Kapitel 5

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Im Grunde war der Unterricht langweilig. Arran hatte seine Hausaufgaben wie immer gemacht und sie waren wie immer alle richtig. Es entlockte ihm sogar ein fieses Grinsen, als er sah das es Jacob ärgerte. Jacob hatte nicht alles richtig gehabt. Während die Lehrerin irgendetwas von Mathe erzählte, schweifte Arrans Blick zu Naias Rücken. Die Blonde war fest überzeugt ihn von einer Schlägerei abzuhalten. Sie wollte es verhindern, damit er keinen Ärger bekam, doch als Arran wieder zu Jacob sah, nein schon als er die Klasse vorhin erlebt hatte, da wusste es Arran. Wenn er Jacobs Respekt bekam, würde auch die Klasse ihn respektieren. Doch war es so einfach? Was, wenn er einen älteren Bruder hatte und dieser dann auf Arran losging? Vielleicht Naia hinein gezogen wurde, wie gestern? Er hatte sich bis jetzt einfach durchgängig mit seinen Fäusten gewehrt, doch als er Naia gesehen hatte, fragte er sich, ob das wirklich der einzige Weg war. Es ließ ihn überlegen, ob er nicht einen Weg beschritt, der dem seines Vaters glich. „Arran!" Verwirrt blickte Arran auf, als er erkannte, das die ganze Klasse und die Lehrerin ihn ansahen. Er schluckte. „Nicht träumen!" Sagte Frau Cortez streng und er sprang regelrecht auf. „Entschuldigung!" „Gut da wir jetzt endlich deine Aufmerksamkeit besitzen. Wie ist die Lösung dieser Rechnung. Da du ja scheinbar schlafen kannst, muss das für dich ja eine leichte Aufgabe sein." Ein leises Gelächter glitt über die Schüler hinweg. In den Augenwinkeln sah er vor allem Jacobs hämisches Grinsen. Er versuchte es auszublenden und seine Augen laßen die Zahlen, ehe er lächelte. „4." Er sagte es mit Überzeugung und kurz war selbst Frau Cortez verwirrt, ehe sie zurück sah und nickte. „Richtig. Du kannst dich setzen." Er kam der Aufforderung nach und nun huschte über sein Gesicht ein hämisches Grinsen. Mit einem Auge an Jacob gerichtet. Es war eine kleine Genugtuung für ihn. Doch kaum das er saß, wurde ihm bewusst, das er schon wieder dumm gehandelt hatte. Wollte er wirklich wie sein Vater werden? Würde er seine Mutter nicht noch weitere Sorgen bereiten? Schließlich riss er ein kleines Stück von seinem Block ab und schrieb etwas kurzes darauf. >Treff mich nach der Schule hinter dem Schulgebäude.< Kurz zögerte er und blickte hoch. Musterte einen Rücken mit blondem Haar, dann knüllte er alles zusammen und warf ihn auf den Tisch neben sich. „Jacob." Flüsterte er leise. Seine Sitznachbarin zögerte kurz. Wie war noch ihr Name? Kiki? Er war ihr einen bösen Blick zu und schließlich setzte sich die Kette in Bewegung, bis der Zettel den Braunhaarigen erreichte. Arran beobachtete heimlich, wie Jacob das Papier entknüllte und schließlich aufblickte. Für einen Moment waren sie doch einmal einer Meinung. Er würde kommen. Das reichte Arran und so passte er wieder auf.

Sein roter Himmel - Su Cielo RojoWhere stories live. Discover now