103. Teil

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Nachdem wir gegessen hatten, waren wir am Neckarufer spazieren gegangen.
Jetzt waren wir auf dem Weg nachhause.
Mein Kopf war den ganzen Tag beim Gespräch mit Eren geblieben.
Ich hatte zwar gesagt, dass wir das schon irgendwie mit Eren hinkriegen. Doch ich wusste nicht wie. Bis jetzt war mir keine Lösung eingefallen. Ich musste etwas finden! Ich kann mich nicht auf Erens Gnade verlassen. Nur, damit es Kader gut ging, hatte ich die ganze Zeit lang meine Zweifel überspielt.
„Burak?", hörte ich Kader im nächsten Moment.
„Ja?", wandte ich mich zu ihr.
„Hörst du mich nicht?", fragte sie verwirrt.
„Tut mir leid, ich war in Gedanken versunken. Was wolltest du mir sagen?"
„Wie wäre es, wenn wir bei dir zuhause ein Film anschauen?", schlug sie vor.
„Ich dachte, dass du nachhause gehen würdest. Wir können gerne ein Film anschauen."
„Hast du zuhause auch Snacks? Popcorn und so? Ich bin mir sicher, dass du gewöhnlich keine Süßigkeiten einkaufst.", behauptete Kader.
Diese Behauptung stimmte auch.
„Ich verfolge den gesunden lifestyle.", sagte ich lachend.
„Sagt derjenige, der Tag und Nacht arbeitet und im Büro sitzt.", widersprach sie mir.
„Jaa, stimmt. Früher war ich öfter im Fitness. Seitdem du da bist gehe ich auch nicht mehr am Wochenende trainieren. Du machst mich fett und unsportlich.", ärgerte ich sie.
„Ich?", fragte sie empört.
„Dann gehen wir ab jetzt jede Woche zusammen trainieren.", machte Kader aus.
„Okay, Vereinbarung angenommen. Morgen geht es los.", teilte ich mit.
„Morgen schon?", überraschte sie sich.
„Ja, morgen schon. Bist du etwa nicht bereit?"
„Na gut, dann gehen wir morgen hin."
„Wir werden aber hardcore Training machen. Wir werden uns an mein Plan halten.", machte ich im voraus klar.
„Ich bin die unsportlichste Person überhaupt. Willst du mich umbringen?", fragte sie.
„Du hast es vorgeschlagen.", erinnerte ich sie.
„Ja... na gut, dann biege bei einem Supermarkt ab, dass ich noch Snacks essen kann, bevor ich morgen ein knockout habe.", gab sie leise von sich.
„Ich mache doch nur Spaß. Ich will nicht, dass du dich überanstrengst.", machte ich klar.
„Ich glaube das wäre auch am logischsten. Ich kann nicht mal Liegestützen machen.", meinte sie und lachte.

Wie gesagt bog ich zum Einkaufen beim nächsten Supermarkt ab.
„Ich glaube ich muss noch ein paar Dinge für den Kühlschrank einkaufen. Es ist gut, dass wir gekommen sind.", fiel mir noch ein.
„Kauft nicht deine Haushelferin für dich ein?", fragte Kader und stieg aus.
In der Woche kommt drei Mal eine Haushelferin, die für Ordnung sorgt und auch einkauft.
„Ja, sie ist aber gerade im Urlaub. Das heißt Burak muss es machen.", erklärte ich.
„Ich gehe schon mal zu den Süßigkeiten.", gab Kader Bescheid und verschwand zwischen den Regalen.
Solange kaufte ich die Sachen ein, die ich brauchte.
Als sie zurückkam, hatte sie volle Hände. Die Süßigkeiten legte sie im Einkaufswagen ab.
„Was hast du alles gebracht?", fragte ich skeptisch.
„Schokoriegel, noch mal Schokoriegel, Chips, Kekse und Popcorn.", zählte sie auf.
„Alles ungesund...", schüttelte ich den Kopf.
„Und was hast du alles gefunden? Obst, Gemüse, Avocados, Haferflocken.", blickte sie über den Einkaufswagen.
„Gegensätze ziehen sich an.", erinnerte ich sie und legte mein Arm um sie.
„Das stimmt.", sagte sie und lachte.

Nachdem wir fertig waren, verließen wir den Supermarkt und fuhren los.
In kürze kamen wir bei mir zuhause an.
Ich leerte die Einkaufstasche und Kader bereitete die Snacks vor.
„Hast du dich schon für einen Film entschieden?", fragte ich in der Küche.
„Ja, ich habe viele Filme im Kopf. Liegt drauf was was du anschauen willst.", meinte sie und brachte die Getränke ins Wohnzimmer.
„Alles außer Comedy Filme bitte. Sie sind meistens schlecht."
„Dann hast du wohl immer die schlechten angeguckt.", behauptete sie lachend.
„Und wie wäre es mit einem Horrorfilm?", fragte ich spaßeshalber.
Kader mochte bestimmt keine Horrorfilme.
„Mit Murat hatte ich früher oft solche Filme angeguckt. Mir würde es nichts ausmachen.", sagte sie im plötzlich.
„Wirklich?", überraschte ich mich.
„Ja!", bestätigte sie und betrat wieder die Küche.
„Ich habe schon einen passenden Film im Kopf. Komm.", meinte Kader
Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer. Auf der Couch ließen wir uns nieder.
Es gab mir Frieden, dass Kader in meinen Armen war. Zu wissen, dass die bei mir war und keiner ihr irgendwas antun konnte, gab mir innere Ruhe. Der Film war mir unwichtig. Ich wollte nur Zeit mit ihr verbringen.
„Ich denke ein spannender Film wäre das beste.", sagte Kader und startete den Film.
„Ja, gute Auswahl.", stimmte ich ihr zu und gab ihr ein Kuss auf den Scheitel.

Das VersprechenWhere stories live. Discover now