DISC 5

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DISC 5 - Made In The A.M.


Ein paar Augenblicke später fanden sich Louis, Liam und Niall am Hinterausgang wieder. Während Louis die Tür aufstieß und ihnen den Weg frei hielt, lächelten die anderen beiden ihn lediglich höflich an. Obwohl es mitten im Juli war, fühlte sich die Luft zwischen ihnen immer noch eiskalt an.

Harry stand an die Wand gelehnt und ließ seinen Blick ziellos über den kleinen Hinterhof gleiten. Der Wind strich sanft durch sein Haar, eine Zigarette steckte zwischen seinen Fingern. Er sah so zerstört aus, und es riss Zayns offensichtlich das Herz aus der Brust, so wie er da neben ihm stand, ihn ansah und ihm zuflüsterte, dass alles in Ordnung sei. Dass er sich wegen nichts schuldig fühlen musste.

"Ich weiß, du meinst es nur gut und ich weiß auch es wirklich zu schätzen, aber ... weißt du ... die Sache schönzureden, hilft glaube ich niemandem von uns weiter", flüsterte Harry zwischen zwei Zügen. Er wandte sein Gesicht Zayn zu und schenkte ihm ein verzweifeltes Lächeln, "ich habe fünf Jahre lang so getan, als würdet ihr gar nicht existieren. Wie soll ich also erwarten, dass ihr mir verzeiht, wenn ich mir noch nicht einmal selbst verzeihen kann?"

"Ich weiß, du meinst es gut und ich weiß es zu schätzen, aber ... weißt du ... Schmeicheleien machen es auch nicht besser", flüsterte Harry zwischen zwei Zigaretten. Er lehnte sein Gesicht zu Zayn und lächelte ihn verzweifelt an: "Ich dachte, ich brauche dich nicht. Ich habe so getan, als würdest du gar nicht existieren. Wie soll ich also erwarten, dass ihr mir verzeiht, wenn ich mir noch nicht einmal selbst verzeihen kann?" Obwohl Harry nicht weinte, war seine Stimme mit Tränen gefüllt. Vorsichtig glitt Zayn mit seinen Fingern zu Harrys Hand hinunter und nahm die Zigarette aus seinem Griff. Es war ganz einfach. Harry wehrte sich nicht das kleinste bisschen dagegen.

Gerade als Zayn sie auf den Boden schnippen wollte, blieb sein Blick auf Harrys Handgelenk und dem Tattoo, das unter seinem Ärmel hervorschaute, hängen. Einen Moment lang hielt er den Atem an. "Weil das Leben so funktioniert, Harry. Wir vermasseln Beziehungen, und entweder versucht man, sie zu vergessen, oder man gibt sich einen Ruck und findet sich wieder. Solche Dinge passieren andauernd. Besonders mir. Ich bin so etwas wie ein menschlicher Magnet, der Scheiße nur so anzieht", sprach er und sah wieder zu Harry auf, "wir haben uns einfach auseinandergelebt. Du hast nie etwas falsch gemacht, du hast dich nur ein bisschen verlaufen. Aber das ist schon in Ordnung. Du bist so viel mehr, als du denkst. Du bist mehr als einfach nur verloren oder traurig. Ich würde immer - und ich meine wirklich immer - alles stehen und liegen lassen und zu dir rüberfliegen, wenn ich wüsste, dass du mich brauchst. Und ich bin mir sicher, die anderen würden das auch tun."

Während Harry um die richtigen Worte rang, legte Zayn einfach seine Arme um seinen Nacken und zog ihn in eine innige Umarmung. Obwohl es die erste Umarmung nach über fünf Jahren war,  fühlte sie sich unglaublich vertraut an. So, als hätten sie einander damals gar nicht erst losgelassen. Aber irgendwie war Zayn das schon im Vorhinein klar gewesen. Vielleicht hatte alles passieren müssen, nur damit alles so enden würde. Und vielleicht war Harry Zayns Anker. Immerhin war der sogar auf sein Handgelenk tätowiert.

half blue skies | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt