track 15

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Disc 5
Track 15 -  Walking In The Wind
» and I know we'll be alright, child, just close your eyes and see «
LOUIS
im fünften Jahr nach der Trennung von One Direction

Meine Füße sanken in den nassen Sand, als ich ins Meer trat. Die Sandkörner kitzelten an der Innenseite meiner Zehen, die Wellen schwappten über meine Knöchel. Kurzerhand ging ich in die Knie und legte meine Hände schützend um Freddies Bauch, der direkt vor mir stand und mit seinen Fingerspitzen vorsichtig über die Meeresoberfläche strich.

Ich wollte noch einen Schritt nach vorne machen, aber Freddie hielt mich zurück. Sofort drückte ich ihn ein wenig fester an mich und lehnte mich mit dem Kopf über seine Schulter. Seine ozeanblauen Augen folgten seinen Fingern, die überall, wo er sie berührte, eine Million kleiner Wellen hinterließen. "Was gibt's, Kumpel? Ist alles in Ordnung? Du weißt, dass wir jederzeit zu den anderen zurückgehen können, wenn du dich fürchtest."

Irgendwie hatte Freddie schon immer Angst vor dem Meer gehabt. Er liebte es, dort zu sein, es zu berühren, und er fand, dass es nichts Schöneres gab, machte ihm das, was sich darunter befand und er nicht sehen konnte, machte ihm unfassbar unwohl. Er hatte Angst davor, dass ein Strom ihn mitriss, dass er auf spitzen Steinen ausrutschte oder dass er auf einmal von Haifischflossen umzingelt wurde. Bei den letzten Malen, als wir hier waren, hatten wir ihm immer sein kleines Planschbecken mitgenommen und es am Strand aufgestellt. Heute meinte er, wir würden es nicht mehr brauchen. Für den Fall, dass er sich heute auch noch nicht bereit dazu bereit fühlen sollte, hatte ich es trotzdem so fest wie möglich zusammengerollt und in eine der Strandtaschen gepackt. Aber das wusste Freddie nicht. Schließlich wollte ich ihm nicht das Gefühl geben, dass ich nicht an ihn glaubte.

Er presste nachdenklich den Kiefer zusammen und drehte sein Gesicht zu mir. "Mir geht es gut. Ich glaube nur, dass ich nicht noch weiter gehen will." Ich blickte lächelnd von Freddie zu unseren Füßen hinunter. Wir waren höchstens fünfundzwanzig Zentimeter tief im Wasser. Aber wenn Freddie sagte, er sollen hier bleiben, dann machten wir das auch so. "Klingt toll. Das wollte ich dir nämlich auch gerade vorschlagen", sagte ich, "wenn du möchtest, können uns auch einfach hinsetzen und nach Muscheln suchen." Als ich wieder zu ihm aufsah, schienen die Gedanken in seinem Kopf nur so zu rattern. Wahrscheinlich spielte gerade er alle möglichen Horrorszenarien durch. "Was ist, wenn es eine große Welle gibt?" - "Dann werden wir wohl nur ein bisschen was abkriegen. Und ich werde hier neben dir sein, um dich abzutrocknen. Mit oder ohne Welle."

Allmählich ließ ich mich auf den Grund sinken, woraufhin Freddie nach kurzem Zögern beschloss, sich auf meinen Schoß zu setzen und meine Arme wieder um seinen kleinen Körper zog. Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf die Schulter und fuhr mit dem Zeigefinger die unzähligen Sommersprossen auf seinem Rücken entlang. Heute war ein Sommertag wie aus dem Lehrbuch. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne knallte auf unsere Haut. Obwohl wir uns von Kopf bis Fuß eingecremt hatten, war ich mir sicher, dass heute Abend sowohl Freddie als auch ich mit roten Nasen zurück nach Hause kommen würden.

Ich schloss meine Augen. Während das Sonnenlicht durch meine Lider flimmerte, lauschte ich Freddies süßem Atem und den Geräuschen, mit denen er über den Sand und die Steine strich. Ihn in meinen Armen zu halten, würde wohl für immer das schönste Gefühl der Welt sein.

"Schau mal, Papa", riss er mich nach ein paar Minuten aus meinen Tagträumen zurück zu ihm. Ich öffnete meine Augen und schaute direkt in seine. Er lächelte von einem Ohr zum anderen, seine blonden Haarspitzen wirkten vom Wasser beinahe schwarz und zwischen seinen Fingern hielt er mir eine kleine weiße Muschel entgegen. "Oh, die ist aber schön. Wie hast du die denn gefunden?", fragte ich ihn genauso stolz wie er es war. "Ganz tief unter dem Sand. Dort, wo die großen Steinblöcke sind", erklärte er mir. "Oh wow, du hast so tief gegraben?" Freddie nickte mehrmals. "Ja, bis ich nicht mehr weiter konnte", meinte er. Er biss mit seinen Milchzähnen über seine Lippe.

half blue skies | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Where stories live. Discover now