut. Besonders groß war es nicht und auf einer Seite hatte es einen Balkon mit Holzgeländer an dem Rosen hinaufwuchsen. Sie nahmen auch einen Teil des Fassade mit ein. Der Innenhof war mit einer Steinmauer umrundet und war somit ein wenig vor neugierigen Blicken geschützt. Eine Seite war mit verschiedensten Blumen bepflanzt die wunderbar blühten.

Ich folgte dem Weg weiter. Er endete an einem großem Weinberg. Reife Trauben hingen an den Reben. Sicher platzten wir mitten in die Lese rein. Ich ging zu einer der Rebe und versuchte die Trauben, sie waren saftig und süß. Gedankenverloren lief ich ein wenig umher. Warum habe ich nie nach seiner Familie gefragt? Warum hat er nie von sich aus etwas erzählt? Ich kannte die Probleme mit der Übergabe eines solchen Guts. Das gleiche wäre bei uns auch der Fall gewesen, wenn mein Vater nicht verkauft hätte. Trauer breitete sich in mir aus. Ich bin mit Tieren aufgewachsen und mit der körperlichen Arbeit die damit zusammen hing und das fehlte mir. Meine zwei Schafe federten das zum Glück ein wenig ab.

Es ging langsam auf den Abend zu.
"Da bist du ja!" riss mich Leo aus meinen Gedanken. Erschrocken drehte ich mich zu ihm um.
"Was ist los, kleine" Kam es sofort besorgt von ihm.
"Wieso hast du mir nie was erzählt? Ich bekomme es immer wie ein Schlag ab. Damals mit Lissi und deiner Ex-Vorlobten und jetzt das Verhältnis mit deinem Vater"
"Ich hab gesehen wie es dir ging und das du immer so viel um die Ohren hattest und so viele Probleme auf einmal die du versucht hast zu lösen, da wollte ich nicht noch mehr schaffen"
"Aber wir sind doch Partner! Da löst man so was gemeinsam und nicht jeder für sich! Du warst auch immer für mich da wenn ich was hatte. Warum darf ich es nicht für dich sein?" schrie ich ihn fast schon an.
"Ich wollte dich beschützen"
"Das hat ja viel gebracht wenn man die jetzige Situation sieht. Dein Vater hasst mich!"
"Jetzt übertreibst du. Er kann es einfach nicht so gut zeigen wenn er jemand mag" Ich sagte nichts mehr dazu. Gemeinsam gingen wir wieder zurück.
"Wo ist Emilia?"
"Meine Mutter wollte sie mal. Ich hoffe das ist in Ordnung"
"Alles gut" nuschelte ich vor mich ihn.

Wir kamen in einen Raum. Es saßen seine Mutter, sein Vater und eine noch etwas ältere Frau dort. Sie hatte Emilia auf dem Schoß. Ich spannte mich ein wenig an, da ich sie bis jetzt noch niemand Fremden überlassen hatte.
"Nonna" kam es überglücklich von Leo. Soviel ich wusste hieß das Großmutter auf Italienisch. Meine Anspannung verflog sofort wieder.
"Du weist auch immer wie man uns überrascht Lelo. Aber du hast ein wunderbares Kind bekommen und ich sehe eine bildhübsche Freundin" Wendete sie sich an mich. Ich wurde rot und sah verlegend auf den Boden.
"Nonna das ist Abby. Abby das ist meine Nonna" Sie reichte mir ihre freie Hand, die ich sofort nahm.
"Nenn mich Camilla"
"Freut mich sehr"
"So jetzt essen wir mal was" unterbrach uns Bella. Kurz sah ich zu Antonio der mich nur finster musterte. Während dem essen sprach er kein Wort und sobald er fertig ist verließ er den Raum. Traurig sah ich ihm nach.
"Mach dir nicht so viel draus, der Holzkopf bekommt sich schon wieder ein" sagte Camilla lächelnd.

Nachdem Essen gingen wir früh ins Bett. Als ich endlich eingeschlafen bin wurde ich aus dem Bett gerissen, da jemand gegen die Türe hämmerte. Total überfordert sah ich auf die Uhr, es war erst sieben Uhr. Durch den Krach ist auch Emilia aufgewacht und fing an zu weinen.
"Alles gut" Versuchte ich sie zu beruhigen. Leo ist auch aufgewacht.
"Was war das bitte!?" fuhr ich ihn verärgert an.
"Das war mein Vater ich soll bei der Lese helfen" Kopfschüttelnd versuchte ich Emilia zu beruhigen. Leo stand auf und zog sich an.
"Ich komme mit" Sagte ich bestimmt.
"Sicher nicht! Die Arbeit ist zu hart für dich" Ich lache bitter auf.
"Ich hab nicht um deinen Erlaubnis gefragt" Genervt sah er mich an und verließ einfach das Zimmer. Wütend lief ich ihm mit Emilia auf dem Arm hinterher. Sie beruhigte sich einfach nicht.
"Ich komme mit, da gibt es keine Widerrede!" In der Küche blieben wir stehen. Bella und Camilla waren auch da und beobachteten die Situation.
"Und Emilia? Willst du sie auch mit auf den Weinberg nehmen?"
"Camilla kann auf sie aufpassen oder?" wendete ich mich an sie. Sie musste lachen und nickte, ich gab sie ihr.
"Ich geh mich jetzt umziehen" Sagte ich ernst und verließ den Raum.
"Sie ist so stur" Hörte ich ihn noch motzen.
"So wie du" Hörte ich seine Mutter noch belustigt sagen. Ich musste mir ein Lachen verkneifen.

Fight for the TruthWhere stories live. Discover now