16. Teil

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Und jetzt ist sie weg ...
Wortlos weg. Hat sich nicht einmal verabschiedet ...
Sie ist gegangen!

Was soll ich machen? Schnell griff ich nach meinem Handy und suchte Cans Nummer.
"Ja?", fragte er.
"Can! Kader!", konnte ich nur sagen.
"Was ist mit ihr?!", fragte er besorgt.
"Sie ist weg!"
"Wie sie ist weg?"
"Kader ist abgehauen!", gab ich bescheid.
"Was? Aber ... Sicher?"
"Ja Can! Ihr Handy ist hier! Sie ist weg!"
"Ohh, Burak ne deyim ne yapıyım bilemedim ... (Ich weiß nicht was ich sagen oder machen soll ...)"
"Ich auch! Gitti Can! Gitti! (Sie ist weg!)"
Er atmete tief aus.
"Can?", fragte ich.
"Ja?"
"N'apıyım? (Was soll ich machen?)"
"Bilmiyorum! (Ich weiß nicht!)"
"Neyse, kapatıyorum. (Naja, ich lege auf.)", sagte ich.
"Okay, soll ich kommen?"
"Nein ...", sagte ich zuletzt und legte auf.
Kader wieso?! Ich fuhr mir durch die Haare und lief im Kreis herum.
Ich nahm ein Klingeln wahr. Das war jedoch nicht von meinem Handy. Von wo dann?
Ah, von Batuhans Handy ... Ich hatte es ihm ja abgenommen.
Meine Mutter rief an.
"Hallo?", fragte ich.
"Hallo abi, wie gehts?", hörte ich.
"Schlecht Batu, schlecht!"
"Warum?"
"Kader ... Sie ist abgehauen!"
"Was?", fragte er entsetzt.
"Oh man ... Ich wollte sagen, dass dich meine Mutter ruft ..."
"Ich kann nicht kommen!"
"Du musst! Wir erwarten dich bei uns Zuhause."
"Oh Batu! Ich will-"
"Kader ist bei uns, meine Mutter hat sie eingeladen.", unterbrach er mich plötzlich.
"Was? Ich komme!", sagte ich und legte auf. Ein Stein fiel mir vom Herzen.
Ich nahm mein Autoschlüssel und ging zu meinem Auto. Dann stieg ich ein und fuhr los.

Ich kam an und klingelte. Die Türe wurde von Batuhan aufgemacht.
"Selam abi! (Willkommen/Hallo abi!)", sagte er und ging lächelnd zur Seite.
Ich betrat hecktisch die Wohnung.
"Kader!", rief ich.

Kader
Buraks Mutter hatte mich zum Essen eingeladen. Nun war ich bei ihnen und saß auf der Couch. Es klingelte.
"Ben bakarım! (Ich schaue schon nach!)", rief Batuhan und öffnete die Türe.
Er öffnete die Türe und grüßte dem Neuankömmling. Ich stand auf, um zu schauen wer kam.
Wortlos stürmte jemand rein.
"Kader!", hörte ich Buraks Stimme panisch.
Jetzt stand ich vor ihm.
"Kader", sagte er und schlang fest seine Arme um mich. Ich erstarrte.
"Hey! Was soll das?", fragte ich verärgert und stieß ihn weg.
"Kader, du hast mir so Angst gemacht!", sagte er und suchte meinen Blick. Ich schaute ihm verärgert in die Augen.
Blaue Augen schauten mich panisch an. Ich merkte jetzt wie viel Wert er mir gab ... So hektisch er stürmte ...
"Ehem!", räusperte sich Batuhan und kratzte sich am Hinterkopf.
Er grinste uns spöttisch an. Ich warf ihm verärgerte Blicke zu.
"Ne var? Film mi oynuyor? (Was ist? Läuft hier ein Film?)", funkelte ich Batu an.
"Evet, aşk filmi! (Ja, ein Liebesfilm!)", meinte Batuhan und brachte mich zum ausflippen.
"Batuhaaan!", warnte ich und warf ihm ein Kissen zu, das er lachend auffing.
Burak schüttelte sein Kopf.
"Birazdan korku filmi olacak! (Es wird gleich zum Horrorfilm!)", meinte Burak und ballte seine Hände zu Fäusten.
"Okay, okay!", sagte Batu und lachte.
"Nimm ihn nicht übel.", meinte Burak zu mir.
"Wieso sollte ich auch?! Kein Grund drauf!", machte ich wütend klar.
Manchmal benimmt sich Batuhan echt daneben!
"Ah Burak oğlum, geldin mi? (Ah Burak mein Sohn, bist du gekommen?)", fragte Hülya teyze (Tante, sagt man älteren aus Respekt).
"Evet anne. (Ja Mama.)", sagte er und gab seiner Mutter zur Begrüßung ein Kuss rechts und links.
"Hadi gelin, yemek bekliyor sizi! (Los, kommt, das Essen wartet auf euch!)", lud sie uns lächelnd ein.
Wir gingen hintereinander zum Esstisch. Batu lief vor uns. Burak schaute mich an. Ich schaute zurück und fragte mit Zeichensprache, warum er mich so anguckte.
Er drehte sich um und sagte nichts.
(Das ganze Gespräch soll auf Türkisch verlaufen.)
"Ich habe mit Kader geredet, sie ist ein ganz netter Mensch.", sagte Hülya teyze.
Ich lächelte sie an. Burak nahm ganz genau Platz neben mir. Er zog mein Stuhl zurück, damit ich mich hinsetzen sollte.
"Ahah, danke.", sagte ich und lachte gezwungen.
"Setz dich doch wo anders hin!", flüsterte ich ihm.
"Ah Kader, übertreibs' nicht!", meinte er leise und atmete tief aus.
Als alle Platz nahmen brachten die Haushelfer das Essen.
Eine Frau, Mitte vierzig und ein jüngeres Mädchen.
Das junge Mädchen servierte mir mein Essen. Ich bedankte mich.
"Warum hast du mich nicht angerufen, ich dachte du seist weg!", sagte Burak leise zu mir.
"Ich habe mein Handy Zuhause vergessen, sorry!", sagte ich.
"Gibt's Probleme?", fragte Batuhan leise.
"Nein ... Alles Bestens!", log ich und lächelte.
Man, das wird ein langer Tag ...

757 Wörter, 03.09.2016

Fortsetzung folgt

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