Kapitel 106

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Kadlin's Perspektive

~Gegenwart~

Nachdem Abby erzählt hat und Nora mich auch mal den Ring ansehen ließ, saßen wir schweigend am Tisch. Bis ein schluchzen die Stille durchbrach. Langsam sahen ich und Abby zu Nora rüber.
"Nora... weinst du?" fragte ich skeptisch.
"Ich bin Schwanger! Und das war einfach so schön" schluchzte sie weiter. Ich strich ihr etwas Planlos über den Rücken, während Abby gleich ins Haus sprang um für Nora Taschentücher zu holen.
"Diese Heularttacken können echt nerven" sagte Abby als sie Nora die Taschentücher reichte.
"Danke" kam es nur von Nora.
"Wo sind Leo und Emilia?" lenkte ich nun vom Thema ab.
"Emilia ist noch bei meinen Eltern und Leo wollte mit Dean noch mal über den Fall sprechen und ihm sagen das es in Italien keine Spur von Lissi gab" erklärte sie, ich nickte nur und sah zu Nora die sich wider einigermaßen beruhigt hatte. Sie lehnte sich nach vorne.
"Und wer wird deine Trauzeugin?" fragte sie nun, was Abby dazu brachte sich anzuspannen.
"Also... bevor das hier in einem Streit endet, habe ich mir etwas überlegt"
"Ich bin ganz Ohr" sagte ich belustigt.
"Wie wäre es wenn jeder einmal Trauzeuge ist? Ich bei Kad, Nora bei mir und Kad bei Nora" schlug Abby etwas unsicher vor. Ich und Nora tauschten kurz Blicke und nickten dann.
"Also für mich geht das in Ordnung. Ich bin schließlich Emilias Patentante, dann ist es nur gerecht wenn Nora deine Trauzeugin wird" stimmte ich zu und dann gingen die Hochzeitsplanungen auch schon los, auch wenn es eine Zeitlang dauerte.

6 Monate später

Die Hochzeitsplanungen zogen sich lange hin und als Nora dann Hochschwanger war und sich nicht mehr so gut fortbewegen konnte, beschloss Abby die Geburt der Zwillinge noch abzuwarten, damit Nora an der Hochzeit auch als Trauzeugin teilnehmen konnte. Ich Arbeitete endlich wieder, auch wenn die Wiedereingliederung hart war, aber noch lange nicht so hart als der ganze Misst der in den letzten Jahren passiert ist. Kurz vor Feierabend saß ich nach einem harten Arbeitstag im Pausenraum und starrte auf die Uhr. Ich schrieb Dean das ich gleich nach Hause kam und versuchte nicht einzuschlafen. Ich und Dean führten endlich eine normale Beziehung und das schon seit ein paar Monaten, ohne das wieder irgendeine Katastrophe passierte. Aktuell suchten wir auch nach einer Wohnung in der wir zusammenziehen konnten, alles schien sich zum besseren zu wenden.

Müde wartete ich darauf das ich endlich nach Hause gehen konnte, doch kurz vor Ende meiner Schicht, als der Nachtdienst schon das Zimmer betreten hatte, hörte ich schon wie sich die Türen der Notaufnahme öffneten und eine schreiende Frau hineingebracht wurde. Sofort war ich hellwach und rannte nach draußen. Es war Nora die mit dem Krankenwagen und heftigen Wehen hergebracht wurde. Ian war bei ihr und hielt Kreidebleich ihre Hand. Ich griff nach dem Diensttelefon und rief im Kreißsaal an, die Nora sofort nach oben schickten. Ich und Ian fuhren sie zum Fahrstuhl, sie war schweißnass und krallte sich an Ian's Arm fest.
"Es ist zu früh!" schrie sie immer wieder.
"Nora, beruhig dich. Zwillinge kommen meistens früher" versuchte ich sie zu beruhigen als wir endlich im Fahrstuhl standen. Ich sah Ian an das er sich anstrengen musste, nicht mit zuschreien, da Nora seinen Arm noch immer fest im griff hatte.
"Die zwei haben es echt eilig" stellte ich besorgt fest, dann öffnete sich der Fahrstuhl. Besucher und Patienten standen mit geschockten Gesichtern da, als sich die Türen während einer weiteren Wehe öffneten.
"Aus dem Weg!" schrie ich. Alles sprangen auf die Seite und wir fuhren Nora in den Kreißsaal.

Völlig Erschöpft saß ich auf dem Boden im Gang und lehnte mich gegen die Wand.
"Kad!" hörte ich jemanden rufen. Müde blickte ich auf.
"Dean?"
"Was machst du noch hier?" fragte er und ich zeigte Richtung Kreißsaal.
"Nora bekommt ihre Baby's"
"Willst du noch warten?" kam es liebevoll von Dean, ich nickte.
"Hilfst du mir hoch? Ich bin einfach zu müde" bat ich und streckte ihm meine Hände hin, er lachte und brachte mich in den Wartebereich, wo ich mit dem Kopf auf den Armen einschlief.
"Wir sind da!" schrie Abby und riss mich aus dem Schlaf.
"Was... was macht ihr denn hier?" fragte ich verschlafen als ich Abby und Leo samt Kinderwagen vor mir sah.
"Nah euch ablösen. Dean hat geschrieben das du völlig am Ende bist und er hatte recht. Geh nach Hause und schlaf dich aus" im Augenwinkel sah zu Dean.
"Verräter" nuschelte ich, er lachte nur.
"Ab nach Hause mit dir" sagte er und stand auf. Nachdem ich meine Alltagskleidung angezogen hatte und im Auto wieder eingeschlafen bin, wachte ich in meinem Bett wieder auf.

Fight for the TruthWhere stories live. Discover now