Kapitel 35

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Mein Vater lief ohne zu mir zu sehen auf Andrej zu und blieb knapp vor ihm stehen.
"Du bist groß geworden" sagte mein Vater trocken.
"Und du bist alt geworden" konterte Andrej, jetzt sah mein Vater endlich zu mir doch ich sah keine Emotionen in seinem Blick.
"Lass Sie gehen, sie hat damit nichts zu tun"
"Oh du hast recht, ihre Aufgabe ist erledigt" antwortete Andrej und zog eine Handfeuerwaffe, die er auf mich richtete.
"Du kennst den Deal Andrej"
"Der galt nie für mich!"
"Du weißt was passiert wenn du meiner Familie etwas antust" mein Vater war kalt und emotionslos, als würde es ihm nichts ausmachen das man eine Waffe auf seine Tochter richtete. Vielleicht tat er auch nur so aber das konnte ich nicht erkennen, ich wusste nur das mir das Angst machte.

Andrej wurde immer Hysterischer und fuchtelte mit seiner Waffe vor mir herum.
"So wie du es unserer Familie angetan hast? Als du uns für Sie verlassen hast!?" Er meinte mich damit das war klar doch da gab es wohl ein Detail das ich noch nicht ganz verstehen konnte.
"Du verstehst das nicht Andrej"
"Oh doch ich verstehe das ganz klar! Du warst die Rechte Hand meines Vaters und hast uns Verraten!"
"Dein Vater hat mich Verraten!" mein Vater wurde lauter. Ich sah nur zwischen ihm und dem Lauf der Waffe hin und her.
"Dein Vater drohte meine Familie zu töten, also habe ich die Daten gestohlen und im gedroht alles der Polizei zu geben wenn er meiner Familie auch nur ein Haar krümmt" erklärte mein Vater und ich konnte einfach nicht glauben das das alles tatsächlich war gewesen ist.
"Und was war mit mir!?" kam es ungewöhnlich emotional von Andrej, was ich gar nicht von ihm erwartet hätte. Mein Vater ging ein Schritt auf Andrej zu, was ihn dazu brachte die Waffe nun auf ihn zu Richten.
"Du warst doch der Grund warum ich gehen musste!"
"Du warst wie ein zweiter Vater für mich und du hast mich für dieses Häufchen Elend im stich gelassen" Das so eine Tiefgründige Geschichte dahinter Steckte hätte ich nie Gedacht aber so wurde mir die Brutalität und dieser Hass in der Schule langsam klar. Das war mehr als was Geschäftliches, das war etwas Persönliches. Er wusste wer ich war und das ich der Grund war warum mein Vater ging und seine Familie verriet.

Er wollte Vergeltung und das machte er uns mehr als deutlich klar.
"Papa... ist das alles wirklich war?" fragte ich als ich meine Stimme wieder fand. Er sah mich nicht an, er schloss seine Augen und sein Kopf neigte sich Richtung Boden, das reichte mir als Antwort.
"Genug geredet! Gib mir die Daten oder ich puste deiner hässlichen Tochter den Schädel weg!" ein lächeln zeigte sich auf den Lippen meines Vaters.
"Das solltest du nicht tun, ich habe die Daten nicht mehr" geschockt sah Andrej zu ihm.
"Was hast du getan!?" schrie er los, dann blickte mein Vater mit etwas trauriger Miene zu mir und tippte sich auf den Hals. Ungläubig sah ich ihn an, doch dann viel es mir Plötzlich wieder ein. Ich nickte wissend und sah die Erleichterung in seinem Blick. Andrej sah zwischen uns hin und her.
"Ich verstehe" sagte er niedergeschlagen und mit gesenktem Kopf. Mein Herz raste und ich starrte meinen Vater panisch und voller Angst an, mit seinen Lippen formte er Stumm einen Satz den ich all die Jahre nicht einmal von ihm gehört hatte.
"Ich hab dich Lieb" sofort verstand ich warum er das ausgerechnet jetzt zum ersten mal zu mir sagte.
"Nein" hauchte ich, doch ich konnte nicht verhindern das Andrej seine Waffe erhob und meinem Vater in die Schläfe schoss.

Es verging wie in Zeitlupe, ich konnte sehen das die Kugel an seiner andern Schläfe wieder austrat und ich konnte sehen das er bereits Tod war bevor er auf dem Boden aufschlug.
"NEIN!....PAPA!" schrie ich Hysterisch los und riss an meinen Fesseln, ich schrie unkontrolliert und das so lange bis meine Stimme versagte. Andrej's Männer wollten mich wegbringen doch ich konnte mich losreißen und rannte zu meinem Vater der regungslos und mit aufgerissenen Augen auf dem Boden lag. Nach wie vor liefen mir die Tränen die Wange hinunter und ich streichelte seine Wange.
"Papa?" flüsterte ich als könne er mich hören aber er rührte sich nicht und meine Trauer stieg immer mehr in mir hoch. Jetzt packten mich Andrej's Männer wieder und zogen mich von seinem Leblosen Körper weg, ich schrie und versuchte mich zu befreien aber ich hatte keine Chance. Andrej kam zu mir und verpasste mir eine Ohrfeige damit ich aufhörte zu heulen.
"Ich kann einfach nicht glauben das er dich mir Vorgezogen hat. Du bist schwach und dumm, wenn du stirbst, wer wird um so etwas Armseliges wie dich trauern? Man sollte froh sein das man sich nicht mehr um dich kümmern muss, weil du alleine nicht Überlebens fähig bist" sagte er mit finsterer Stimme und spuckte mir auf die Füße, dann packte er mein Gesicht damit ich ihn ansah, da ich die ganze Zeit meinen Vater anstarrte.
"Wo ist es?"
"Ich sag dir gar nichts" er boxte mir in den Magen.
"Mach mich nicht wütend" in mir machte sich eine Leere breit.
"Na los... wenn du mich tötest erfährst du es nie" mir war es egal ob er mich töten würde. Mein Gehirn war so überlastet das es dachte das Andrej recht hatte, das niemand nach mir suchte oder bei meinem Tod um mich trauern würde.

Andrej drehte sich weg und holte ein Messer und ließ es über mein Schlüsselbein gleiten.
"Aber ich kann dir schmerzen verursachen und dich leiden lassen so lange ich will" Dann schnitt er meine Haut am Dekolleté auf. Ich biss die Zähne zusammen und spürte das es anfing zu Bluten. Andrej gefiel es nicht das ich kaum darauf reagierte, das konnte ich in seinem in seinem Blick erkennen.
"Legt Sie auf den Boden" befahl er düster, seine Lakaien gehorchten und verdrehten mir zusätzlich einen Arm auf dem Rücken, das allein tat schon höllisch weh.
"Ich zeig dir mal wie mein Vater mich für mein Ungehorsam bestraft hat" drohte er und entfernte seinen Gürtel. Ich schluckte schwer und schloss die Augen während er mit dem Gürtel ausholte und auf mich einschlug. Die Schmerzen waren schrecklich, ich schrie und hoffte das es bald ein Ende nimmt. Jedes mal wenn mich sein Gürtel am Rücken oder meinen Beinen traf, zog sich der stechende Schmerz durch meinen gesamten Körper. Verzweifelt hoffte ich das Bewusstsein zu verlieren aber ich blieb wach und hörte wie Andrej mich anschrie.
"Wo sind sie!" ich schwieg, bis auf meine Schmerzensschreie verließ kein Wort meinen Mund.
"Jetzt schafft sie mir aus den Augen" sagte er dann zornig und sie zogen mich weg.

Ohne mich wieder an die Ketten zu legen, schubsten sie mich einfach in die Zelle und ließen mich mit meinem Schmerz und meinem Verlust allein

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Ohne mich wieder an die Ketten zu legen, schubsten sie mich einfach in die Zelle und ließen mich mit meinem Schmerz und meinem Verlust allein. Mein Vater war Tod und das nur weil er seine Familie beschützen wollte und jetzt war ich hier allein und wusste keinen Ausweg mehr. Mein ganzer Körper schmerzte und die Tränen fluteten wieder meine Augen, ein unerträglicher Druck schmerzte in meiner Brust. Ich rannte auf die Metalltür zu und fing an mit meiner Faust darauf einzuschlagen.
"LASST MICH RAUS!?" schrie ich so laut ich konnte und ignorierte meinen Körperlichen schmerz dabei. Immer wieder schlug ich mit der Faust zu, bis sich ein blutiger Handabdruck abzeichnete und die Haut auf meinen Knöcheln aufplatzte. Irgendwann lehnte ich einfach an der Tür und Weinte, dabei rutschte ich an der Tür entlang zu Boden. Dieser unerträglicher Druck ging einfach nicht weg, ich stand auf und lief in meiner Zelle auf und ab. Das Atmen viel mir immer schwerer und ich versuchte den Druck anders los zu werden, ich krallte mich mit meinem Händen in meine Kopfhaut und schrie so laut ich konnte bis ich wieder weinend zusammenbrach. Was sollte ich bloß tun? Wie konnte ich mich befreien? Andrej durfte nicht an diese Daten kommen die mein Vater gestohlen hat, niemals würde ich riskieren das sein Tod umsonst gewesen ist aber mein Gehirn war nicht in der Lage richtig zu Arbeiten oder objektiv zu denken.

Panisch und Hysterisch sah ich mich in der Zelle um und suchte nach einem Ausweg aus dieser Situation. Die Zelle hatte kein Fenster und die Tür war fest verschlossen, außer dem Bett, den Ketten am der Wand und dem Verbandskasten am Boden befand sich nichts im Raum. Auf meiner Brust war immer noch dieser Druck der einfach nicht weniger wurde und in meinem Kopf war es leer, als wäre ich in ein Emotionales Schwarzes Loch gefallen aus dem ich nicht mehr raus fand. Mein Blick blieb an dem Bett hängen, speziell an einer etwas locker wirkenden Schraube am Bein. Ich krabbelte rüber zum Bett und versuchte sie zu lösen, da sie doch etwas festgerostet war ging das schwer. Mit aller Gewalt dich ich noch aufbringen konnte, rüttelte ich an dieser Schraube herum, so lange bis ich mir einen Fingernagel abriss und das Blut ignorierte. Endlich löste sie sich und ich drehte sie raus, dann lehnte ich mich gegen das Bett und starrte die Schraube in meiner Hand an. War das wirklich der einzige Ausweg damit Andrej nicht gewinnen konnte? Noch einmal blickte ich durch die Zelle und die Tränen stiegen wegen meiner Entscheidung wieder in mir auf. Die Klappe der Zellentür öffnete sich und ein Mann sah herein.
"Na wieder eingekriegt?" fragte er genervt, nun stand meine Entscheidung endgültig fest. Langsam hob ich meinen Linken Arm und mit einem ruck riss ich mir mit der Schraube zwei mal der Länge nach die Pulsadern auf, denn ich wusste genau... wenn ich starb... hatte Andrej verloren...

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