Kapitel 12

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Zögerlich lief ich auf Dean zu.
"Dean? Ist alles ok?" Er sah zu mir auf und lächelte,
"Das selbe wollte ich dich gerade fragen" auch ich lächelte.
"Naja du fragst mich das ständig, da wollte ich mal Abwechslung rein bringen" Jetzt schüttelte er lachend den Kopf und stand auf.
"Was hat der Arzt gesagt?" fragte er als er die Rezepte in meiner Hand sah.
"Nur eine leichte Prellung nichts schlimmes" antwortete ich und wich dabei seinem Blick aus.

Zusammen liefen wir nach draußen, auf dem Weg zu seinem Auto brach er das schweigen.
"Ich fahr dich nach Hause"
"Nein!" sagte ich und stellte mich leicht vor ihn um ihn zum stehen zu bringen. Sein Blick war eine Mischung aus Erschöpfung und Frustration.
"Kad, ich will jetzt wirklich nicht mit dir darüber Diskutieren" Das war das erste mal das er mich so nannte.
"So meine ich das nicht nur..." ich brach ab, er Blickte wieder zu mir auf.
"Was ist bei dir zu Hause passiert?" fragte er mit ernstem Blick.
"Nichts... nur..."
"Sag schon, du weichst mir immer aus wenn es darum geht dich nach Hause zu bringen" Dean wurde immer ungeduldiger und ich gab auf.
"Meine Eltern haben mir verboten dich wieder zu sehen... Mein Vater will mir sonst das letzte bisschen Geld streichen und meinen Hund verkaufen" gestand ich dann ohne ihn anzusehen, dann blickte ich wieder zu ihm auf und sah in sein geschocktes Gesicht.
"Warum das denn?"
"Ich weiß es nicht... seit du da warst um mich zu befragen verhalten sie sich eigenartig und ich verstehe das nicht... ich verstehe überhaupt nichts mehr und keiner will mir die Wahrheit sagen" erst als ich fertig war bemerkte ich das ich lauter geworden bin.

Ich drehte mich weg und ging ein Stück Richtung Straße.
"In deinem Kopf ist wohl einiges los, was?" kam es leise von Dean der mir gefolgt ist.
"Du hast ja keine Ahnung" Stimmte ich ihm zu und setzte mich auf eine Freie Bank wo ich mein Gesicht in meinen Händen vergrub. Dean setzte sich neben mich und schwieg eine Weile bevor er weiter sprach.
"Willst du darüber Reden?"
"Über was?" fragte ich nach.
"Ich weiß nicht... mich würde interessieren wo deine Berührungsängste oder deine Panikattacken ihren Ursprung haben" Jetzt sah ich zu ihm, er sah nachdenklich geradeaus.
"Das ist eine längere Geschichte" sagte ich knapp, ein schwaches Lächeln zierte seine Lippen.
"Mir würde auch die Kurzfassung reichen"
"Warum interessierst du dich für mich?" nach der Frage sah er mich verwirrt an.
"Ich will dich einfach nur besser verstehen können. Warum fragst du so etwas?" Ich blickte auf meine zitternden Hände und begann zu erzählen...

~Rückblick~

Meine Mutter kam in mein Zimmer.
"Los Aufstehen!" rief Sie, bei dem Gedanken zur Schule zu gehen verkrampfte sich mein Magen.
"Ich will nicht, mir tut der Bauch weh" flehte ich.
"Nichts da, ich kann dich nicht schon wieder zu Hause lassen, du gehst in die Schule. Dein Vater kommt heute aus Ungarn wieder und wenn er mitbekommt das du wieder nicht in der Schule warst setzt es was. Also raus aus dem Bett!" Als meine Mutter mit ihrer Standpauke fertig war, raffte ich mich auf und ignorierte die Krampfhaften Magenschmerzen die ich fast jeden Morgen hatte, wenn ich zur Schule musste.

So Langsam wie ich konnte zog ich mich um und machte mich im Bad frisch. Je langsamer ich bin desto höher die Wahrscheinlichkeit den Bus zu verpassen. Da mein Vater nicht da war und meine Mutter weder Führerschein noch Auto hatte, wäre das meine einzige Chance nicht in das Höllenloch gehen zu müssen. Meine Mutter durchschaute mich aber und drängte mich, mich zu beeilen. Sie drückte mir eine Dose in die Hand und schob mich dann quasi zur Tür raus.

Mit gesenktem Kopf lief ich zur Bushaltestelle, wo andere Schulkinder schon auf den Bus warteten. Ich stand etwas abseits und bemerkte schon wie Sie tuschelten und mit dem Finger auf mich zeigten, ich versuchte es so gut wie möglich auszublenden. Als der Bus kam versuchte ich einen Platz in der nähe des Busfahrers zu erwischen, da der Bus noch recht leer war ging das gut.

Der Bus Füllte sich langsam und die Anspannung in mir stieg immer weiter an. Die Kinder hinter mir fingen an gegen meinen Sitz zu treten in mit dem Finger nach mir zu schnippen, dem fiesen Lachen nach machte ihnen das Spaß. So ging das bis wir bei der Schule ankamen. Schnell stieg ich aus und fand mich auf dem großen Pausenhof wieder. Das große trostlose Betongebäude konnte man schon sehen. Mit schnellem Schritt lief ich auf das Graue Gebäude zu und blieb beim Haupteingang noch mal stehen. Durch die offene Tür konnte ich die Überfüllte Aula sehen und das Druck bildete sich wieder auf meiner Brust wenn ich an die Blicke, das Gedränge und das Geschubse dachte, das mich da drin erwartete.

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