track 6

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Disc 4
Track 6 - Fool's Gold
» i know your love's not real, that's not the way it feels «
LOUIS
im vierten Jahr nach der Trennung von One Direction

8. Juni

10:58

NEW YORK

Die Strahlen der aufgehenden Sonne prallten auf die Fronten der Gewächshäuser um uns herum, wodurch das Licht in all seine Farbspektren gespalten wurde. In Zusammenspiel mit dem Spiegelteich tränkten sie die Umgebung in eine schillernde Wonne aus Gold und Glitzer. Solche Morgen hatte ich schon lange nicht mehr erlebt. Nicht nur wegen des Ambientes, sondern vor allen Dingen deswegen, weil ich neben mit Liam und Niall stand und wir den Moment zusammen erleben konnten. Mit dem Gedanken, dass das zugleich der letzte sein könnte, wollte ich mich erst gar nicht vertraut machen.

Es fröstelte mich, doch Freddie hatte seinen Kopf an meine Schulter gelehnt, seine Arme um meinen Hals geschlungen und mit seine Nasenspitze bohrte sich immer tiefer in den schmalen Hohlraum zwischen Schlüsselbein und Oberarmknochen. Sein warmer Atem auf meiner Haut ließ den Frühling gar nicht mehr so kalt wirken. Ich schaute auf ihn herab und beobachtete, wie er in ruhigen, regelmäßigen Atemzügen schlief. Hin und wieder zuckten seine Augenlider und er schloss seine Finger fester in den Stoff meines Sakkos. Vorsichtig strich ich ihn über den Rücken.

"Hier ist es wirklich wunderschön", sagte ich leise, um Freddie nicht aufzuwecken, aber gleichzeitig laut genug, dass mich die anderen beiden verstehen konnten. Ich wandte mich um zu Liam. Während Niall und ich bereits am Pflasterstein standen, war Liam Freddie zuliebe zum Rauchen beim Hoteleingang stehen geblieben. Er führte die Zigarette von seinen Lippen und zeichnete mit seinem Atem eine Rauchschwade in die Luft. "Um wie viel wollen wir wetten, dass Gigi die Location ausgesucht hat?", erwiderte er ironisch, ehe er auf uns zukam. Im Gehen drückte er seine Zigarette in einem der silbernen Standaschenbecher aus.

Niall lachte auf, wobei er seine Hände tiefer in die Hosentaschen grub und sich in Liams Richtung beugte. "Um einen Tequilashot?", spaßte er, "oder direkt um zwei?" Kaum hatte er das gesagt, wurde ihr Lächeln noch breiter. Die beiden hatten derart viel Chemie, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn der Boden unter unseren Füßen vor Elektrizität in Flammen aufgegangen wäre. Allmählich blieb Liam vor uns beiden stehen, legte eine Hand auf Nialls Schulter und sah ihm tief in die Augen: "Warum testen wir nicht einfach das ganze Menü durch? Wer weiß, was es alles gibt und nur noch auf uns wartet, um es zu finden. " Niall sah zwar ziemlich überfordert aus, lehnte jedoch auch nicht ab. Er fuhr sich nachdenklich über die Lippen und zog die Augenbrauen zusammen. Währenddessen ließ Liam seinen Blick von Niall zu mir gleiten. "Was ist mit dir, Lou? Wärst du dabei?", fragte er.

Zuerst dachte ich, es sei einer von Liams unglaublich schlechten Witzen, aber je länger ich ihm in die Augen sah, desto klarer wurde mir, dass er es tatsächlich ernst meinte. Ich schnaubte in die süße Juniluft, "ich will nichts lieber als das, aber weißt du, ich habe jetzt ein paar andere Verpflichtungen. Freddie ist die Zeitverschiebung nicht gewohnt und ich glaube, mir würde es auch besser tun, nicht allzu lang zu bleiben. Wir sind keine Teenager mehr. Das hast du vorhin selbst gesagt." Ich senkte den Kopf und küsste Freddie sanft auf die Stirn. Liam ließ seinen Blick meinen Bewegungen folgen. Als ich wieder zu ihm aufsah, wirkte er wie in einem Tagtraum verfangen. "Ich will dir hier auch nichts aufzwingen. Es ist immer noch deine Entscheidung und egal, wie du dich entscheiden solltest, ich respektiere das vollkommen. Aber Niall hat seinen Nachbarn und seine Tochter mitgebracht. Er scheint ein wirklich Netter zu sein und er hätte bestimmt kein Problem damit, heute Nacht auf Freddie aufzupassen."

"Er hat seinen Nachbarn als Begleitung mitgenommen?", wiederholte ich ungläubig und wechselte meinen Blick zwischen den beiden hin und her. Liam strich sich amüsiert die Haare zurück. "Glaub mir - genauso hab' ich auch reagiert." Wohingegen wir uns gegenseitig angrinsten, schien Niall von der Idee gar nicht so abgeneigt zu sein wie ich es mir vorgestellt hatte. "Lasst uns einfach abwarten, okay? Du wirst ihn ohnehin später kennenlernen und dann hast du immer noch genug Zeit, um darüber nachzudenken. Schließlich ist Freddie dein Kind, also bist du auch der Einzige, der hier auch nur irgendetwas zu sagen hat", meinte er und schenkte mir ein flüchtiges Lächeln.

half blue skies | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Where stories live. Discover now