Achterbahnfahrt II

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Forgot to upload the second part. My bad! 


Innerhalb der nächsten Stunden füllte sich der Park ziemlich schnell. Typisch Samstag eben.

„Wenn du noch mehr abnimmst, flutscht du beim nächsten Looping einfach aus deinem Sitz."

„D-das kann gar nicht passieren!"

„Wenn du meinst." Ich zuckte mit den Schultern, ließ ihn mit seinen Bedenken allein. Nur er mich nicht.

„Gab es schon einmal so einen U-Unfall?"

„Wer weiß? Wer weiß?"

„Du bist doof." Er stieß mich sanft mit dem Ellbogen an, verfestigte allerdings gleichzeitig den Griff um meine Hand herum, also fand er mich nicht wirklich doof. „Wo gehen wir j-jetzt hin?"

„Skandinavien."

„W-was gibt es dort?"

„Fisch."

Er blinzelte mich etwas konfus an. „F-Fisch?"

„Weshalb so verwundert? Du warst doch heute Morgen noch der, der gesagt hat, dass ich ständig esse. Und jetzt habe ich eben zufällig wieder Appetit."

Der Satz richtete Schaden in seinem Gesicht an. Er sah schon wieder betrübt aus. „M-magst du mein Essen nicht?"

„Wer sagt das? Ich habe einfach Lust auf Meerestiere. Und ich bezweifle, dass du mir Brötchen mit Seelachsfilets vorbereitet hast, stimmt's?"

Er zog die Schultern an. „St-stimmt."

„Na also." Ich zog ihn enger an meine Seite und führte ihn durch die verschiedenen Länder hinweg bis zu einem der vielen Restaurants. Die Frontfassade der auserwählten Bude bestand aus weiß-blau angestrichenen Brettern, vor denen einzelne Stehtisch standen, natürlich ebenfalls farblich angepasst. Der ganze Bereich des Parks hielt sich an ein und dieselbe Seemannsoptik. Ich fühlte mich direkt ans Meer versetzt.

„Mit etwas Vorstellungskraft wird der Fisch hier frisch gefangen", meinte ich fröhlich und stellte mich ans Bestellfenster. „Auch eine Kleinigkeit?"

Kopfschütteln, aber etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet.

„Okay."

Keine sieben Minuten später hatte ich schon mein Fischsandwich in der Hand und die erste Hälfte im Magen. Noah war die Zeit über ausgesprochen ruhig, also drückte ich ihm mein Essen ins Gesicht. „Probier' mal."

Ich hätte nur nicht damit gerechnet, dass er direkt anfangen würde, Würggeräusche nachzuahmen. „Jetzt übertreib' doch nicht. So schlimm riecht es gar nicht."

„N-nein, aber-"

„Noch ein Kindheitstrauma wegen Daddy?" Ich kicherte, hörte aber irgendwann auf, als er den Blick senkte und sich auf die Unterlippe biss. Mit hochgezogenen Augenbrauen stopfte ich den letzten Bissen in meinen Mund. „Ernsthaft, Herzchen? Das sollte eigentlich nur ein Witz sein."

Schulterzucken.

Ich wischte mir die Hände an seiner Jeans ab und schnippte ihm gegen die Nase. „Du darfst mich nicht erst neugierig machen und dann die Klappe halten. Das kann ich nicht leiden."

Widerwillig hob er das Kinn an. „P-Papa hat mich j-jeden Sommer zum Campen mitgenommen. Wir haben d-dort immer geangelt."

„Und deswegen magst du keinen Fisch?"

„Es sind k-keine schönen Erinnerungen."

Ich schnaubte. „Gibt es überhaupt schöne mit ihm?"

In meinem AbgrundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt