track 11

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Disc 3
Track 11 - Through the Dark
» and I will hold you closer, hope your heart is strong enough «
ZAYN
im dritten Jahr nach der Trennung von One Direction


„Das ist doch verrückt", schniefte Gigi, als sie erneut von der Couch aufstand. Ich schaute ihr hinterher, während sie unser Wohnzimmer auf und ab ging, an ihren Fingernägeln kaute und sich ihre langen Haare aus dem Gesicht strich. „Ich weiß, ich bin gerade anstrengend, aber ich bin nun mal eben etwas überemotional", entschuldigte sie sich und schaute zu mir zurück. Ich schenkte ihr ein sanftes Lächeln, „dafür brauchst du dich wirklich nicht zu entschuldigen. Mir geht es nicht anders."

Seitdem die Hochzeitsplanerin unsere Wohnung verlassen hatte, war Gigi vollkommen außer sich. Sie stand ständig auf, lief in Kreisen und ließ sich letzten Endes wieder neben mich auf die Couch fallen. Ich konnte sie zu einhundert Prozent verstehen. Mit einem Mal war alles so ernst geworden und von jetzt auf gleich hatten wir alles durchgeplant. Wir hatten ein Hochzeitsdatum, einen passenden Ort und wussten, mit welchem Stoff die Stühle bezogen sein und welche Blumen von der Decke hängen sollten. Das Einzige, worüber wir uns noch nicht einig waren, war, ob Gigi ihren Nachnamen behalten oder meinen annehmen würde.

Gigi kam auf mich zu und setzte sich wieder neben mich. Ich legte einen Arm um ihre Taille und zog sie an mich. „Wie kannst du denn so ruhig sein?", fragte sie mich und ließ den Kopf ein wenig hängen, „und warum bin ich mal wieder so flatterhaft?" Ich schüttelte grinsend den Kopf. „Du bist schlicht und ergreifend aufgeregt. Das ist völlig normal." Und unfassbar süß.

„Oh ja, aufgeregt bin ich definitiv. Schließlich ist es die wichtigste Entscheidung in unserem Leben. Von da an wird dann nur noch dich und mich geben. Für immer", wisperte sie dann mehr zu sich selbst als zu mir. Ich streichelte ihr ein wenig über den Pullover, „und es wird großartig werden. Ich meine, klar werden wir uns ab und an auch unglaublich auf die Nerven gehen, aber wir werden das schon schaffen. Wir haben doch schon so viel zusammen geschafft. Das darfst du niemals vergessen." Ihre Mundwinkel zuckten daraufhin schwach nach oben. Sie beugte sich über den Couchtisch, auf dem alle Unterlagen der Hochzeitsplanerin ausgebreitet waren. „Vielleicht sollten wir mal damit anfangen, die Details auszuarbeiten. Also die Gästeliste, die Hotelreservierungen, die Flüge ..."

Ihre Hände begannen, die Papiere zu durchforsten und schließlich zogen schließlich eines davon hervor. „Meinst du nicht, dass es dafür ein bisschen zu früh ist?", fragte ich sie, während ich mich ebenfalls nach vorne lehnte. „Nein, finde ich nicht. Die meisten unserer Familien und Freunde sind doch ständig unterwegs und es ist wichtig, dass sie so früh wie möglich von unserer Hochzeit erfahren, damit sie sie einplanen können. Ich möchte wirklich, dass so viele von ihnen wie möglich kommen können", sagte sie bestimmt. „Mh, ja, absolut. Dann lass uns mal anfangen, unsere Gästeliste einzugrenzen. Wie viele Plätze gibt es denn bei der Trauung?" Gigi blätterte den Bogen in ihren Händen um und fuhr mit ihrem Zeigefinger die Seite entlang. „Zweiundsiebzig."

„Okay, das wird schwierig. Hoffentlich ist niemand sauer, wenn er nicht eingeladen wird", seufzte ich. Wir hatten uns bewusst dafür entschieden, im kleineren Kreis zu feiern. Schließlich war eine Hochzeit etwas so Intimes. Aus diesem Grund wollten wir außerdem die Öffentlichkeit von unseren Hochzeitsplänen erst dann wissen lassen, sobald diese vorbei war.

„Solange du kein großes Geheimnis draus machst, werden sie dich schon verstehen. Glaub mir, ich kann spontan gar nicht sagen, auf wie vielen Hochzeiten ich bereits nicht eingeladen war, obwohl es mir zugestanden hätte", meinte Gigi und lächelte mir liebevoll zu. Ich nahm einen tiefen Atemzug, streckte meine Finger aus und begann, zu zählen. „Also, wer unbedingt kommen soll, sind natürlich meine Eltern, meine Schwestern, meine Onkel, Tanten, dann meine Neffen, Nichten, Cousins und Cousinen ersten Grades ... oh, verdammt." Etwas verzweifelt starrte ich auf meine Hände, „mir ist noch nie aufgefallen, wie groß meine Familie eigentlich ist."

Gigis fröhliches Kichern lockerte die Anspannung ein wenig. Ihre Haare fielen ihr über die Schultern, als sie beide Hände an ihr Kinn legte und wandte sich mit funkelnden Augen mir zu. „Warte, ich bringe einen Stift mit und dann überlegen wir uns das gemeinsam, ja?", schlug sie vor. Ohne meine Antwort abzuwarten, sprang sie dann auf und lief geradewegs aus dem Raum. Derweil ließ ich mich in die weichen Kissen fallen.

Als sie sich wieder neben mich setzte, drehte sie eines der Papiere um und begann, alle Familienmitglieder aufzuschreiben, die ich ihr soeben aufgezählt hatte. Die Liste wurde länger und länger, bis Gigi die Namen an den Rand quetschen musste. Danach gingen wir sie der Reihe nach durch und schränkten sie immer weiter ein. Mit jedem Namen, den Gigi durchstich, fühlte es sich an, als ob mir mein Herz aus der Brust gerissen wurde.

„So, das war's", flüsterte sie schließlich, lehnte sich zurück und betrachtete die Namen, die noch da standen, „ich finde, es ist absolut in Ordnung so. Was denkst du?" Ich ließ meine Finger über das Papier gleiten. Sie sah ganz anders aus als ich es erwartet hatte, aber irgendwie fühlte es sich richtig an. Sogar die vier Namen unten an der Ecke. Ich schaute von der Zeichnung auf zu Gigi, woraufhin sich unsere Blicke kreuzten. Sie sah mich mit ihren eisblauen Augen an, die alles andere um uns herum verblassen ließen. „Ich auch", sagte ich genauso leise.

half blue skies | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang