Kapitel 13

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Es war später Nachmittag und Arran stand in Mrs Fernández Zimmer und räumte den Müll für die alte Dame zusammen. „Soso. Darum bist du heute also hier." Erkannte die alte Frau, nachdem Arran ihr die Geschichte erzählt hatte. Wieso er Hausarrest bekommen hatte und hier wieder aushalf. „Hast du daraus wenigstens gelernt?" Fragte die alte Frau sanft und Arran blickte sofort auf. „Ja! Ich werde sie jetzt beschützen!" Mrs Fernández lächelte stolz, als hätte ihr eigener Sohn solch überzeugte Worte gesprochen. „Soso. Das hör ich doch gerne. Dann bin ich ja froh, das sie es gut überstanden hat." Arran stoppte mit dem Papier in den Händen, das er eigentlich wegwerfen wollte. „Das stimmt nicht." Sagte er plötzlich und Mrs Fernández sah ihn besorgt an. „Nicht?" „Nein. Sie ist krank. Wegen dem Unfall und der Lunge wird sie leicht krank. Das Flusswasser hat sie krank gemacht." „Oh nein. Das heißt sie liegt jetzt krank zu Hause?" Arran nickte und stopfte das Papier endlich in den Müll, ehe er für die alte Dame eine Socke zu einer anderen auf den Stuhl legte. „Sie muss bittere Medizin schlucken und hustet viel. Sie glüht vom Fieber. Das ist meine Schuld." Sagte er kleinlaut und Mrs Fernández hob eine Hand um sie auf seinen Kopf zu legen. „Arran, ihr seit doch beide jetzt schon so groß. Du hast sie ja nicht gezwungen. Es war ihre eigene Entscheidung und manchmal trifft man die falschen Entscheidungen. Wichtig ist nur, was man daraus lernt und das man es ab dann besser macht. Du willst es doch jetzt besser machen oder?" „JA!" Er hob den Blick und sah direkt zu der alten Dame und diese nickte zufrieden. „Siehst du. Und du wirst sie heute Abend doch besuchen nicht wahr?" Sofort nickte er wieder. „Ja, Mama sieht jeden Abend nach Naia!" „Na also. Dann ist sie doch in guten Händen. Hab keine Angst. Schon bald könnt ihr wieder zusammen euer Unwesen treiben." Sie zwinkerte und für einen Moment war es Arran peinlich. So peinlich, das er sich einfach abwandte und fahrig das blaue Poloshirt griff um es ordentlich auf den Stuhl zu legen. „Ich wollte ihnen noch vom Fußball erzählen." Sagte er ausweichend ohne zu der Dame zu blicken. Er kam sich selbst unhöflich vor und so tat er weiter als wäre das Aufräumen einfach so unglaublich wichtig. „Ah stimmt. Sie haben es dir also erzählt." Sagte sie glücklich und jetzt sah er doch auf. „Vielen Dank dafür, Mrs Fernández!" Sprach er mit Überzeugung und die alte Frau gluckste amüsiert. „Doch nicht so förmlich. Weißt du warum ich es getan habe?" Fragte sie nun interessiert und die Hose in seinen Händen war für Arran einfach vergessen. „Nein." Die alte Dame richtete sich auf und sah dann nachdenklich zu Arran. „Weißt du mein Sohn war früher genau wie du. Mit zu viel Emotionen und Energie gesegnet. Er hat oft mit den falschen Freunden gespielt und sich Ärger eingeheimst." Sie schüttelte den Kopf, wenn sie daran dachte, als war das eine alte, traurige Erinnerung. „Dann fing er dank eines Lehrers mit Fußball an. Er wurde ein neuer Mensch. Er war viel ausgelassener und er lernte seine Energie in den richtigen Momenten zu benutzen. Konflikte auf dem Feld zu lösen. Es hat ihm gut getan und ich kann sehen, das in dir ebenfalls eine gute Seele wohnt, Arran. Du hast nur noch nicht gelernt, auf sie zu hören. Sicher wird dein Weg ein anderer, als der meines Sohnes werden. Aber Arran, ich weiß, das du am Ende einen Weg finden wirst, der dich und deine Liebsten glücklich macht. Zum Beispiel wie Naia mit zum Training zu nehmen, damit ihr diese Erfahrung zusammen erlebt. Irgendwann, wirst du deinen Frieden gefunden haben. Davon bin ich überzeugt." Arran blinzelte überrascht in diese warmen Worte hinein. Unsicher, wie er jetzt reagieren sollte und es war seine Mam, die ihm diese Entscheidung abnahm. Denn in den Moment der Stille hinein öffnete sich die Tür. „Arran?" Fragte Summer in den Raum hinein, ehe sie ihren Sohn entdeckte. „Bin hier Mam." Sagte Arran schnell und Mrs Fernández legte ihre Arme in den Schoss. „Schon Feierabend Liebes?" Fragte sie sanft und Summer lächelte sofort. „Ja. Ich muss ihn dir leider für heute entführen. Aber er kommt noch die ganze Woche mit mir mit. Er war doch artig?" Fragte sie und ihre Augen verengten sich kurz. Arran verzog trotzig das Gesicht. Er war artig gewesen und zu seinem Glück nickte die alte Dame. „Ja er war herzensgut. Hat mir sogar geholfen hier aufzuräumen. Ist es nicht schick geworden?" Sie zwinkerte und wirkte zufrieden und so nickte Summer. „Sehr schick. Das hast du gut gemacht Arran. Na komm. Wir gehen." „Ok Mam!" Er legte noch eine zweite Socke auf den Stuhl, ehe er sich winkend verabschiedete und schließlich seiner Mam aus dem Pflegeheim folgte.

Sein roter Himmel - Su Cielo RojoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt