Verfrüht (Teil II)

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Er atmete stockend aus. Ich spürte, wie sein Atem über meine Haut fuhr, warm und feucht. „S-sonst was?"

Scheiße, bildete ich mir das nur ein oder forderte er mich tatsächlich heraus?

„Sonst", ich glitt mit dem Daumen über sein Kinn, zeichnete eine Spur seinen Hals hinab, bevor ich meine Hand von hinten um seinen Nacken legte und zudrückte, nur ganz leicht, „muss ich dir wohl oder übel ein paar Manieren beibringen."

Ich musste nichts machen, sein Körper drängte sich von selbst an meinen, rutschte in meinen Schoß. Er verzog nicht mal das Gesicht, als sein Fußgelenk dabei vermutlich unangenehm nach außen rotiert wurde.

Pein musste ihn wirklich aufheizen.

„A-aber hier gibt es keinen Tisch ..."

Ich lachte heiser. „Daran soll's nicht scheitern. Ich könnte dich auch einfach übers Knie legen."

„Ü-übers Knie?" Noahs Stimmlage könnte mit Unsicherheit verwechselt werden, wäre da nicht sein Ständer, der sich verzweifelt an meinen schmiegte. Außerdem fing er gerade an, sich wie eine läufige Hündin an mir zu reiben.

„Mhm." Ich wanderte mit meiner Hand seinen Nacken hinauf und krallte mich in ein Büschel Haare auf seinem Hinterkopf. „Das würde dir bestimmt ein paar Flausen austreiben, meinst du nicht auch?"

Die Bewegungen gegen meinen Schritt wurden schneller, Finger zerrten an meinem Oberteil. Ganz nach meinem Geschmack. Endlich ließ er diese aufgesetzte Keuschheit wieder bleiben.

Aber natürlich musste er mich sofort wieder eines Besseren belehren.

„W-warte!" Ich hatte gerade erst meine Finger in sein Sitzfleisch gegraben, als er beide Hände gegen meine Brust stemmte. „Vielleicht s-sollten wir noch nicht-"

„Nenn' mir einen Grund, warum wir es nicht tun sollten, wenn wir es beide ganz offensichtlich dringend nötig haben."

„Weil ...", er biss sich auf die Unterlippe, schauderte, als ich unsere Unterleiber erneut miteinander kollidieren ließ, „weil du ... e-erst, wenn du mir sagst, warum du mir keinen b-blasen wolltest."

Wir schienen gleichsam verwirrt von seiner Forderung zu sein, nur fasste er sich schneller wieder und reckte das Kinn vor, dabei wussten wir beide, dass diese Aussage nur seiner Panik entsprungen war, weil er gemerkt hatte, dass er mir eben doch nicht widerstehen konnte.

„W-wir können weitermachen, wenn du mir den Grund verrätst."

Ich seufzte frustriert. Wieso musste ausgerechnet das einzige, was er in der Zeit unserer Beziehung gelernt hatte, Dickköpfigkeit sein?

„Privatangelegenheit", murrte ich. „Geht dich nichts an. Lass uns lieber-"

„V-vertraust du mir nicht?"

Gott, was hängte er sich immer an solch beschissenen Themen auf? Konnte er bitte dasselbe Engagement in den Bereich Analsex stecken?

„Doch, aber es ist mir unangenehm, darüber zu reden."

„I-ich sage es auch keinem! Ich meine, ich h-hätte ja nicht einmal wen, dem ich ... A-also, außer Tante, aber das wäre ... seltsam."

Ruhig einatmen.

„Noah, Herzchen, was genau verstehst du unter dem Satz Es ist mir unangenehm, darüber zu reden nicht?"

„Bitte, Paul."

Es störte mich, dass er verlangte, dass ich ihm ebenfalls entgegenkam, und ich hätte ihm gerne eine Lüge erzählt, aber mir fiel keine ein. Nur ein lausiges Ich weiß nicht, wie es funktioniert und ich würde bestimmt nicht zugeben, dass ich eventuell schlecht in der Praktik sein könnte. Zumal sich für Noah vermutlich eh jede scheiß Berührung wie der Himmel anfühlen musste, wenn er noch nie zuvor einen Blowjob am eigenen Leib erfahren hatte.

In meinem AbgrundWhere stories live. Discover now