Kapitel 70.1

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„Es ist dein Kindheitsfreund." Erkannte Arran langsam. Doch diesmal war dort kein Schweigen. Diesmal war dort ein verächtliches Lachen. „Ich hab keine Kindheitsfreunde. Oder den Kindheitsfreund. Er ist nicht mein Freund. War es nie. Er ist mein Feind, weil es so leichter ist, damit umzugehen." Herzstillstand. Für einen Moment wäre Arran fast das Telefon aus der Hand gefallen. Das.. doch nicht etwa... Das konnte nicht sein. Er wurde schon wie Tomás. Die Welt drehte sich nicht um ihn. „Du bist es." Fügte Brook endgültig dazu. Arrans Mund öffnete sich, doch er brachte kein Wort heraus. „Deswegen musste ich dich hassen. Nicht, weil du nicht schwul warst, sondern weil ich es nicht fassen konnte. Wenn ich dich nicht haben kann, warum zur Hölle bist du dann nicht glücklich." Mit einem Schlag war Arran dankbar, das niemand sonst in diesem Raum war. Vor allem nicht Naia. Wusste sie es? Hatte sie es geahnt und ihm nichts gesagt? Wenn und sie hatte ihn einfach in dieses Gespräch stolpern lassen. Allein die Vorstellung machte ihn wütend. „Aber." Fing Arran fassungslos an. Ja was aber? Wo waren seine Gedanken hin verschwunden? „Warum ich Blanco half? Wenn ich dein Geheimnis kenne, kennt es sonst niemand. Niemand sonst kann es gegen dich verwenden. Hast du dich nie gewundert warum der aggressive Brook es niemals dir gegenüber auch nur erwähnt hat? Wenn ich dein Feind bin, lässt dich das stärker wirken. Wenn ich euch am Friedhof abhole, dann tut es niemand, der vielleicht zu früh schießt. Als du mir vor allen mit Z. gedroht hast. Ich bin ausgetickt, weil ich es nicht von dir hören wollte." Kurz war dort ein verlorenes Lachen von Brook. „Ich hatte Angst, das du durchschaust, was ich wirklich fühle. Rojo. Wann hast du angefangen deinen Kopf zu benutzen?" Fragte Brook überraschend. Arran begann seinen Kopf zu benutzen? Hätte er einen cleveren Verstand, dann wäre er sicher nicht so in diese Situation hereingefallen. Was zur Hölle sollte er darauf bitte sagen? Ich bin auf deinen Hass hereingefallen und sorry ich bin nicht schwul? In diesem Moment kam er sich zutiefst dumm vor und unfähig dieses Gespräch realistisch weiterzuführen. Sollte er einfach auflegen um dem unangenehmen Thema zu entgehen? „Du bist ziemlich gut darin, ein Geheimnis zu verbergen." Erkannte Arran endlich. Er hörte ein leises Lachen. „Ich sag es dir. Warum du anrufst. Ich will nur eines. Lass meine Bemühungen nicht umsonst sein." Seine Bemühungen. Nachdem was Arran gehört hatte, hatte Brook mehr für ihn getan, als er auch nur ahnen konnte. Plötzlich hatte er das Gefühl, das er ehrlich mit Brook sein musste. Das der Grauhaarige wenigstens das verdient hatte. „Sie und ich. Wir lieben uns und das haben wir uns endlich gesagt. Wenn das rum ist, werde ich für immer mit ihr verschwinden." Für einen Moment hörte er ein langes Schweigen. Was musste das mit Brook machen? Jemanden zu lieben, der jemand anderes liebte. Und von dieser Person auch noch davon zu hören. „Wenn du es vergeigst, mach ich dich kalt." Brachte Brook endlich hervor. Es waren die selben Worte, wie noch vor ein paar Augenblicken. Wie all die Jahre und doch sagten sie plötzlich etwas vollkommen anderes. Wie hatte Arran das übersehen können? Jetzt, da er es wusste, dachte er an so viele Momente mit Brook zurück und jeder einzelne war wie eine kleine unauffällige Hilfe gewesen. „Danke. Brook." Noch einmal war dort Schweigen, doch ein Schweigen, das von Verständnis gefüllt war. In dem sie sich endlich einmal wahrhaft verstanden. „Blanco. Er wird das Hotel in drei Tagen angreifen. Er hat nicht vor Mortes viel Zeit zu geben und den Eindruck zu erwecken das er durch den Tod zweier Farben und dem verschwinden zweier anderer geschwächt ist. Azul glaubt, das er Blanco reingelegt hat. Aber das hat er nicht. Blanco hat darauf gewartet. In drei Tagen, werde ich das Hotel angreifen um den Eindruck zu erwecken, das wir nur das zurück wollen. Doch Blanco wird den Großteil seiner Männer zu Mortes Versteck schicken, das Blanco nun dank Azul kennt. Komm ja nicht auf die Idee mir jetzt helfen zu wollen und sag mir nicht was du mit dem Wissen machen willst. Es ist mir egal, solange du das richtige damit tust." Nun stahl sich auch auf Arrans Lippen ein Lächeln. „Das tue ich." „Ok und nur das das klar ist. Ruf mich nie wieder an." Damit legte Brook einfach auf, doch Arran wusste, das Brook das brauchte. Wenigstens ahnte Arran es. All die Jahre hatte Brook ihm heimlich geholfen. Irgendwo wollte Brook das Arran sein Glück fand, doch da Arran das jetzt hatte, war es ein Abschied für immer. Brook wollte das nicht in die Länge ziehen und er musste sich von dem Fünkchen Hoffnung verabschieden, selbst dieses Glück zu sein. Arran hätte es niemals für möglich gehalten, doch in diesem Moment. Während das Telefon noch immer an seinem Ohr tutete, da fühlte er das erste Mal seit der denken konnte ehrliche Dankbarkeit gegenüber Brook.


Sein roter Himmel - Su Cielo Rojoحيث تعيش القصص. اكتشف الآن