half blue skies | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧

track 21

Ich weiß, dass dieses Lied nicht zum Album gehört, aber ich wollte ihn trotzdem unbedingt in der Story dabeihaben. <3

Disc 2
Track 21 - One Way or Another
» one day, maybe next week, i'm gonna meet ya «
NIALL
im zweiten Jahr nach der Trennung von One Direction

„Bist du dir sicher?", fragte ich Liam, doch er zuckte lediglich lässig mit den Schultern. „Was spricht denn dagegen? Wenn er nichts mehr mit uns zu tun haben wollen würde, hätte Gigi uns doch gar nicht erst eingeladen." - „Aber ... " „Nichts aber", er lehnte sich nach vor, nahm mein Gesicht in die Hände und sah mir eindringlich in die Augen, „wir werden auf diese Feier gehen, Niall. Du willst das doch genauso sehr wie ich, nur machst du dir mal wieder viel zu viele Gedanken."

Er ließ von mir ab und sich zurück in den weichen Stuhl fallen. Angespannt presste ich die Lippen zusammen. Obwohl ich wusste, dass Liam recht hatte, fiel es mir schwer, mich auf die Situation einzulassen. Seufzend glitten meine Augen die Karte zwischen meinen Fingern und den darauf eingestanzten Text entlang.

„Weißt du, wer sonst noch kommt? Lou, Harry?" Beiläufig nahm ich wahr, wie Liam den Kopf hin und her wog. „Harry ist soweit ich weiß gerade auf Tour und Lou meinte, dass er sich noch nicht bereit für ein Treffen fühle. Und dass er momentan generell mit einigem zu kämpfen hat", antwortete er. Etwas verwirrt schlug ich meine Stirn in Falten. „Du und Lou habt miteinander geschrieben?"

Seine Mundwinkel zuckten auf, ehe er aufstand und an mir vorbei zur Küchenzeile ging, wo er sich wahllos einen der Äpfel aus dem Obstkorb schnappte und sich danach er sich zu mir umdrehte. „Gerade erst heute Morgen. Wir haben ein ziemlich langes, schönes Gespräch geführt. Er war so lieb und offen, und das, obwohl wir so lange nichts mehr miteinander zu tun hatten - aber gut, er ist und bleibt nun einmal unser Lou, da war das ja auch nichts Anderes zu erwarten", sagte er und ein unterbewusstes Lächeln schlich sich über seine Lippen. Danach deutete er mit dem Zeigefinger auf den Apfel in seiner Hand, „darf ich?" Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern. „Bedien' dich ruhig."

Liam zwinkerte mir dankend zu und biss von dem Apfel ab, ohne ihn davor gewaschen zu haben. „Vielleicht sollte ich mich später auch bei Lou melden", meinte ich , woraufhin Liam zu mir an den Esstisch kam. Mit seiner freien Hand schob er den Stuhl zurück und drehte diesen um 180 Grad, um sich letztendlich breitbeinig draufzusetzen. Die Arme hatte er auf der Lehne verschränkt. „Da würde er sich bestimmt freuen. Aber wie gesagt, er hat momentan mehr als genug um die Ohren, an deiner Stelle würde ich ihm zuliebe da noch ein paar Wochen abwarten." Schweigend nahm ich seine Antwort hin. Auch wenn es mich unglaublich interessierte, was mit Lou los war, ersparte ich es mir, nachzuhaken.

„Also, wie sieht's aus? Hast du in der zweiten Januarwoche irgendwelche unaufschiebbaren Termine?", lenkte er wieder auf das eigentliche Gesprächsthema zurück und sah dabei neugierig von seinem Apfel auf. Ein wenig überfragt strich ich mir mit beiden Händen die Haare von meiner Stirn bis zu meinem Nacken zurück, „ein paar Pressekonferenzen wegen des Albums und irgendsoeinen Gastauftritt im Radio, glaube ich. Ich müsste am Laptop nachschauen." „Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich dafür beneide", seufzte Liam, währenddessen er den angebissenen Apfel am Stängel gedankenverloren hin- und herdrehte.

„Ich bin mir sicher, dass sich das mit dem neuen Management wieder einrenken wird. Und außerdem haben wir jetzt bereits alle ein Album herausgebracht, so lange können sie dich gar nicht mehr zappeln lassen." Ich lächelte ihm aufmunternd zu, doch Liam starrte weiterhin auf seinen Apfel. Er schnaubte verächtlich in die Luft. „Alle außer Lou. Und seiner Meinung nach soll das bis nächstes Jahr auch nichts werden. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll, der Vertrag ist nun mal eben bis aufs Weitere unterzeichnet. Ich treffe mich zwar ab und zu mit Alanis, um ein paar Songs inoffiziell vorzuproduzieren, aber das war's dann auch wieder."

Zögerlich ließ ich von der Einladungskarte ab und stützte stattdessen meinen Kopf auf meine Hände. Ich rutschte mit dem Armen auf der Tischplatte etwas weiter nach vor, „mit Alanis, ja?", fragte ich gespannt, wobei Liam drohte, sich an seinem Stück Apfel zu verschlucken. Kurzerhand räusperte er sich in die Faust und warf mir einen warnenden Blick zu. „Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst", versuchte er sich aus dem Gespräch zu winden. „Ach, wirklich nicht? Wie kommt es, dass du dich dann auf einmal so provoziert fühlst?" „Ich fühle mich nicht. ..", er rieb sich mit einer Hand über die Stirn, „ ... manchmal hasse ich dich wirklich, hab ich dir das schon mal gesagt?"