track 9

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Disc 3
Track 9 - Right Now
» singing songs in the street and i know that we won't be going home «
LOUIS
im dritten Jahr nach der Trennung von One Direction


Meine Augen weiteten sich, als ich dem Immobilienmakler in den zweiten Stock folgte. Bei jedem Schritt, den ich machte, kitzelten die Sonnenstrahlen, die durch die hohen Fenster schienen, mein Gesicht. „Wow", seufzte ich und schob dabei meine Hände in die Hosentaschen. Diese Villa war schlichtweg beeindruckend.

„Also, hier oben haben wir ein Schlafzimmer, zwei Bäder und zwei zusätzliche Räume, die Sie zum Beispiel als Büro oder Gästezimmer nutzen können", erklärte er mir, währenddessen seine Finger durch seinen prall gefüllten Ordner blätterten. Ein breites Lächeln huschte über meine Lippen, „oder als ein Kinderzimmer."

Der Makler schaute von seinen Unterlagen neugierig zu mir auf. „Sie haben Kinder?", fragte er dann und ich nickte stolz. „Ja, einen Sohn. Er ist zwei Jahre alt und der absolute Wahnsinn. Er ist auch tatsächlich der Grund, warum ich hierherziehen möchte. Um näher bei ihm sein zu können."

Er begann nun ebenfalls zu schmunzeln. „Sie scheinen ein wirklich guter Vater zu sein. Allerdings habe ich mir schon gedacht, dass Sie nicht von hier sind. Ihr Akzent ist ziemlich ... wie soll ich sagen ... markant." Lachend vergrub ich den Kopf in meiner Halsbeuge. „Ich bin tatsächlich in einer kleinen Stadt in England aufgewachsen und lebe momentan noch in London. Da konnte ich gar nicht anders, als ein bisschen Akzent aufzusaugen", sagte ich, „aber ich gebe mein Bestes." „Oh, kein Grund zur Besorgnis. Meine Kolleginnen würden Sie regelrecht dafür vergöttern", scherzte er daraufhin und ich nahm es als Kompliment. „Ich nehme an, Sie möchten zuerst die potenziellen Kinderzimmer sehen?" „Unbedingt", antwortete ich zügig. Er streckte einladend den Arm aus, um mir die Richtung zu weisen und darüber hinaus den Vortritt zu lassen. Gespannt schritt ich über den Holzboden, dessen süßer Duft mich völlig einnahm.

Ich passierte die bereits offenstehende Tür und fand mich in einem weitläufigen, hell ausgeleuchteten Zimmer wieder. Für ein Kind in Freddies Alter war es viel zu groß, aber er würde schließlich nicht ewig ein Kleinkind bleiben und ich wollte so viele Jahre wie möglich mit ihm hier verbringen. Zumal Eleanor endlich eingewilligt hatte, dass er an den Wochenenden bei mir schlafen durfte, sofern ich die Zeit dazu hatte und ich in der Gegend war. Sie wollte nicht, dass Freddie in so jungen Jahren meinetwegen um den Globus jetten musste. Ich verstand das vollkommen. Obwohl meine Gedanken über Eleanor mehr als gespalten waren, musste ich zugeben, dass sie eine sehr liebevolle Mutter war. Seitdem Freddie auf der Welt war, drehte sich sich bei ihr alles nur um ihn. Sie tat wirklich alles für ihn. Wobei ich es wirklich nicht für nötig hielt, dass sie das auf den sozialen Netzwerken immer jedem beweisen musste.

Mein Blick glitt über das breite Fenster vor mir. Ich ging etwas weiter darauf zu, verschränkte die Arme vor der Brust und sah auf die hohen Palmen neben der Straße und die Landhäuser und Hügellandschaften dahinter. Selbst bei Tageslicht sah die Skyline unglaublich magisch aus. Geradezu surreal. Alles hier ließ das Leben so einfach erscheinen, und überall, wo ich hinsah, konnte ich Freddie und mich wiedererkennen, wie wir all die typischen Dinge taten, die jeder Vater mit seinem Kind tun sollte.

Währenddessen kam der Makler neben mir ins Stehen und begann, mir irgendetwas über die Architektur des Raums zu erzählen. Dabei blätterte er wieder in seinem Ordner herum. Ich hörte, wie die Papiere sich überschlugen und verknickten. Ich ließ den Kopf leicht sinken. Beinahe hatte ich vergessen, dass er auch noch da war.

„Der andere Zusatzraum hat genau die gleichen Maße, er ist lediglich auf die Ostseite ausgerichtet...", er schlug eine weitere Seite um, „sprich, dort hat man die Morgensonne mit Blick auf den Ozean. Und hier eben auf das Land." Ich nickte lachend, „passt gut. Er wacht sowieso immer viel zu früh auf." Obwohl ich es ernst meinte, klang ich ganz und gar nicht überzeugend. Offensichtlich bemerkte er das, denn er klappte den Ordner zu und beugte sich ein wenig zu mir herüber. „Haben Sie noch Fragen zu dem Zimmer? Oder zur Villa generell?", fragte er mich dann in einem sanften Tonfall. Ich sah zu ihm auf und schüttelte den Kopf.

Von da an wusste ich, dass ich den Kaufvertrag später unterschreiben und von London nach Los Angeles ziehen würde.   Allein der Gedanke fühlte sich mindestens so bizarr an wie er sich  anhörte, aber es schien der richtige Weg zu sein. Schließlich hat mich jede Erfahrung und Begegnung zu diesem einen Moment geführt. Die schlaflosen Nächte, das Rampenlicht.  Die Jungs, die Beziehungen und allen voran Freddie.

half blue skies | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Where stories live. Discover now