Kapitel 87 - Bonuskapitel

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„..und hier vom Ort des Geschehens. Nach Jahrzehnten des Kampfes gelang es der Polizei endlich die Köpfe von El Lirio und Los Mortes einzukesseln. Bei einem Schusswechsel wurden beide getötet." Verkündete ein Nachrichtensprecher. Hinter ihm flog ein Hubschrauber vorbei. Dort war das Blaulicht von Krankenwagen und der Polizei. Mehrere Menschen wuselten hinter dem Reporter herum. „Ich bin Live vor Ort, wo der Schusswechsel geschah. Noch immer herrscht pures Chaos in der Stadt. Überall sind Polizeiwägen und Trucks vom Militär. Es gab bereits mehrere Hundert Verhaftungen. Damit ist dem Militär ein Jahrhundert-Schlag gegen die Mafia gelungen. So wie es aussieht könnte die Drogenhochburg Milestone endlich gefallen sein und damit die Bewohner die Sicherheit des Rechtsstaates genießen. Wie lange die Schusswechsel zwischen dem Militär und den verbleibenden Gangstern anhalten, ist noch unbekannt. Alle Bewohner Milestones werden weiterhin aufgerufen ihre Häuser nicht zu verlassen..." Guevara schaltete den Fernseher auf stumm und drehte sich langsam auf seinem Stuhl zu Rascal. Dieser saß auf der anderen Seite des Schreibtisches und hatte mit ihm zusammen die Nachrichten verfolgt. Nachdenklich musterte Guevara ihn, während dieser darauf zu warten schien, das Guevara sein Schweigen brach. „Ich muss zugeben Rascal. Du hast mich beeindruckt. Ohne dich, wäre all das genauso wenig möglich gewesen, wie die wenigen anderen, die an der Aktion beteiligt waren." General Guevara überstreckte seinen Nacken in beide Richtungen, sodass seine Wirbel im Hals knackten. Er war müde von der langen Planung und ganz steif von all den Berichten, die er bereits zu lesen hatte. „Vielen Dank General Guevara." Guevara nickte, ehe er auf einen Zettel hinab blickte. Es zeigte ein Bild von Rascal. Es war seine Akte. „Rascal. Nein. Kai. Ich möchte dir einen Job beim Militär Sondereinsatzkommando anbieten. Du wärst genau der richtige Mann für diese Arbeit. Das ist deine Chance auf Karriere." Kai, so wie Rascal in Wirklichkeit hieß, blickte mit seinen braunen Augen auf die Akte hinab. Starrte sie an, als enthielt sie Antworten, die er brauchte, doch dann schüttelte er den Kopf. „Das ist ein verlockendes Angebot, aber ich habe eine andere Bitte an sie." „Das hatte ich befürchtet." Gestand Guevara endlich. Er drehte sich in seinem Schreibtischstuhl und stand auf. Lief zu einer Kommode herüber auf der Bilder seiner Familie standen. Auch von Freunden. Guevara war bereit sich anzuhören was Kai ihm zu sagen hatte. „Die Zeit mit Rojo und Lirio hat mich verändert, General Guevara. Als ich meine Rolle annahm, hätte ich alles für den Aufstieg gegeben, aber jetzt. Ich habe gelernt das mein Leben zu kostbar ist. Meine Frau. Sie hatte immer einen Traum. Sie wollte in der Pension verreisen. Ich bitte sie General Guevara, geben sie mir den Lohn und lassen mich ziehen." Guevara lauschte Kai gebannt, sein Blick noch immer auf die Bilder gerichtet. Auch Guevara hatte nach dem Tod seines Sohnes überlegt zu gehen. Jeder musste hier seine eigene Entscheidung fällen und so sehr ihn der Verlust eines erfahrenen Kämpfers traf, so sehr konnte er Kais Entscheidung nachvollziehen. „Gut. Du kriegst eine Abfindung. Ich gebe dir nur eine letzte Sache mit auf den Weg. Wenn du irgendwann wieder das Bedürfnis verspürst ein Soldat zu werden. In meinen Reihen und unter meiner Führung wird immer ein Posten auf dich warten. Du kannst jederzeit zurück kommen." Endlich löste sich Guevara von seinen Bildern und sah wieder zu dem Braunhaarigen. Kai nickte, doch dort lag etwas in seinen Augen. Etwas, das Guevara versicherte, das er Kai nicht wieder sehen würde. Was auch immer ihn diese ganze Schlacht gelehrt hatte, es würde ihn nicht wieder zu einem Kämpfer machen. „Du kannst gehen." „Danke General!" Kai stand erleichtert auf. Beruhigt wie einfach Guevara es ihm machte. Was hatte Guevara auch für eine Wahl? Was sollte er mit einem Soldaten, der keiner mehr sein wollte? „Eine letzte Sache." Erkannte Guevara, als Kai schon fast die Tür erreicht hatte. Noch einmal zu Guevara zurück blickte. „Die Zwei. Haben sie es geschafft?" Guevara musste es einfach wissen und ein Grinsen stahl sich auf Kais Gesicht. „Ich hoffe es doch. Ich für meinen Teil sehe sie schon irgendwo am Strand und ihr Leben genießen." Sie waren also über den Strand verschwunden. Mit einem Boot die Küste entlang und irgendwo neue Pässe herbekommen. Ein Gefühl sagte Guevara, das Kai mehr wusste. Guevara war sich sicher, das Kai nicht genau wusste wohin sie gingen, aber wie man sie wiederfand. Doch eines würde Guevara niemals tun, sie suchen. „Viel Erfolg bei deiner Reise. Kai." „Danke Herr General." Nun ging Rascal doch. Verschwand, wie die Beiden.

Sein roter Himmel - Su Cielo RojoWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu