track 13

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Disc 2
Track 13 - Summer Love
» just promise that you won't forget we had it all «
HARRY
im zweiten Jahr nach der Trennung von One Direction

Wo bist du gerade?

13:11

Am Umsteigen

13:14

In 10 Minuten dürfte ich dann am Bahnhof sein, den Rest werde ich laufen. Das kann also noch eine Weile dauern

13:14

Wenn du möchtest, kann ich dich auch abholen.

13:29

Passt schon, jetzt macht es auch schon keinen Unterschied mehr

13:29

Ich komme dir entgegen, ja?

13:30

Okay

13:31


Die ersten Regentropfen prasselten auf mich herab. Auf mein weißes Hand, durch dessen feinen Stoff meine Haut nun hindurchschimmerte, und ein paar nasse Haarsträhnen fielen tief in meine Stirn. Ich zog eine Hand aus meiner Hosentasche und hielt mir diese schützend über mein Gesicht, doch auch das half nicht sonderlich viel. Der Sommerregen hatte es heute wohl so richtig auf mich abgesehen. Ein wenig verloren sah ich bin in alle Richtungen, doch da war nicht ein einziger Wandvorsprung, unter den ich mich hätte retten können.

Kurzerhand vergrub ich meine Hände wieder in den Seitentaschen meiner Stoff Hosen. Meine Finger zogen und zwirbelten dort nach wie vor an meinen Ärmeln herum, weshalb sich diese mit jedem Schritt enger schnürten und in meine Haut schnitten. Erst zu diesem Zeitpunkt fiel mir auf, wie kalt es eigentlich für einen Julinachmittag war. Wie es aussah, konnte ich, sobald ich wieder zu Hause war, meine Sommerkleidung wieder zurück in den Keller räumen und meinen Kleiderschrank stattdessen mit dicken Pullovern und Stricksocken vollräumen.

Nach und nach beschleunigte ich mein Tempo. Die Autos rauschten an mir vorbei und schwappten das Regenwasser über den Randstein, das mir infolgedessen über die Schuhe schwappte und sich unter meine nackten Füße saugte. Es war ein wahnsinnig unangenehmes Gefühl und jeder Schritt, den ich auf diesem Bürgersteig setzte fühlte sich noch schwerer und widerwilliger an als ohnehin schon.

Allmählich wurde ich wieder etwas langsamer. Denn ich erkannte sie bereits von Weitem und ich wollte jede Sekunde, in der ich sie ansehen und meine Hauptschlagader vor Nervosität pochen spürte, in die Länge ziehen. Denn es könnte das letzte Mal sein, dass wir uns sahen. Estelle, verpackt in ihrer schwarzen Jacke, die sie bereits damals bei unserem ersten Aufeinandertreffen getragen hatte. Und ihre Schnürsenkel, die sie wie jedes Mal in einer unordentlichen Schleife um ihre Knöchel gebunden hatte. Mit jedem Schritt, den sie auf mich zuging, ließ sie ihren Kopf etwas tiefer hängen. Sie wirkte wie ausgetauscht.

Im Gegenteil zu ihr stand ich immer noch so da, als hätte der Regen meine Sohlen an den Asphalt geschweißt. Der Regen schüttete mittlerweile in Strömen auf mich hinab und durchnässte mich von den Haarspitzen bis auf die Knöchel, aber das bekam ich gar nicht mehr mit. Alles, was ich in diesem Moment wahrnahm, war mein Herz, das unregelmäßig und ununterbrochen gegen meinen Brustkorb hämmerte. Das Blut, das an meinen Ohren vorbeischnellte. Die unzähligen Szenarien in meinem Kopf, wie unser Gespräch heute ausgehen könnte und wie sich mein Leben dadurch verändern würde.

half blue skies | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Where stories live. Discover now