3. Teil

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Er ging sie an jedem Tag besuchen. Wie heute. Doch ihre Lage war immer noch gleich. Sie war im Koma. Wie dumm konnte ich sein?
"Hallo Herr Aksoy.", sagte der Arzt. "Hallo, wie geht es Kader?", fragte Burak.
"Sie ist immer noch gleich seit einer Woche. Ihre Wunden und Prellungen heilen. Aber die Brüche sind schlimm. Frau Dereci hat am linken Arm und am rechten Fuß ein Bruch. Ihre inneren Blutungen sind gestoppt. Sie muss nur noch aufwachen. Das sie nicht gestorben ist, ist ein Glück.", sagte der Arzt. Burak schluckte entsetzt.
"Vielen Dank für die Informationen.", sagte Burak und ging.
Ich fühle mich wie ein Monster. Sein Handy klingelte.
"Hallo?"
"Wie geht es Kader?"
"Immer noch gleich Murat"
"Wenn sie in Kürze nicht aufwacht, komme ich nach Stuttgart und bringe dich um!"
Burak konnte darauf nichts sagen.
"Du hast es selber gesagt mein Freund!", erinnerte Murat.
"Murat günlerdir kendimde değilim zaten ... (Murat, seit Tagen geht es mir ehe schlecht ...)"
"Kendi suçun, Kaderimi derhal iyileştir! (Selber Schuld, mache meine Kader sofort besser!)"
"Ich gebe mein Alles.", sagte Burak und legte auf.

Burak
Kader uyan (wache auf)! Nolursun uyan (ich flehe dich an, wache auf)! Mir geht es so schlecht! Wenn Kader wegen mir stirbt, kann ich als Mörder nicht weiterleben!

Ich kam Zuhause an. Ich machte die Lichter an und ging ins Badezimmer. Ich duschte mal erst. Währenddessen dachte ich über mein Leben nach. Ich bin erst 25 und habe schon zwei Leben zerstört ... Was für ein Mensch bin ich?! Ich bin ein Monster! Ich weiß nicht mehr weiter ... Seitdem ich Kaders Leben vermasselt habe geht es mir schlecht.
Ich werde kein Leben mehr zerstören, ich kann es nicht, das würde ich nicht verkraften!, hatte ich damals gesagt. Und jetzt? Ich habe wieder ein Leben zerstört! Wie soll es so weitergehen?

Ich war fertig und befestigte ein Handtuch um meine Hüfte. Ich ging in mein Zimmer. Mein Handy klingelte.
"Burak! Neden telefonlarıma cevap vermiyorsun?! (Burak! Wieso nimmst du meine Anrufe nicht an?!", sagte mein Vater.
"Bu aralar kötüyüm baba! (Zurzeit geht es mir schlecht Papa!)"
"Olur tabiyiki! Öfkeyle fırladın dışarı ve suçsuz bi kıza çarptın! (Ist natürlich klar! Du bist wütend gegangen und hast das unschuldige Mädchen angefahren!)"
"Baba, deme öyle! İçim sızlıyor! (Papa, rede nicht so! Es tut mir innerlich weh!)"
"Peki durumu nasıl? (Und wie ist ihre Lage?)"
"Kötü (Schlecht)!"
"Ah oğlum! Her zaman başına dert açmaktan bıkmadınmı? (Ah mein Sohn! Hast du es nicht satt immer wieder Unfug zu bauen?)"
"Yanlışlıklaydı! Bunu yapmayı hiç istemedim! (Das war doch aus Versehen! Ich hatte so was nie gewollt!)", sagte ich und legte auf.
Dann zog ich eine Jogginghose und ein T-Shirt an. Ich ging in die Küche und schluckte eine Schlaftablette. Seit dem Vorfall konnte ich nicht schlafen ...

Ein neuer Tag begann. Ich stand von meinem Bett auf und ging ins Bad. Ich machte mich fertig und frühstückte danach.
Ich war fertig und holte mein Autoschlüssel und mein Handy. Dann fuhr ich zur Arbeit.
Ich kam an und parkte mein Auto. Ich stieg aus und schaute auf unser Holding. Aksoy Hotel Holding. Ich ging dann Richtung Eingang.
"Guten Morgen Herr Burak.", sagte eine Arbeiterin und lächelte mich an. "Guten Morgen", sagte ich und fuhr mit dem Aufzug in mein Büro. Im 30. Stockwerk angekommen ging ich in mein Büro.
"Guten Morgen Herr Burak, heute haben sie um 12 Uhr ein Treff mit den Innenarchitekten, danach um 17 Uhr ein Termin bei Herr Kaya unserem Geschäftspartner.", sagte meine Sekretärin Leyla.
"Okay, Danke"
Ich setzte mich auf mein Stuhl und begann Mappen zu überarbeiten. Die fertigen Mappen gab ich an Leyla, und war auf den Weg zu dem Treff mit den Innenarchitekten.

"Vielen Dank für die Zusammenarbeit Herr Burak. Auf wieder sehen.", sagte ein Innenarchitekt und ging mit seinen Kollegen. Ich lächelte und begleitete sie zur Türe.
"Bitte! Auf Wiedersehen!", sagte ich zuletzt. Dann ging ich in mein Büro und atmete tief aus. Das Leben als Holdingbesitzer war schon stressig. Ich schaute aus dem Fenster raus und lehnte mich am Türrahmen. Es klopfte. Can kam herein.
"Günaydın, gelebilirmiyim? (Guten Morgen, kann ich reinkommen?", fragte er und hatte zwei Papierbecher Kaffe in der Hand. Ich nickte und wandte mich zu ihm. Er reichte mir mein Kaffee über. Ich bedankte mich. "Wie gehts dir?", frage er.
"Wie soll es mir gehen?", fragte ich. "Schlecht, ich weiß ..."
"Also, brauchst du ja nicht zu fragen ..."
"Burak, du machst mir Angst!"
"Wieso?"
"Du bist wie ein Geist in letzter Zeit!"
Ich lachte.
"Ich habe das Leben einer Unschuldigen zerstört! Soll ich mich freuen?!"
"Natürlich nicht, aber du musst jetzt warten! Sie kann nicht auf einmal erwachen!"
"Falls sie erwacht!"
"Oh Gott Burak, ich gehe, mit dir kann man jetzt nicht reden ...", meinte Can und stand auf.
Mein Handy klingelte. Es wurde vom Krankenhaus angerufen. War Kader etwas passiert?
"Hallo? Burak Aksoy hier."
"Hallo Herr Burak, wir müssen Ihnen etwas sagen ...", fing eine Krankenschwester an zu erzählen.
"Was ist mit Kader?"
"Also, es fällt mir schwer zu sagen, aber das künstliche Koma bringt nichts, wenn Frau Dereci innerhalb zwei Tagen nicht auffwacht, können wir die Maschinen abstellen."
"Was?"
"Ja, es tut uns leid, aber wir geben unser bestes. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag."
Ich legte auf.
Ich war wie versteinert. Kader! Sie muss überleben! Was mache ich, wenn sie stirbt? Dann werde ich zu einem Mörder! Und mein Versprechen zu Murat?!...
Was soll ich machen? Allah kahretsin! (Verdammt!)

904 Wörter, 23.07.2016

Fortsetzung folgt

Das VersprechenWhere stories live. Discover now