Kapitel 67.2

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„Sind sie bereit mit Rojos Cielo zu reden?" Fragte Arran plötzlich. Es war ein Kampf und er war weit gekommen, doch niemand hatte gesagt, das er wirklich allein kämpfen musste und würde. „Ich bin nicht so naiv zu glauben, das ein Gespräch mit ihr beweist, das Rojo auf meiner Seite ist." Widersprach Guevara, doch Arran zog trotzdem das Telefon hervor. „Aber sie sind neugierig wie und wer sie ist." Guevaras Augen verengten sich. Er musterte das Telefon. Es könnte auch wiederum Arrans Falle sein. „Wenn es darum ginge sie hier zu töten, glauben sie nicht, das Gebäude wäre längst umstellt? Wenn ich in Blanco oder Tomás Auftrag hier wäre, dann hätten sie mich nicht alleine geschickt. Dann wäre ich nur ein Köder." Guevara starrte Arran noch einige Augenblicke an, ehe er nickte. „Gut. Ich rede mit Rojos Cielo." Etwas neugieriges tauchte auf dem von Falten überzogenen Gesicht auf, während Arran unauffällig eine Nummer wählte, die Juan ihm mit auf den Weg gegeben hatte. Dann drückte er auf anrufen und hielt sich das Telefon ans Ohr. Jemand ging ran, doch niemand redete mit ihm. „Clavol. Ich bin es. Ich muss mit Rojos Cielo reden." Er wusste das Juan verstand und das jeder in diesem Versteck jetzt auf Alarmstufe Rot umstellte. Er hörte Schritte, ehe jemand das Telefon überreichte. Er hörte ein atmen, dann erklang ihre Stimme. „Ja?" Guevara stand noch immer vor ihm, doch er wollte etwas beweisen. Seine wahren Absichten und so verschleierte er nicht seine Gefühle. Ließ das Lächeln auf seinem Gesicht zu, als er ihre Stimme hörte. „Hier ist jemand, der dich kennen lernen möchte, Mi Cielo." Er schluckte und hoffte das sie verstand. >Nenn unter keinen Umständen deinen Namen.< Arran hatte so eine Vermutung. Guevara kannte ihn nicht. „Ok." Arran nickte und schaltete auf laut, dann reichte er das Telefon weiter. Er schluckte und betete zu Gott, das er diesen Move nicht bereute. „Ich habe mich gefragt, wen er mir ans Ohr geben würde. Aber wer auch immer du bist, du bist ohne jeden Zweifel Rojos Cielo." Erkannte Guevara laut. Hatte ihm ein Blick auf Arran gereicht um davon überzeugt zu sein? War sein Lächeln so eindeutig? „Das bin ich. Und wer seit ihr? Ihr seit niemand von denen, die Rojo treffen wollte" Fragte sie misstrauisch. Guevara zögerte einen Moment, ehe er weiter sprach. „General Guevara. Ich führe die Operation Milestone und Rojos Leben, liegt gerade in meinen Händen." Zu gerne hätte Arran jetzt ihr Gesicht gesehen. Was sie wohl dachte? Wie sie sich fühlte? Was hörte sie in allem? Hatte sie Angst? „Seit ihr allein?" Fragte sie plötzlich. „Ja." Rief Arran ihr zu. Es war ihm als konnte er ihr Nicken sehen. „Und du warst es, der wollte das wir telefonieren. Nicht wahr Rojo?" Wieder konnte er sich das Lächeln nicht verkneifen. Sie begann wirklich immer selbstbewusster zu werden. Nicht nur er wuchs mit seinen Aufgaben, auch sie. Guevara beobachtete ihn bei jedem seiner Bewegungen genau. „General Guevara, Rojo. Ihr habt beide Angst, dem anderen zu vertrauen. Sagen sie mir, General. Warum wollen sie Rojo vertrauen?" Guevara sah überrascht aus. Zögerte einen Moment, als wusste er nicht, wie er mit einer so direkten Frage umgehen sollte. „Warum sollte ich ihm vertrauen wollen?" Antwortete er ihr, als wollte er sie testen. „Rojo hätte mich niemals angerufen, nur weil sie ihn zwingen. Er ruft an, weil er anrufen wollte und sie reden mit mir, weil sie wissen wollen warum." Für einen Moment weiteten sich Guevaras Augen, doch es verschwand sofort. „Du klingst sehr davon überzeugt, was du sagst, Rojos Cielo." „Er will Rache für seinen Sohn. Blanco tötete ihn mit Gift." Rief Arran ins Telefon. Guevara warf ihm einen bösen Blick zu, als hätte er wissen wollen, ob Rojos Cielo das durchschaut hätte. „Darum seit ihr allein." Erkannte Naia durchs Telefon. „Rojo, hast du ihm angeboten die Rache für ihn zu sein?" Sie wartete nichtmal die Antwort ab. Je mehr er von ihr hörte, desto bewusster wurde es ihm. Sie imitierte Marco. Sie imitierte, was sie in dem Video über ihren Vater gesehen hatte. Es war, als konnte er sie vor sich sehen. Wie sie ihr schlucken unterdrückte. Wie sie sich nervös mit ihrer freien Hand in die Kleidung griff. Wie sie Rojos Cielo sein wollte damit er diesen Kampf nicht allein durchstehen musste. „General. Warum sind sie alleine mit Rojo? Wo sind ihre Männer?" Diesmal antwortete Arran nicht. Diesmal wartete er bis Guevaras Augen langsam zum Flur glitten. „Ich habe sie fort geschickt." „Sind ihre Männer wirklich fort?" Fragte sie ins Telefon. Sie fragte mehr als sonst. Vermutlich weil sie nicht sah, was sie sonst sehen konnte in Mimik und Gestik. „Ja." „Ich habe nur eine letzte Frage an sie Herr General. Ihr Sohn. Sie haben ihn geliebt. Nicht wahr?" Für einen Moment sah Arran, wie etwas trauriges auf dem Gesicht des Generales erschien. „Ja." „Rojo. Ihr solltet euch vertrauen." Guevara sah überrascht aus, als Arran einfach nach dem Telefon griff. „Bist du dir sicher?" „Ja bin ich. Erzähle ihm die Wahrheit über mich und er wird dir helfen. Er will die Rache. Er will, was du ihm Angeboten hast." Wieder konnte er sich sein Lächeln nicht verkneifen. „Danke." Er hätte zu gerne ihre Antwort gehört, aber er legte auf. Demonstrativ steckte er sein Telefon wieder in die Tasche und sah hoch zu einem Guevara, der die Situation noch immer nicht verstanden hatte. „Was hatte das gerade zu bedeuten?" Einen Moment noch zögerte Arran, doch er hatte sie gehört. Er wollte ihr vertrauen. Wenn nicht ihr, wem dann? Sie konnte sich irren. Sie könnte alles falsch eingeschätzt haben. Doch selbst Arran ahnte, das Guevara ein ehrlicher Mann war. „Ihr Name ist Naia. Blanco wollte sie, um mich zu erpressen und unter Kontrolle zu halten. Tomás aber wollte Naia und nahm mich nur gefangen um sie wiederum zu erpressen. Sie haben es gerade selbst erlebt. Ihr Talent. Sie hat eine unglaubliche Menschenkenntnis. Sie hört und sieht Dinge, die vielen entgehen. Ihr Vater und gleichzeitig Tomás Bruder teilte diese Begabung und nutzte dieses Talent für das Syndikat Las Floras. Doch mit Naias Geburt zweifelte er an der Mafia. Bevor er getötet wurde, plante er das Syndikat selbst zu zerstören. Clavol sind der Überbleibsel dieses Traumes. Sie wollen die Mafia loswerden und sie wollen Naia beschützen. Ich kann und werde nicht verraten, wo Naia und Clavol jetzt sind. Aber ich meine es ernst. Ich will Tomás und Blanco loswerden. Solange diese Beiden leben, werden sie an Naias Spur bleiben um sie zu bekommen. Nur wenn das Syndikat verschwindet, kann Naia in Frieden leben. Und nur wenn das Syndikat verschwinden, kann ich mit ihr gehen. Sagen sie mir Herr General. Glauben sie noch immer, das ich sie in eine Falle locken will?" Guevara sah Arran lange an, ehe er wieder amüsiert schnaubte. „Ich bin ehrlich mein Junge. Ihr Beide hättet mehr aus euren Talenten machen können. Weit mehr als Rojo und Rojos Cielo zu werden. Aber du hast mein Wort. Wenn du Blanco und Tomás von der Welt verschwinden lässt, lasse ich alle Akten über dich verschwinden. Ich kann und werde nicht aktiv mit euch zusammenarbeiten. Aber ich verlange das ihr Rascal mit euch nehmt. Du hast auch hier mein Wort, er soll euch nicht begleiten um euch zu überführen. Ich werde ihm alle Abhörgeräte und Ortungssensoren abnehmen. Alles was ich will, ist Zeit und Ort von ihm zu erfahren. Erhalte ich von Rascal die Information das die beiden Köpfe gefallen sind, werde ich mich um den Rest kümmern." Für einen Moment war Arran sprachlos. Die Augen überrascht geweitet. Er konnte es nicht glauben. Hatte er Guevara wirklich von sich überzeugt? Es war das eine es immer weiter und weiter zu probieren, doch etwas völlig anderes, es wirklich zu schaffen. Es konnte noch immer eine Falle sein, doch er vertraute Naia und so vertraute er auch Guevara. „Einverstanden."

Sein roter Himmel - Su Cielo RojoWhere stories live. Discover now