track 7

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Disc 2
Track 7 - Rock Me

» the words you whispered I will always believe «

ZAYN
im zweiten Jahr nach der Trennung von One Direction


Ein kühler Windhauch wehte durch Gigis Haare und trug mit jeder Böe den bittersüßen Geruch von Meersalz mit sich. Sie kämmte sich mit den Fingernägeln durch die Spitzen, dann hob sie unsere verschränkten Hände in die Luft, drehte sich in einer Pirouette und ließ sich auf meine Brust zurückfallen. Mit leuchtenden Augen sah sie mich an. Schützend legte ich einen Arm um ihre Taille und verlangsamte unser Tempo.

„Nächstes Mal sollten wir wirklich keinen Aperitif mehr bestellen", flüsterte ich ihr zu, wobei ich mir das Grinsen auf meinem Gesicht nicht verkneifen konnte. So sehr wir auch versuchten, dem Alkohol zu widerstehen, endeten die Abende jedes Mal aufs Neue damit, dass Gigi nach zwei Gläsern Wein lallend über der Tischplatte hing. „Nein!", entgegnete sie ganz bestimmt. Als sie dazu noch wild mit ihrem Zopf schüttelte, fielen ihre blonden Locken erneut in ihr Gesicht.

Sie schloss ihre Arme fest um meine Hüfte und beugte sich so weit zu mir vor, dass ihre Lippen beinahe mein Ohr berührten, „lass uns ins Meer gehen. Ein bisschen baden oder so." Sie drückte mir noch einen unsauberen Kuss auf die Wange, ehe sie wieder von mir abließ. Ihr Gesichtsausdruck hatte etwas Kindliches an sich, bedacht strich ihr ihr zerzaustes Haar hinter ihre Ohren. „Immer, wenn du betrunken bist, willst du unbedingt ins Wasser, ist dir das schon einmal aufgefallen?" Ein wenig irritiert zog sie die Augenbrauen zusammen. „Nein, nicht immer. Nur meistens."

Ich ließ meinen Blick in Richtung Küste gleiten. Die Nacht war bereits hereingebrochen und die Wellen schwappten in ruhigen Zügen über das Gestein. „Davon abgesehen ist es sowieso noch nicht warm genug. Am besten, wir gehen jetzt zurück ins Apartment und legen uns erstmal schlafen. Sonst kriegen wir morgen noch von den Fotografen Ärger, wenn wir mit Pandaaugen und Stimmungsschwankungen am Set auftauchen", meinte ich sanft. Gigi zog die feinen Träger ihres bodenlagen Sommerkleids ein wenig höher. Passiv nickte sie vor sich hin und ich fasste erneut nach ihrer Hand.

Wir bogen vom Gehsteig ab in das hohe Gras, das uns bis über die Knöchel reichte. Soweit ich wusste, war das ein Abschneider, mit dem wir uns gut zehn Minuten Zeit einsparen konnte und somit das Beste, was uns in dieser Situation hätte geschehen können. Die Sohlen meiner Schuhe traten die ohnehin krummen Halme nieder. Mit meiner freien Hand langte ich derweil in die Innentasche meines Sakkos und fischte den Schlüssel für das Apartment hervor.

Mittlerweile konnte Gigi ohne meine Hilfe kaum mehr aufrecht stehen. Währenddessen ich damit beschäftigt war, die Eingangstür aufzuschließen, stand sie an die Fassade gelehnt und starrte geistesabwesend in die Ferne. Ich folge ihrem Blick, aber außer ein paar Bäumen, deren Kronen weit in den Nachthimmel ragten, gab es nicht sonderlich viel zu sehen.

„Weißt du, ich wollte das schon immer einmal machen", sagte sie, als die Klinke unter meinem Griff etwas nachgab. Meine Augen wechselten von Gigi zu der offenstehenden Tür und wieder zu ihr zurück. „Was genau meinst du?", fragte ich, wobei ich sie vorsichtig an die Hand nahm und vor mich in die Wohnung schob. Ich tastete die Wand nach dem Lichtschalter ab, aber den konnte ich auf Anhieb nicht finden. Die Tür fiel indessen lautstark ins Schloss.

„Schick essen gehen", fuhr Gigi schließlich fort und wandte sich zu mir um. Ausgelassen verschränkte sie die Arme hinter meinem Nacken, woraufhin ich nur verlegen zur Seite schielte. „Das machen wir ja so gut wie jede Woche. Und das auch öfter als nur ein Mal", erwiderte ich, aber Gigi schien mir nicht länger zuzuhören, denn stattdessen zählte sie die Punkte auf ihrer Liste einfach weiter auf. „Mich betrinken ... vielleicht auch ein kleines bisschen mehr als das." Grinsend schüttelte ich den Kopf, „was noch?"

Sie atmete mir den süßen Duft von Rotwein entgegen. Von da an sagten wir beide nichts mehr, denn bereits im nächsten Augenblick wurde ich von ihr in einen stürmischen Kuss gezogen. Ich fuhr mit den Zähnen leicht ihre Unterlippe entlang, um den Moment ein wenig in die Länge zu ziehen. Ihre Hände verloren sich in meinen Haaren, während ich versuchte, mich schnellstmöglich aus meinem Sakko zu winden.

„Bist du dir sicher, dass du das gerade willst? Ich hab' das Gefühl, du spürst dich selbst schon gar nicht mehr richtig", unterbrach ich den Kuss schließlich, als ich vor dem Bett mit ihr zum Stehen kam. Unsere Schuhe lagen mittlerweile quer über den Flur verteilt und die Straßenlaternen tauchten den Raum in gedimmtes, goldenes Licht.

Gigis Hand strich von meinen Haaren langsam meinen Nacken hinab, bis sie schlussendlich den Zeigefinger an meine Lippen legte. „Mir geht es so gut wie schon lange nicht mehr", wisperte sie, „wenn du mir eins glauben kannst, dann das."

half blue skies | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Where stories live. Discover now